Warum man gerade jetzt eine neue Sportart oder Bewegungsform ausprobieren und etwas gegen die Monotonie im Training tun sollte, erklärt Triathlontrainerin Susanne Buckenlei.
Als Triathleten haben wir das Glück, dass wir durch die drei verschiedenen Sportarten – mit Athletik- & Krafttraining sind es sogar vier – bereits eine große Varianz an Bewegungsmustern mitbringen. Dennoch gibt es Muskelregionen im Körper, die bei Triathleten vernachlässigt werden, das liegt häufig daran, dass wir immer die gleichen Bewegungsmuster trainieren.
Es gilt, neue muskuläre Reize zu setzten
Alternative Sportarten wie zum Beispiel Wandern, Skiken, Langlaufen, Schneeschuhgehen oder aber auch diverse Ballsportarten und Skifahren ect. sprechen andere Muskelgruppen auf andere Weise an. Ein großer Unterschied liegt häufig in der Dynamik der Bewegungen. Ausdauersport wird meist durch Monotonie und Gleichmäßigkeit bestimmt, somit darf es in der Übergangszeit gern auch mal etwas dynamischer werden. Hier eigenen sich beispielsweise Ball/Spielsportarten, Gymnastik, Crossfit oder auch Zirkeltraining. Auf der anderen Seite kann man in der sogenannten „Off-Season“ natürlich weiterhin im ruhigen Ausdauerbereich, aber eben variabel und vor allem wirklich ruhig trainieren. Als Triathleten sind wir zudem trotz Schwimmeinheiten sehr beinlastig unterwegs, somit bieten Sportarten mit Stockeinsatz wie Langlaufen, Skiken, Rollerski oder auch Inlinern mit Stöcken beispielsweise eine perfekt Möglichkeit, das Training von Rumpf und Oberköper mehr in den Fokus zu stellen.
Der Kopf liebt Abwechslung
Alternatives Training wirkt nicht nur gegen Langeweile, sondern es nimmt einem auch jeglichen Zeit- und Kontrolldruck. Wenn wir normalerweise Laufen, Radeln oder Schwimmen kontrolliert bei vielen Athleten die Uhr jede Bewegungen. Wir vergleichen die erbrachten Ziele mit Referenzwerten und Trainingsvorgaben bzw. -zielen. Selbst wenn man sich vornimmt, in der Übergangszeit nur locker unterwegs zu sein, schielt man all zu gerne auf die Uhr und vergleicht die Zeiten automatisch mit den Zeiten der vorherigen Saison. Wichtig ist, dass man den Mut zur Unkontrollierbarkeit hat und ganz bewusst Zeiten einlegt, in denen man weder die Vorgaben noch die Analyse des Trainings zu 100 Prozent steuern kann. Im ersten Schritt erscheint dieses Training ineffektiv und wie verlorene Zeit. Die Reaktionen der Athleten zeigen mir als Trainerin aber immer wieder, dass diese Zeit häufig die Basis für den späteren Erfolg in der Saison ist. Wenn es auch anfangs weder dem Trainer noch dem Athleten leicht fällt, ohne genaue Trainingssteuerung zu arbeiten.
Egal welche Bewegung, Anpassungsprozesse laufe immer im Körper
Gerade für die Athleten, die in ihrer Laufbahn mit den Themen Überlastung und Übertraining bereits konfrontiert wurden, sind Phasen des Übergangs- und Alternativtrainings besonders wertvoll. Diese Phasen verhindern das erneute Abrutschen in den Tunnel des lähmenden Leistungsdrucks und schaffen neue Energie im Kopf.
Und das weiß eigentlich jeder: mentale Stärke, Frische und Motivation sind Grundvoraussetzungen für langfristigen Erfolg und Leistungsfähigkeit. Dass zum Beispiel die Vorgabe eine Woche nur zu Wandern, oder wenn möglich Schneeschuh zu laufen kombiniert mit Zeiten des „Nichtstuns“ dabei helfen kann, ist häufig schwer zu glauben. Dabei darf man nicht vergessen, dass im Körper egal bei welcher Disziplin, Stoffwechsel- und Anpassungsprozesse ablaufen, die am Ende für jede Sportart wichtig sind. Zum Beispiel schafft die Steigbewegung beim Wandern einen enormen Kraftreiz, den wir später zum Beispiel beim Fahren im Wiegetritt benötigen. Der Stockeinsatz beim Skiken wiederum ähnelt der Zugbewegung beim Schwimmen und verlängert daher auch die Bewegung im Wasser – eine Schwachstelle vieler Athleten in der ersten Disziplin. Gleichzeitig bekommen vernachlässigte Muskeln neue Impulse.
