Rekordtag in Roth. Sebastian Kienle lässt nichts anbrennen und sichert sich nach zwei zweiten Plätzen 2010 und 2011 seinen ersten Sieg bei der Challenge Roth. Daniela Sämmler gewinnt in einem waren Krimi das Damenrennen vor Charles und Sali.
Pünktlich um 6:30 Uhr fiel der Startschuss zur Challenge Roth für die Profi-Männer im Main-Donau-Kanal. Drei Minuten später folgte das Damenfeld bei optimalen Bedingungen und einer tollen Stimmung rund um den Kanal. Bei rund 20 Grad Wassertemperatur war das Schwimmen mit Neoprenanzug für alle Athleten erlaubt.
Challenge Roth: Das Schwimmen im Kanal
Beim Schwimmen lagen die Favoriten im Männerfeld recht eng zusammen. Andi Dreitz machte lang das Tempo. Die Top-Stars wie unter anderem Sven Riederer, James Cunnama, Cameron Wurf und auch Sebastian Kienle befanden sich alle in der ungefähr 20 Mann starken Spitzengruppe. Schnellster Mann aus dem Wasser war der Brite Cartmell Fraser in 47:44 Minuten.
Neuer Schwimm-Streckenrekord bei den Damen
Bei den Frauen stand hingegen schon im Vorfeld fest, dass die Britin Lucy Charles, eine ehemalige Schwimmerin, ein einsames Rennen im Wasser machen würde. Mit neuem Streckenrekord stieg die 24-Jährige in einer Zeit von 46:48 Minuten aus dem Main-Donau-Kanal. Sie brummte ihren Konkurrentinnen bereits bei der ersten Disziplin einen deutlichen Rückstand auf. Als fünfte Dame beendete Daniela Sämmler in einer Zeit von 54:43 Minuten ihren Schwimmpart und lag somit völlig im Soll.
Top 8 Schwimmzeiten der Männer:
Cartmell, Fraser 47:44 Minuten
Schuster, Paul 47:48 Minuten
Dr. Scheltinga, Evert 47:49 Minuten
Wöllner, Marcus 47:49 Minuten
Dreitz, Andreas 47:50 Minuten
Riederer, Sven 47:50 Minuten
Thomas, Jesse 47:51 Minuten
Rana, Ivan 47:53 Minuten
Top 8 Schwimmzeiten der Frauen:
1. Charles, Lucy 46:48 Minuten
2. Kaye, Alicia 51:01 Minuten
3. Zelenkova, Lucie 51:02 Minuten
4. Rexin, Larissa 52:39 Minuten
5. Sämmler, Daniela 54:43 Minuten
6. Yvonne van Vlerken 56:20 Minuten
7. Bianca Steurer 56:22 Minuten
8. Laura Prof. Siddall 56:25 Minuten
Challenge Roth: Wurf dominiert Radpart vor Kienle
Auf der 180 Kilometer langen Radstrecke der Challenge Roth zeigte Cameron Wurf der Konkurrenz recht schnell, dass er nicht in Trödelstimmung war. Vor einer Woche war der Australier noch beim Ironman Nizza gestartet und die schnellste Radzeit gefahren. Er beendete den Ironman France als Dritte und war dafür schon wieder auf dem Rad recht gut erholt. Sebastian Kienle ließ den 34-Jährigen machen. Der Ironman Champion von 2014 beteiligte sich wenig an der Führungsarbeit, was taktisch sicher clever war, da er definitiv der bessere Läufer ist und Kienle sich sicherlich schon in Anbetracht des Ironman Hawaii nicht komplett verausgaben wollte. Auf den letzten Kilometern fuhr Wurf knapp zwei Minuten Vorsprung heraus, sodass er als erster in die Laufschuhe wechselte. Beide, Wurf und Kienle, blieben unter der Radzeit von Jan Frodeno von 2016. Frodeno fuhr damals 4:08:07 Stunden. Wurf beendete die Radstrecke in 4:05:36 Stunden und somit mit neuem Streckenrekord – Kienle benötigt 4:07:28 Stunden. Als Dritte stieg Andreas Dreitz von seiner Triathlon-Zeitfahrmaschine. Der 29-Jährige, der letztes Jahr den Ironman Italien gewinnen konnte, zeigte bereits auf dem Rad, dass er bei der Vergabe um die Podiumsplätze bei der Challenge Roth mitreden wollte. Dahinter folgten mit bereits größerem Abstand der Bryan Mccrystal aus Irland, der Amerikaner Jesse Thomas und auch der Südafrikaner James Cunnama auf Rang sieben.
