Nach 2015 startet Leila Künzel zum zweiten Mal beim Ironman auf Hawaii. Bis sie das Hawaii-Ticket buchen konnte, musste die 39-Jährige jedoch eine Hürde überwinden. Es gibt sie halt, Tage wie diese …
Leila, Du hast Dich bereits im letzten Jahr für das Rennen des Jahres qualifiziert. Bis Du das Hawaii-Ticket jedoch buchen konntest, durchlebtest Du allerdings ein Wechselbad der Gefühle …
Das ist wohl war, denn eigentlich wollte ich mir im vergangenen Jahr beim Ironman Wales frühzeitig die Qualifikation für Hawaii 2018 holen. Leider bin ich daran knapp vorbei geschrammt. Als Plan B stand unter anderem der Ironman Cozumel zur Auswahl, am Ende wurde es der Ironman 70.3 in China. Dort reicht bei den Frauen meist nur der AK-Sieg, und mit Platz 2 hatte auch dieser Plan nicht funktioniert. Allerdings war der Nikolaus 2017 meine Glücksfee. Ich bekam am 6.12 eine E-Mail von Ironman, dass bei der Slotvergabe ein Fehler unterlaufen ist und ich nachträglich meinen Startplatz für die Ironman Worldchampionship zugesprochen bekomme. Dafür musste ich innerhalb von 24 Stunden antworten, und ausgerechnet an diesem Tag war ich recht spät online. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wieviel Adrenalin ich den ganzen Tag hatte, bis ich tatsächlich den Link zur Anmeldung erhalten habe. Tage wie diese…!
Was ist das Besondere an den World Championship?
Große Rennen sind immer besonders, aber Dieses hat seinen ganz eigenen Charakter und Spirit. Die Insel zieht einen in den Bann und lässt einen nicht mehr los. Die Stimmung in Kona ist einfach ganz speziell und sehr, sehr schwer in Worte zu fassen. Es starten die weltweit besten Triathleten, die unbändige Kraft der Natur verlangt jedem Teilnehmer alles ab. Es ist etwas ganz Einzigartiges, das hier in der Luft liegt: der Mythos Ironman Hawaii.
Und welche Erinnerungen hast Du an Deine Premiere vor drei Jahren?
Für mich war es damals der dritte Ironman in vier Monaten. Um Zeit ging es hier nicht primär, sondern um die positive Atmosphäre des Mythos Hawaii aufzusaugen und alles zu genießen!
Was bedeutet für Dich die zweite Teilnahme?
Ich bin sehr dankbar, dass ich noch einmal auf Hawaii starten darf. Ich werde auch diesmal jede Sekunde genießen. Gleichzeitig ist es meine zehnt Teilnahme bei einem Ironman. Als ich 2007 mit Triathlon begonnen habe, konnte ich nicht gut schwimmen, saß vorher nicht auf dem Rennrad und hatte die Laufschuhe nur zum Spaß an. Wenn man seine Ziele verfolgt und daran glaubt, kann man alles erreichen!
Mit welcher Erwartungshaltung gehst Du in das Rennen?
Hawaii kann man nicht planen. Wenn ich am Ende des 13.10.2018 alles gegeben habe, bin ich glücklich und zufrieden.
Im Juli hast Du Dich unter anderem in der Schweiz und auf dem Mountainbike trainiert. Warum gerade über Stock und Stein?
Ich wohne im Flachland und habe die Berge rund um Zürich und den Vierwaldstätter See für ein Radtraining genutzt. Und dann kam noch etwas Glück dazu und ich gewann einen Aufenthalt im schönen Tessin. Dort konnte ich nochmal vier Tage gute Radkilometer in den Bergen mit dem Mountainbike fahren. Über Stock und Stein lag daran, dass das Gewinnspiel von BMC organisiert wurde. Ich fahre allerdings gerne im Gelände und eine gewisse Radbeherrschung kann nie schaden. Gerade auf Hawaii können einen die Mumuku-Winde schon alles abverlangen.
Wie werden Deine letzten Trainingseinheiten auf Hawaii aussehen?