Routine sorgt nicht für neue Reize
Ich erlebe es häufig, dass am Ende der Saison bereits nach ein, zwei Wochen Pause meine Athleten mir die Frage nach „normalen Trainingsstrukturen und geregeltem Training“ stellen. Wenn man bedenkt, wie Leistung entsteht, nämlich durch Anpassungsreaktionen, die wiederum eine Antwort des Körpers auf einen Reiz in Form von Training sind, dann wird klar, dass mit Routine, Wiederholungen und festen Strukturen dauerhaft nicht viel bewirkt werden kann. Wir müssen die Reize wirksam gestalten und den Kopf und Körper dabei frisch und aufnahmefähig halten. Haben wir den Körper und Kopf effektiv aus seiner Routine und fast schon Stupidität des Trainings geholt, dürfen auch wieder geltende Standards im Training und Schlüsseleinheiten auf dem Programm stehen, denn dann werden diese auch wieder den gewünschten Effekt und Erfolg haben.
Fazit: Habt öfters den Mut, neue Wege zu gehen und neue Dinge auszuprobieren!
Text: Susanne Buckenlei – www.professional-endurance-team.de
Fotos: Julian Schiemann
Warum man gerade jetzt eine neue Sportart oder Bewegungsform ausprobieren und etwas gegen die Monotonie im Training tun sollte, erklärt Triathlontrainerin Susanne Buckenlei.
Als Triathleten haben wir das Glück, dass wir durch die drei verschiedenen Sportarten – mit Athletik- & Krafttraining sind es sogar vier – bereits eine große Varianz an Bewegungsmustern mitbringen. Dennoch gibt es Muskelregionen im Körper, die bei Triathleten vernachlässigt werden, das liegt häufig daran, dass wir immer die gleichen Bewegungsmuster trainieren.
Es gilt, neue muskuläre Reize zu setzten
Alternative Sportarten wie zum Beispiel Wandern, Skiken, Langlaufen, Schneeschuhgehen oder aber auch diverse Ballsportarten und Skifahren ect. sprechen andere Muskelgruppen auf andere Weise an. Ein großer Unterschied liegt häufig in der Dynamik der Bewegungen. Ausdauersport wird meist durch Monotonie und Gleichmäßigkeit bestimmt, somit darf es in der Übergangszeit gern auch mal etwas dynamischer werden. Hier eigenen sich beispielsweise Ball/Spielsportarten, Gymnastik, Crossfit oder auch Zirkeltraining. Auf der anderen Seite kann man in der sogenannten „Off-Season“ natürlich weiterhin im ruhigen Ausdauerbereich, aber eben variabel und vor allem wirklich ruhig trainieren. Als Triathleten sind wir zudem trotz Schwimmeinheiten sehr beinlastig unterwegs, somit bieten Sportarten mit Stockeinsatz wie Langlaufen, Skiken, Rollerski oder auch Inlinern mit Stöcken beispielsweise eine perfekt Möglichkeit, das Training von Rumpf und Oberköper mehr in den Fokus zu stellen.
Der Kopf liebt Abwechslung
Alternatives Training wirkt nicht nur gegen Langeweile, sondern es nimmt einem auch jeglichen Zeit- und Kontrolldruck. Wenn wir normalerweise Laufen, Radeln oder Schwimmen kontrolliert bei vielen Athleten die Uhr jede Bewegungen. Wir vergleichen die erbrachten Ziele mit Referenzwerten und Trainingsvorgaben bzw. -zielen. Selbst wenn man sich vornimmt, in der Übergangszeit nur locker unterwegs zu sein, schielt man all zu gerne auf die Uhr und vergleicht die Zeiten automatisch mit den Zeiten der vorherigen Saison. Wichtig ist, dass man den Mut zur Unkontrollierbarkeit hat und ganz bewusst Zeiten einlegt, in denen man weder die Vorgaben noch die Analyse des Trainings ...
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Habt den Mut, Neues auszuprobieren!
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Empire Race in Regensburg
Mit dem „Empire Race“ feiert am zweiten August-Wochenende ein neues Event in Regensburg Premiere – darunter auch eine Triathlon-Mitteldistanz.
