Sigi Mutscheller ließ sich von zwei Pannen und einer Zeitstrafe nicht die Laune vermiesen und finishte bei ihrem ersten Auftritt auf Hawaii souverän in 11:05:50 Stunden.
Vor dem Wettkampf kam der alte Hase in Sigi durch: „Die Aufregung hielt sich in Grenzen. Ich habe das Rennen im Kopf einfach als lange Trainingseinheit gesehen.“ Das hat funktioniert. Am Tag vor dem Ironman Hawaii hatte die 39-jährige Mutter den entspanntesten Tag seit Langem, sodass sie ausgeschlafen und guter Dinge an den Start gehen konnte. Wie der Renntag für die gebürtige Passauerin und mehrmalige Wintertriathlon-Weltmeisterin gelaufen ist, erfahrt ihr hier:
„Das Schwimmen lief nach Plan. Ich war darauf vorbereitet, dass die Zeiten allgemein nicht besonders schnell sein würden, und daher freute ich mich umso mehr aufs Radfahren. Der Hinweg nach Hawi lief sensationell gut. Ich habe mich sehr gut gefühlt und von Anfang an optimal verpflegt. Auf dem Speiseplan standen Salzbrezeln, Riegel und Gel. Die Hitze war kein Problem für mich. In Hawi zeigte mein Tacho eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 36 km/h. Alles lief top. Bei Kilometer 110 hatte ich dann vorne meine erste Reifenpanne, die ich nicht selbst reparieren konnte. Es blieb mir nichts anderes übrig, als auf den Servicewagen zu warten. Die Reparatur dauerte circa 17 Minuten. Es war schon deprimierend, so viele Athleten wieder vorbeiziehen zu sehen, die ich schon eingesammelt hatte. Nach der Panne kam auch noch der Gegenwind ins Spiel und zu allem Überfluß bekam ich dann auch noch eine Zeitstrafe wegen angeblichem „Drafting“. Es war allerdings auch so viel auf der Stecke los, dass es unmöglich war, immer die Abstände einzuhalten. Kurz danach hatte ich dann die zweite Panne vorne und bin dann einfach die restlichen 10 Kilometer mit plattem Reifen in die Wechselzone geeiert. Am Ende hatte ich nur noch einen Schnitt von 29 km/h.
Trotzdem habe ich mich nicht beirren lassen und mich gleich wieder aufs Laufen konzentriert. Was mir glücklicher Weise auch gelang. Ich kam gut ins Laufen rein und bis Kilometer 20 lief es super. Mit einem 5-Minuten-Schnitt ging es über den glühenden Asphalt. Ich habe mich einfach darauf fokussiert, genug zu essen und zu trinken. Auf dem Queen-K-Highway Richtung Energy Lab hatte ich dann einen leichten Einbruch, von dem ich mich aber schnell wieder erholt habe. Vor der Abschlussdisziplin hatte ich am meisten Respekt, aber mit einer Marathonzeit von 3:35 Stunden bin ich wirklich sehr zufrieden.
Mein Resümee: körperlich war ich super zufrieden mit dem Rennen. Ich hatte eine Zielzeit von 10:30 Stunden angepeilt, die ohne Defekte sicherlich machbar gewesen wäre. Aber ein Ironman ist eben nicht immer planbar und so bin ich dann schlußendlich mit einer Zeit von 11:05:50 Stunden ins Ziel eingelaufen. Besser so, als auf der Stecke komplett hochzugehen. So konnte ich noch die Finishline-Party bis 1.30 Uhr in der Nacht genießen. Es war ein tolles Erlebnis! Jetzt noch ein bisschen Sightseeing und dann freu ich mich wieder auf die Kids daheim!
Fotos: Uli Mutscheller
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