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Resi Wild: Am Ziel meiner Träume

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Resi Wild: Am Ziel meiner Träume
Theresa Wild hat sich beim Ironman Hawaii ihren großen Traum erfüllt: die 23-Jährige finishte mit einer großartigen Leistung ihre aller erste Langdistanz in 11:34:23 h. Hier gehts zu ihrem Rennbericht – einem unvergesslichen Tag.   Es war der Wahsinn und zudem ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis. Das Beste im Ziel war allerdings auch, zu wissen, dass man nicht mehr weiterlaufen muss. Der Zieleinlauf auf dem Ali’i Drive war so bewegend, dass nicht nur mir die Tränen gekommen sind. Doch bis zu diesem Zieleinlauf, war es ein langer langer Tag: Vor Ort – am Pier von Kailua-Kona – angekommen, durfte ich zum Bodymarking und anschließend wurde ich – wie alle Athleten – gewogen, dann erst ging es weiter zum Rad. Ich überprüfte noch mal kurz das Material, legte die Energieriegel zum Rad und weiter ging es Richtung Schwimmstart. Das Schwimmen am Pier von Kona begann für mich um 7:10 Uhr. Nach dem Startschuss glich das Schwimmen einer Achterbahnfahrt. Die Wellen gingen auf und ab, die Schlägerei war brutal. Ein paar Schürfwunden gabs gratis dazu. Egal… Auf dem Rad ging es mir Richtung Hawi bis zur Wendemarke bei Kilometer 100 richtig gut und ich konnte einen guten Schnitt fahren. Es war zwar drückend heiß, aber das war kein Problem. Ab Kilometer 90 hat es kurzzeitig richtig zu schütten angefangen. Der Regen hat sich aber nach circa 20 Kilometern wieder gelegt, dafür wurde der Rückweg nach Kona  zur Hölle. Die Mumuku-Winde haben voll zugeschlagen. Das bedeutete: Ab diesem Zeitpunkt hatten wir richtig Gegenwind. War ich zuvor noch mit 45 km/h gefahren, zeigte der Tacho nun nur noch 15 – 20 km/h an. Wirklich verrückt. Ich freute mich daher besonder darauf, endlich in meine Laufschuhe steigen zu dürfen. Als ich dann vom Rad abstieg, dachte ich mir nur, oh Gott und jetzt noch 42 km laufen?!? Wie soll denn das gehen. Aber, wo ein Wille, da ein Weg. Zuerst ging es zu Fuß 16 Kilometer auf dem  Ali’i Drive hin und her. An diesem ersten Teilstück des Marathons stehen noch viele Zuschauer, die einen anfeuern. Anschließend folgt der einsame Kampf Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau, denn im Energy Lab sind keine Zuschauer „erlaubt“. In dieser Einsamkeit wird das Rennen entschieden, da hier die pralle Sonne auf den Asphalt klatscht, jeder fix und fertig ist und die Straße richtig wellig ist und zudem der Asphalt von unten glüht. Mal geht’s bergauf, dann wieder bergab. Bei Kilometer 30 angekommen, wusste ich, dass es jetzt nur noch „heim“ geht. Mein Ziel war es, immer zu Laufen und nie stehen zu bleiben, dass konnte ich glücklicher Weise durchhalten. Auf dem Heimweg ging es dann wieder mit dem Gegenwind los, doch ich gab nicht nach. Ich wollte, so schnell wie möglich ins Ziel. Mein Papa hat mich von Kilometer 39 bis 40 begleitet, dass gab mir nochmal Auftrieb. Der letzte Kilometer Richtung Ali’i Drive war der emotionalste meines bisherigen Lebens. Überall standen Zuschauer, die eine enge Gasse bildeten und mir zu jubelten und mich abklatschten. Ich wurde förmliich ins Ziel getragen. Wahnsinn, hinter der Ziellinie kamen nicht nur mir die Tränen. Wunderbar, dass ich aufhören konnte zu laufen und so gut durch das Rennen gekommen war. Das stärkt mich für meine nächsten großen Ziele. Ein Traum wird WIRKLICHKEIT. Danke, dass so so viele an mich geglaubt haben und mitgefiebert haben. Ich bin jetzt eine wahre Ironwomen auf Kailua-Kona, Hawaii. Text: Resi Wild Fotos: privat

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