Hinter dem Titel „Empire Race“ verbirgt sich eine Kombinationswertung aus zwei unterschiedlichen Wettkämpfen. Unter dem Titel „Empire Race“ wird an geschichtsträchtigem Platz der Kampf um Titel neu auferweckt werden. „Erhebe Dich zum Cäsar oder Arminius, kröne dich zum Imperator oder Heerkönig oder werde gestählter Gladiator oder Berserker!“ fordert die Veranstaltung Sportbegeisterte heraus. Hinter den Titeln verbirgt sich eine Kombinationswertung aus zwei verschiedenen Wettkämpfen: Zunächst der „Castra Regina Obstacle Course,“ der neue Hindernislauf am Samstag, den 11. August 2018. Am Sonntag folgt für die, die sich zwei Herausforderungen stellen möchten ein Triathlon-Rennen wahlweise auf der Volksdistanz, der ebenfalls neuen World Heritage Mitteldistanz, oder der Challenge Regensburg Langdistanz. Letztere lockt 2018 zudem mit der ETU Europameisterschaft.
Die Wettkämpfe können zwar auch einzeln absolviert werden, doch nur wer das Obstacle Race am Samstag gemeistert hat, kann in Kombination mit einem Triathlon-Rennen Gladiator oder Berserker (Volksdistanz-Triathlon), Imperator oder Heerkönig (World Heritage Triathlon) oder Caesar oder Arminius (Challenge Regensburg Langdistanz) werden.
Obstacle Course mit ausgeklügelten Themen-Hindernissen
„Das Wochenende wird für jeden eine sportliche Herausforderung bereit halten und die Geschichte um die Rennen herum ist zudem perfekt auf Regensburg und seine Historie zugeschnitten,“ verspricht Organisator Tom Tajsich. In Regensburg, wo einst Legionen lagerten, wo der Limes eine Grenze bildete, werden Teilnehmer auf einer fünf Kilometer langen Strecke künstliche Hindernisse, wie die „Walhalla“, die „Porta Praetoria“ oder „Danuvius,“ überwinden müssen. „Hindernisläufe liegen im Trend,“ begeistert sich Ideengeber Mike Weber, „aber die Kombination mit einem Triathlon und einer Rahmengeschichte wie unserer, ist einmalig.“ „Die Herausforderung der Kombinationswertung und zu erringenden Titel macht die Empire Race-Geschichte erst richtig rund. Unser Ziel ist es eine Sportveranstaltung zu etablieren, die den einmaligen Charakter Regensburgs betont,“ so Tom Tajsich.
Die Anmeldung zum Obstacle Race, dem Volksdistanz-Triathlon und dem World Heritage Triathlon über die Mitteldistanz am 11./12. August 2018 startet am 1. Dezember 2017.
Text: Pressemitteilung Empire Race Sportevents UG
Mit dem „Empire Race“ feiert am zweiten August-Wochenende ein neues Event in Regensburg Premiere – darunter auch eine Triathlon-Mitteldistanz.
Hinter dem Titel „Empire Race“ verbirgt sich eine Kombinationswertung aus zwei unterschiedlichen Wettkämpfen. Unter dem Titel „Empire Race“ wird an geschichtsträchtigem Platz der Kampf um Titel neu auferweckt werden. „Erhebe Dich zum Cäsar oder Arminius, kröne dich zum Imperator oder Heerkönig oder werde gestählter Gladiator oder Berserker!“ fordert die Veranstaltung Sportbegeisterte heraus. Hinter den Titeln verbirgt sich eine Kombinationswertung aus zwei verschiedenen Wettkämpfen: Zunächst der „Castra Regina Obstacle Course,“ der neue Hindernislauf am Samstag, den 11. August 2018. Am Sonntag folgt für die, die sich zwei Herausforderungen stellen möchten ein Triathlon-Rennen wahlweise auf der Volksdistanz, der ebenfalls neuen World Heritage Mitteldistanz, oder der Challenge Regensburg Langdistanz. Letztere lockt 2018 zudem mit der ETU Europameisterschaft.
Die Wettkämpfe können zwar auch einzeln absolviert werden, doch nur wer das Obstacle Race am Samstag gemeistert hat, kann in Kombination mit einem Triathlon-Rennen Gladiator oder Berserker (Volksdistanz-Triathlon), Imperator oder Heerkönig (World Heritage Triathlon) oder Caesar oder Arminius (Challenge Regensburg Langdistanz) werden.
