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70.3-WM Mooloolaba: Favoritencheck im Männerrennen

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70.3-WM Mooloolaba: Favoritencheck im Männerrennen
Die Ironman 70.3 World Championship ist der jährliche Showdown der Weltelite auf der Mitteldistanz. Endlich „vermischen“ sich die besten Athleten der Rennregionen Australien, Asien, Europa und Amerika in einem Wettkampf.   Und somit ist die Zeit reif, mit den Spekulationen über den jeweiligen Leistungsstand der Topfavoriten und deren Chancen zu beginnen. Allerdings haben am Sonntag alle Mutmaßungen, Posts und Prahlereien ein Ende, denn ab 6.15 a.m. AEST (22.15 Uhr unserer Zeit) wird abgerechnet. Lionel Sanders gewann in diesem Jahr fast alle Rennen, die er bestritt. Lediglich bei seinem Ausflug nach Wiesbaden musste sich der Bike-Runner einer überragenden Vorstellung auf dem Rad von Andi Dreitz beugen, der noch eine Minute Vorsprung vor dem in 1:09 Stunden über den Halbmarathon heranstürmenden Sanders ins Ziel „rettete“. Sollte es ihm hier auf der technisch weniger anspruchsvollen Radstrecke gelingen, den Anschluss nach ganz vorne zu haben, dann wird es schwer, ihn zu schlagen. Sein Landsmann Trevor Wurtele zählt zum erweiterten Kreis der Favoriten. Tim Reed, Craig Alexander, Joe Gambles, Sam Appelton und Josh Amberger sind die stärksten Herren des Gastgeberlandes. Der Reiz, bei der Heim-WM ganz vorne dabei zu sein, ist sicherlich groß. Wie man den Titel gewinnt, weiß Craig Alexander, jedoch ist der große Wurf wohl eher den jüngeren Australiern zuzutrauen. Ein Platz ganz oben auf dem Treppchen wäre für alle eine große Überraschung. Die Schweiz bringt im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl extrem viele gute Athleten hervor. Mit Jan van Berkel und Ruedi Wild sind zwei Kandidaten für die Top 5 am Start. Ruedi Wild ist als ehemaliger Kurzdistanzler besonders beim Laufen stark einzuschätzen, ihm würde eine Laufentscheidung in die Karten spielen. Gleiches gilt für den ehemaligen Kurzdistanzweltmeister Tim Don, der noch immer zu den stärksten Läufern im Feld zählt. Aus deutscher Sicht ist Sebastian Kienle der Mann mit den besten Chancen auf den Titel. Dass er längst nicht mehr nur der Überbiker ist, hat er in den letzten Rennen gezeigt, und das erweitert sein taktisches Repertoire erheblich. In Zell am See lief er schneller als Jan Frodeno und Javier Gomez, und beim Ironman Frankfurt beeindruckte er mit einer sehr schnellen ersten Marathonhälfte. Seine Erfahrung und seine Qualitäten werden an einem guten Tag schwer zu überbieten sein. Am ehesten noch könnte Andi Dreitz dieses Kunststück gelingen. Beim Schwimmen hat er den Anschluss zur Spitze geschafft. Auf dem Rad alleine in Führung liegend, können ihm Flügel wachsen, und so gelang ihm bereits der ein oder andere Coup. Damit diese Taktik aufgeht, benötigt er jedoch beuim zweiten Wechsel einen Vorsprung von mindestens drei Minuten. Maurice Clavel ist in allen Disziplinen ausgeglichen. Eine Top-10-Platzierung ist ein realistisches Ziel für ihn, wenn alles glatt läuft. Mit David Breuer und Paul Schuster schnuppern zwei Jungprofis erstmals WM-Luft. Bei bislang elf 70.3-WM-Austragungen hatten die deutschen Männer bereits sechsmal die Nase vorne: zweimal Michael Raelert, zweimal Sebastian Kienle und einmal Jan Frodeno. Letzterer lässt die diesjährige 70.3-WM aus, sich auf seine Titelverteidigung auf Hawaii vorzubereiten. Michael Raelert ist nach einer Erkrankung (Pfeiffersches Drüsenfieber) noch nicht wieder ins Renngeschehen zurückgekehrt. Und  Nils Frommhold musste mit einem Ermüdungsbruch verfrüht in die Saisonpause. Trotz der prominenten Ausfälle werden die deutschen Herren hier sicher um die vordersten Plätze kämpfen. Text/Foto: Philipp Seipp

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