Top 8 Radzeiten im Männerfeld:
Wurf, Cameron 04:55:28 Stunden
Kienle, Sebastian 04:57:27 Stunden
Dreitz, Andreas 05:01:38 Stunden
Mccrystal, Bryan05:06:16 Stunden
Thomas, Jesse 05:08:34 Stunden
Dr. Scheltinga, Evert 05:11:10 Stunden
Cunnama, James 05:12:06 Stunden
Dr. Skipper, Joe 05:13:14 Stunden
Daniela Sämmler fährt stark und besonnen Rad
Mit fast acht Minuten Rückstand hinter Lucy Charles machte sich Daniela Sämmler nach dem Schwimmen auf die Aufholjagd. Die 29-Jährige teilte sich die Radstrecke sehr gut ein und arbeitete sich vor allem auf der zweiten Hälfte immer näher an die Britin heran. Die Darmstädterin machte dabei einen sehr starken und besonnen Eindruck. Lucy Charles fuhr als Erste in die zweite Wechselzone ein. Sie beendete nach 5:34:27 Stunden die 180 Radkilometer. Daniela Sämmler wechselte mit rund 3:40 Minuten Rückstand. Dahinter zeigte auch Yvonne van Vlerken eine starke Radleistung und schob sich auf den dritten Rang nach vorne. Knapp dahinter folgte die Finnin Kaisa Sali.
Top 6 Damen nach dem Radfahren:
Charles, Lucy 05:34:27
Sämmler, Daniela 05:38:18
Van Vlerken, Yvonne 05:45:03
Sali, Kaisa 05:45:08
Prof. Siddall, Laura 05:47:07
Steurer, Bianca 05:50:55
Challenge Roth: Doppelsieg für Kienle und Dreitz
Schon auf den ersten Kilometer auf der Laufstrecke lief Kienle wie zu erwarten war an Cameron Wurf vorbei. Auch Andi Dreitz lief rasch am Australier vorbei, der Platz um Platz verlor. Kienle lief mit einem Tempo von rund 3:55 Minute auf dem Kilometer beim Halbmarathon durch. Bei 30 Grad, Sonnenschein und leichtem Wind ging es auf die finalen Kilometer. Bei Kilometer 31 hatte der 33-Jährige über sechs Minuten Vorsprung vor Dreitz. Jesse Thomas, der als Fünfter vom Rad gestiegen war, lief kontinuierlich nach vorne und übernahm Rang drei. Bei Kilometer 35 waren die ersten zwei Plätze sicher vergeben. Dem Doppelsieg stand nichts mehr im Wege. Kienle läuft bei sensationeller Stimmung als Erster über die Ziellinie in Roth. Seine Siegerzeit 7:46:23 Stunden.
Auf seiner erst zweiten Langdistanz sichert sich Andreas Dreitz in 7:53:06 Stunde Rang zwei knapp vor Jesse Thomas. Rang vier geht an Dr. Joe Skipper. Platz fünf sichert sich bei seiner zweiten Langdistanz in einer Woche Cameron Wurf vor James Cunnama.
Top 8 der Männer im Ziel:
1. Kienle, Sebastian 07:46:23 Stunden
2. Dreitz, Andreas 07:53:06 Stunden
3. Thomas, Jesse 07:54:38 Stunden
4. Dr. Skipper, Joe 07:56:57 Stunden
5. Wurf, Cameron 07:58:17 Stunden
6. Cunnama, James 07:59:15 Stunden
7. Dr. Scheltinga, Evert 08:04:28 Stunden
8. Mccrystal, Bryan 08:07:37 Stunden
Daniela Sämmler macht das Rennen ihres Lebens
Im Damenrennen ließ Daniela Sämmler auf dem Marathon den Abstand weiter schrumpfen. Bei der Halbzeit lag die Darmstädterin rund drei Minuten zurück. Von hinten machte zudem die laufstarke Finnin Kaisa Sali Druck, aber Lucy Charles zeigte zunächst keine wirkliche Schwäche. Yvonne van Vlerken, die beim Radfahren noch einen sehr starken Eindruck machte, musste Federn lassen und auch Sali und Sidall bis zum Halbmarathon passieren lassen. Daniela Sämmler zeigte hinten raus, dass sie wirklich in der Form ihres Lebens ist. Sie konnte den Rückstand weiter verkürzen – Kaisa Sali weiter im Nacken sitzend. Bei Kilometer 30 lag die 29-Jährige nur noch 30 Sekunden hinter der 24-Jährigen Britin. Bei Kilometer 35 war es dann soweit. Daniela Sämmler ging an Lucy Charles vorbei. ...
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