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Boris Stein: Mit einer Top-10-Platzierung ist die Hawaii-Reise finanziert

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Boris Stein: Mit einer Top-10-Platzierung ist die Hawaii-Reise finanziert
20., 10. und 7. Platz: diese Serie mit aufsteigender Tendenz möchte Boris Stein bei seinem vierten Start auf Hawaii fortsetzen. Dabei hofft er auf ein Rennen, dass nicht nur von der Taktik und des Abwartens geprägt wird.   Boris, alle Augen sind auf Frodeno, Kienle und Lange. Wirst Du unterschätzt? Wenn man jetzt mal auf meine Ergebnisse schaut, so waren diese – insbesondere im ersten Halbjahr – auch nicht wirklich berauschend, dass ich jetzt Ansprüche für eine erhöhte Medienaufmerksamkeit stellen könnte. Ganz im Gegensatz zu Lionel Sanders, der 2017 ja nun wirklich eine überragende Saison hatte. Vor dem Hintergrund, dass es hier sowieso immer super stressig für mich ist, bin ich mit der aktuellen Situation zufrieden, nicht ganz so im Fokus zu stehen. Anfang April hast Du Dir in Südafrika trotz eines kurz zuvor zugezogenen Bänderrisses die Hawaii-Quali gesichert. Ist diese Verletzung inzwischen vollständig verheilt? Natürlich war der sechste Platz in Südafrika nicht das Ergebnis, das ich mir im Vorfeld ausgerechnet hatte, aber vor diesem Hintergrund heiligte das erfolgreiche Finish den Zweck der Qualifikation. Nach meiner Rückkehr konnte ich in Deutschland zwei Wochen lang nicht auf der Straße laufen, sondern nur auf dem Crosstrainer und im Pool trainieren. Eine Verletzung und die damit einhergehenden fehlenden Trainingskilometer schmerzen mit Blick auf den Saisonhöhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes doppelt. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich hier auf Hawaii – auch im Vergleich zu anderen Hitzerennen wie beispielsweise in Nizza – noch nicht den Lauf hatte, wie ich ihn mir erhoffe. Der richtige Kick im Lauftraining kam erst nach meinem Sieg in Heilbronn wieder zurück. Jedoch wird mich am Samstag der ausgeheilte Bänderriss weder behindern, noch kann er eine Ausrede sein, denn das Training war seitdem wirklich gut und vor allem schmerzfrei. Bevor in Heilbronn Deine Siegesserie im Sommer begann, musstest Du Dich in Samorin mit einem siebten Platz zufrieden geben. Als Ursache hast Du in Deinem Blog das Gewichtsmanagement angegeben. Was war da denn los? Da kamen viele Dinge zusammen. Vor Südafrika war ich in sehr guter Form, dann hat mich der Bänderriss zurückgeworfen und ich wollte in den acht verbleibenden Wochen bis Samorin alles richtig machen. Die Konkurrenz war stark und ich habe es im Vorfeld übertrieben, will heißen, ich habe wie verrückt trainiert und gleichzeitig an der Gewichtsschraube gedreht, da ich aufgrund des geringeren Lauftrainings unmittelbar nach Südafrika etwas zugenommen hatte. Und all dies hat dann dazu geführt, dass es in Samorin nicht lief. Hast Du gemeinsam mit Deinem Trainer Peter Sauerland – auch vor dem Hintergrund dieser Verletzung – das Training gegenüber dem Vorjahr verändert? Wir haben schon Veränderungen vorgenommen, deren Ursache jedoch nicht in dem Bänderriss liegt. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr vermehrt auf Intensitäten und vermehrt in Richtung Endgeschwindigkeiten. Wochen mit rund 800 Radkilometern kommen nur noch drei- bis viermal im Jahr vor. Am 14.10. stehst Du zum vierten Mal an der Startlinie. Du hast Dich jedes Jahr verbessert: Den Plätzen 20 und 10 folgte im letzten Jahr mit dem besten Radsplit der siebte Rang. Was folgt jetzt? Ich bin nicht der beste Athlet der Welt, der von sich behaupten kann, ich gewinne, sondern ich muss schauen, wie sich das Rennen entwickelt. Mit einer Top-10-Platzierung hat man die Hawaii-Reise finanziert, aber ich gehe mit dem Ziel ins Rennen, mich zu verbessern. Der nächste Schritt wäre schon das Podium, aber dazu muss ich natürlich auch einiges riskieren. Dazu wäre ich auch bereit. Schließlich magst Du ja bekanntlich härtere Rennbedingungen … Hawaii ist definitiv nicht das unfairste Rennen des Jahres, aber es ist zumindest der Wettkampf, bei dem der Windschatten am extremsten ausgenutzt wird, weil man halt diese „Reflektoren“ hat. Man fährt zwar – objektiv betrachtet – genau den erlaubten Abstand, aber sobald die Lücke zum Vordermann auch nur um zwei Meter größer wird, fährt da jemand rein, und man muss sich zurückfallen lassen muss, um keine Penalty zu bekommen. Das ist bei anderen Veranstaltungen nicht so. Hinzu kommen dann auch noch die vielen Motorräder, die einen zusätzlichen Windschild geben können. Und aus all diesen Gründen hoffe ich darauf, dass in diesem Jahr das Radfahren wieder spannender wird. Zwar werden alle wieder auf Jan Frodeno schauen, wie er sich verhält, aber bei der Konkurrenz dieses Jahr kann auch er sich nicht mehr sicher sein, dass er am Ende die schnellste Laufzeit in den Asphalt brennt. Und deshalb gehe ich davon aus, dass er auch etwas versuchen wird, zumal mit den beiden Australiern Josh Amberger und Cameron Wurf zwei richtig gute Radfahrer dabei sind, die sich nicht auf einen guten Lauf verlassen können. Und je selektiver es auf dem Rad abgeht, umso mehr profitiere ich auch davon. Wenn sich die Chance bietet, bin ich sicherlich dabei, die guten Läufer frühzeitig zu distanzieren. Ich habe zwar eingangs gesagt, dass ich schnell laufen will, aber am Ende zählt das Gesamtergebnis, es geht mir nicht um die Einzelzeiten. Dann wünsche ich Dir, dass Du Dir mit einem guten Gesamtergebnis ein schönes vorzeitiges Geburtstagsgeschenk machst. Interview/Foto: Klaus Arendt 20., 10. und 7. Platz: diese Serie mit aufsteigender Tendenz möchte Boris Stein bei seinem vierten Start auf Hawaii fortsetzen. Dabei hofft er auf ein Rennen, dass nicht nur von der Taktik und des Abwartens geprägt wird.   Boris, alle Augen sind auf Frodeno, Kienle und Lange. Wirst Du unterschätzt? Wenn man jetzt mal auf meine Ergebnisse schaut, so waren diese – insbesondere im ersten Halbjahr – auch nicht wirklich berauschend, dass ich jetzt Ansprüche für eine erhöhte Medienaufmerksamkeit stellen könnte. Ganz im Gegensatz zu Lionel Sanders, der 2017 ja nun wirklich eine überragende Saison hatte. Vor dem Hintergrund, dass es hier sowieso immer super stressig für mich ist, bin ich mit der aktuellen Situation zufrieden, nicht ganz so im Fokus zu stehen. Anfang April hast Du Dir in Südafrika trotz eines kurz zuvor zugezogenen Bänderrisses die Hawaii-Quali gesichert. Ist diese Verletzung inzwischen vollständig verheilt? Natürlich war der sechste Platz in Südafrika nicht das Ergebnis, das ich mir im Vorfeld ausgerechnet hatte, aber vor diesem Hintergrund heiligte das erfolgreiche Finish den Zweck der Qualifikation. Nach meiner Rückkehr konnte ich in Deutschland zwei Wochen lang nicht ...

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