Obstacle Course mit ausgeklügelten Themen-Hindernissen
„Das Wochenende wird für jeden eine sportliche Herausforderung bereit halten und die Geschichte um die Rennen herum ist zudem perfekt auf Regensburg und seine Historie zugeschnitten,“ verspricht Organisator Tom Tajsich. In Regensburg, wo einst Legionen lagerten, wo der Limes eine Grenze bildete, werden Teilnehmer auf einer fünf Kilometer langen Strecke künstliche Hindernisse, wie die „Walhalla“, die „Porta Praetoria“ oder „Danuvius,“ überwinden müssen. „Hindernisläufe liegen im Trend,“ begeistert sich Ideengeber Mike Weber, „aber die Kombination mit einem Triathlon und einer Rahmengeschichte wie unserer, ist einmalig.“ „Die Herausforderung der Kombinationswertung und zu erringenden Titel macht die Empire Race-Geschichte erst richtig rund. Unser Ziel ist es eine Sportveranstaltung zu etablieren, die den einmaligen Charakter Regensburgs betont,“ so Tom Tajsich.
Die Anmeldung zum Obstacle Race, dem Volksdistanz-Triathlon und dem World Heritage Triathlon über die Mitteldistanz am 11./12. August 2018 startet am 1. Dezember 2017.
Text: Pressemitteilung Empire Race Sportevents UG
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Ironman Malaysia: Deutsche Profis überzeugen
Tolles Ergebnis für die deutschen Langdistanzprofis beim Ironman Malaysia: Diana Riesler und Mareen Hufe wiederholen ihren Doppelerfolg aus dem Vorjahr.
Lagen Diana Riesler – sie gewann in Malaysia zum insgesamt vierten Mal in Folge – und Mareen Hufe nach dem Schwimmen noch auf den Rängen drei und vier, übernahmen sie bereits im ersten Drittel der Radstrecke die Führung. Auf dem abschließenden Marathon verteidigte Diana Riesler ihren herausgearbeiteten Vorsprung von sieben Minuten gegenüber Mareen Hufe, die sich erneut mit dem zweiten Platz begnügen musste.
Endergebnis Damen
1. Diana Riesler nach 9:19:00 Stunden
2. Mareen Hufe nach 9:27:23 Stunden
Bei den Herren gestaltete Romain Guillaume den Ironman Malaysia zu einer One-Man-Show. Lediglich nach dem Schwimmen lag der Franzose noch auf Rang zwei, ehe er auf dem Rad die Führung übernahm und von da an das Rennen kontrollierte. Beim Laufen sah lange Zeit alles danach aus, dass die Deutschen Roman Deisenhöfer und Christian Kramer die verbleibenden beiden Podiumsplätze unter sich ausmachen, allerdings hatte der Däne Jens Petersen-Bach etwas gegen diese Pläne und konnte sich noch bis auf den zweiten Platz vor Deisenhöfer vorarbeiten.
Endergebnis Herren
1. Romain Guillaume nach 8:33:25 Stunden
2. Jens Petersen-Bach nach 8:36:44 Stunden
3. Roman Deisenhöfer nach 8:40:45 Stunden
4. Christian Kramer nach 8:46.53 Stunden
Foto: Klaus Arendt (Archiv: Challenge Regensburg 2017)
Tolles Ergebnis für die deutschen Langdistanzprofis beim Ironman Malaysia: Diana Riesler und Mareen Hufe wiederholen ihren Doppelerfolg aus dem Vorjahr.
Lagen Diana Riesler – sie gewann in Malaysia zum insgesamt vierten Mal in Folge – und Mareen Hufe nach dem Schwimmen noch auf den Rängen drei und vier, übernahmen sie bereits im ersten Drittel der Radstrecke die Führung. Auf dem abschließenden Marathon verteidigte Diana Riesler ihren herausgearbeiteten Vorsprung von sieben Minuten gegenüber Mareen Hufe, die sich erneut mit dem zweiten Platz begnügen musste.