Ich reise am 2. Oktober an und gönne mir ein, zwei entspannte Tage für die Akklimatisierung. Sicher wird es mich schon am 3. Oktober zum täglichen Schwimmtraining an den Dig Me Beach ziehen. Meine langen Rad- und Laufeinheiten sind bereits abgeschlossen. Dafür stehen auf Hawaii noch einige kurze knackige Einheiten an.
Wie sehr belastet Dich Jetlag im Allgemeinen?
Ich versuche den normalen Tagesrhythmus aufzunehmen und habe selten Probleme mit Jetlag.
Wie gehst Du mit dem Zeitunterschied von 12 Stunden um?
Uhr umgestellt und angepasst. 😊
Wie bereitest Du Dich auf die Hitze vor?
Wir hatten einen perfekten Sommer für einen Ironman bei Hitze. Ich bin lange Radeinheiten unter hawaiiähnlichen Bedingungen gefahren und hoffe so, dass ich gut angepasst anreise. Meinen Start 2015 habe ich in sehr guter Erinnerung. Klar, es ist heiß, verdammt heiß, aber egal – es ist eben Hawaii. Es ist Belohnung. Auf der Strecke wird Eis gereicht und das nutze ich zur Kühlung.
Hast Du die Reise individuell über das Reisebüro gebucht oder Dich einer Reisegruppe anvertraut?
Ich habe die Reise individuell gebucht.
Wohnst Du in einem Appartement oder im Hotel?
Wir wohnen in einem Appartement mit Küche und Selbstverpflegung.
Wirst Du auf Deiner Reise nach Hawaii von Freunden und Deiner Familie begleitet?
Die „Reisegruppe Aloha“ besteht auf acht Freunden. Wir waren bereits 2015 in ähnlicher Konstellation zusammen in Kona. Anschließend machen wir gemeinsam Inselhopping.
Welche Rolle nehmen die Freunde ein?
Wir werden uns alle eine schöne Zeit auf der Insel machen. Es ist immer beruhigend, wenn man vertraute Leute um sich hat. Und mein Fahrrad ist ebenfalls in besten Händen, denn in der Reisegruppe ist mein Fahrradmechaniker. Am 13.10. dürfen sie sich dann auch viel bewegen und mich supporten 🙂 .
Womit verbringst Du in Kona die trainingsfreie Zeit? wie entspannst Du Dich?
Ich werde einige angebotene Veranstaltungen besuchen, leckeren Kona Kaffee trinken und viel relaxen.
Welche touristischen Highlights von Big Island wirst Du Dir vor/nach dem Rennen anschauen beziehungsweise empfiehlst Du den Rookies?
Ein Highlight ist definitiv der Mauna Kea und ein Besuch im Vulcanoes Nationalpark. Auf jeden Fall man sollte man die Insel einfach auf sich wirken lassen. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken.
Auf was musstest Du in den letzten Wochen am meisten verzichten?
Auf etwas Entspannung. Mit Job, Training und einigen Projekten kam diese etwas zu kurz.
Und worauf freust Du Dich nach dem Rennen am meisten?
Ich habe mir eine Auszeit genommen und werde 3 Monate reisen! Inselhopping auf Hawaii und anschließend geht es nach Australien.
Ich wünsche Dir für den 13.10. gutes Gelingen und einen tollen Tag.
Interview: Klaus Arendt
Fotos: Jürgen Ulms und Flroian Pappert
Nach 2015 startet Leila Künzel zum zweiten Mal beim Ironman auf Hawaii. Bis sie das Hawaii-Ticket buchen konnte, musste die 39-Jährige jedoch eine Hürde überwinden. Es gibt sie halt, Tage wie diese …
Leila, Du hast Dich bereits im letzten Jahr für das Rennen des Jahres qualifiziert. Bis Du das Hawaii-Ticket jedoch buchen konntest, durchlebtest Du allerdings ein Wechselbad der Gefühle …
Das ist wohl war, denn eigentlich wollte ich mir im vergangenen Jahr beim Ironman Wales frühzeitig die Qualifikation für Hawaii 2018 holen. Leider bin ich daran knapp vorbei geschrammt. Als Plan B ...
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