Endergebnis Damen
1. Diana Riesler nach 9:19:00 Stunden
2. Mareen Hufe nach 9:27:23 Stunden
Bei den Herren gestaltete Romain Guillaume den Ironman Malaysia zu einer One-Man-Show. Lediglich nach dem Schwimmen lag der Franzose noch auf Rang zwei, ehe er auf dem Rad die Führung übernahm und von da an das Rennen kontrollierte. Beim Laufen sah lange Zeit alles danach aus, dass die Deutschen Roman Deisenhöfer und Christian Kramer die verbleibenden beiden Podiumsplätze unter sich ausmachen, allerdings hatte der Däne Jens Petersen-Bach etwas gegen diese Pläne und konnte sich noch bis auf den zweiten Platz vor Deisenhöfer vorarbeiten.
Endergebnis Herren
1. Romain Guillaume nach 8:33:25 Stunden
2. Jens Petersen-Bach nach 8:36:44 Stunden
3. Roman Deisenhöfer nach 8:40:45 Stunden
4. Christian Kramer nach 8:46.53 Stunden
Foto: Klaus Arendt (Archiv: Challenge Regensburg 2017)
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Pacing im Triathlon
Tempo machen, aber richtig! Was ist Pacing und wie finde ich mein Tempo, das mich sicher und erfolgreich ins Ziel bringt. Trainerin Celia Kuch hat sich diesem Thema angenommen.
„The best pace is a suicide pace and today is a good day to die“, sprach einst der sagenumwobene Leichtathlet Steve Prefontaine. “Das beste Tempo ist ein selbstmörderisches Tempo und heute ist ein guter Tag zum Sterben“. Was für eine Kampfansage! Für derartige Ansagen war Steve Prefontaine genauso bekannt wie für sein halsbrecherisches Wettkampftempo. Aus dem Englischen übersetzt steht „Pace“ für Geschwindigkeit und „Pacing“ für die Kontrolle eben dieser. Je fitter man ist, desto höher ist auch das Tempo, das man während eines Wettkampfs anschlagen und durchhalten kann. In der Medizin finden wir den Begriff des Pacings in Bezug auf das Taktgeben eines Herzschrittmachers, der auf kontrollierte Art und Weise den Rhythmus des Herzens paced. Noch korrekter wäre es, Pacing im sportlichen Sinne als den kontrolliert gleichmäßigen Einsatz unserer Energie zu betrachten, aber dazu später mehr.
Steve Prefontaine, von seinen Fans „Pre“ genannt, brach x-mal seine eigens aufgestellten amerikanischen Rekorde und war bekannt für seine philosophisch anmutende, aber auch extreme Einstellung zu Wettkämpfen. Als herausragender Athlet auf Strecken bis 10.000 Meter war er für viele Sportler seiner Zeit Ikone und Inspiration zugleich. Doch seiner Gabe, sich mental schier unendlich antreiben zu können, lag auch eine überragende körperliche Fitness zugrunde, die es ihm ermöglichte, einzigartige läuferische Erfolge zu feiern.
Pacing ist kein Fremdwort mehr
Inzwischen wissen die meisten von uns, dass wir eine vorgegebene Streckenlänge nur dann in der kürzest möglichen Zeit zurücklegen können, wenn wir unsere Körner nicht gleich zu Beginn restlos verschießen. Vor allem, wenn sich die Gesamtdistanz über drei Disziplinen und mehrere Stunden erstreckt. Doch Weisheit schützt vor Torheit nicht. Wer kennt es nicht, das Gefühl, als hätte einem plötzlich jemand den Stecker gezogen, weil man ein Rennen zu übermütig angegangen ist. Ohne Energie und mit bleischweren Beinen ist dann jeder Weg, egal wie lang, ein weiter Weg bis zu der ersehnten Ziellinie. Fakt ist, dass unser Gesamtergebnis unter einem energetischen Einbruch leidet. Warum? Weil übertriebene Belastungsspitzen an unseren Reserven zehren, die am Ende des Rennens fehlen. Zeitverluste bedingt durch falsches Tempomachen können nur selten oder gar nicht bis ins Ziel wettgemacht werden. Resultat ist der frustrierende Blick auf eine unerwünscht langsame Endzeit. Übrigens: Weltrekorde werden in den allermeisten Fällen mittels eines sehr gleichmäßigen Pacings aufgestellt.
Anhand dieser Grafik (Tucker R., Lambert M. & Noakes T.) wird deutlich, dass, je kürzer die Wettkampfstrecke, desto eher nähert sich die Pacing-Strategie einer All-Out-Strategie. Das heißt, es wird mit einem sehr hohen Anfangstempo begonnen, welches dann versucht wird, so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Ganz im Sinne von Steve Prefontaine‘s „suicide pace“. Je länger die Strecke jedoch wird, desto wichtiger wird auch eine gleichmäßige Pacing-Strategie. Quelle: Tucker R., Lambert M. & Noakes T. „An analysis of pacing strategies during men’s world-record performances in track athletics“, Int J Sports Physiol Perform. 2006 Sep; 1(3): 233-45
Je länger die Strecke um so wichtiger das Pacing …
… das hat auch Jan Frodeno mit seinem Rekord bei der Challenge Roth 2016 demonstriert. Seine Radzeit von 4:08:07 Stunden stellte er mittels zweier fast identisch schneller Radrunden auf. Wenn das so stimmt, kann man sich berechtigt fragen: Wieso fahren die Profitriathleten im Triathlon nicht alle ein gleichmäßiges Rennen? Die Antwort lautet: Weil es bei den Profis nicht in erster Linie um die schnellste Zeit geht, sondern darum, wer als erstes die Ziellinie überquert. Und da wird ganz schnell das taktische Vorgehen sowie das allgemeine Renngeschehen zum alles dominierenden Thema. Wenn ein Profiathlet ganz fokussiert sein eigenes Ding macht, ohne seine Konkurrenz auch nur eines Blickes zu würdigen, kann es passieren, dass er den „Zug“ verpasst. Denn auch mit Windschatten-Fahrverbot profitiert ein Athlet von einem Fahrer, der vor ihm fährt. Physisch und mental. Wenn sich im Wettkampf also alles um Platz 1 dreht, muss sich das Pacing meist dem taktischen Verlauf des Renngeschehens unterordnen.
Taktische Spiele oder eigenes Rennen machen
Ein Meister der mentalen und taktischen „Spielchen“ war Chris McCormack, der die Psyche seiner Konkurrenz zu beeinflussen wusste, um sie zu seinen Gunsten erfolgreich zu nutzen. Taktik ist somit vor allem für Triathlon-Profis ein nicht zu verachtender Aspekt, da sie letztendlich ihr Geld mit Topplatzierungen und nicht mit Wettkampfzeiten verdienen. Dass die Ausnahme aber die Regel bestätigt, zeigen Athleten, die Topergebnisse einfahren, ohne das Renngeschehen taktisch maßgeblich mit beeinflusst zu haben. Patrick Lange hat dies mit einer Fabelleistung bei der Ironman Weltmeisterschaft 2017 und seinem Sieg unter Beweis gestellt. Er hat sein eigenes Rennen gemacht, ist dabei nicht nur als Erster über die Ziellinie gelaufen, sondern hat dabei mit 8:01:40 Stunden auch noch einen neuen Rekord aufgestellt. Während Josh Amberger mit der schnellste Schwimmzeit durchs Wasser pflügte, Cameron Wurf deutlich den Takt auf dem Rad angab, Lionel Sanders als der Protagonist des Rennens schien, war von Patrick Lange erst einmal nicht die Rede. Doch als der Vorjahresdritte dann schließlich beim Marathon auf dem Radar auftauchte, war er nicht mehr zu stoppen. Er glänzte mit seiner besten Performance und der schnellsten Zeit, die man jemals auf Hawaii gesehen hat. Es spricht vieles dafür, dass Patrick Lange derjenige gewesen ist, der bis zum Ende mit seiner Energie am besten gewirtschaftet hat und davon bis ins Ziel profitierte.
Pacing versus Taktik. Für die Elite ein Balanceakt. Für Altersklassenathleten hingegen spielt die taktische Vorgehensweise eher so gut wie keine Rolle. Vor allem auf der Triathlon Langstrecke können sie sich meist voll und ganz ihrem eigenen Rennen widmen. Der immer weiter verbreitete Rolling Start begünstigt dies zudem, da kein Athlet mehr weiß, wo genau er sich im Rennen platzierungstechnisch und im Verhältnis zu seiner Konkurrenz befindet. Am Ende ist und bleibt Triathlon also eine Individualsportart. Von der Pacing- und Performanceseite her betrachtet ein Vorteil. Zumindest wenn man die richtige Tempo-Strategie an der Hand hat und alles daran setzen kann, diese so konzentriert wie möglich umzusetzen. Die Energiereserven danken es mit ihrer Haltbarkeit bis ins Ziel und nicht nur bis zu den ...
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Triathlon-Wettkampfkalender 2018
Der Wettkampfkalender für 2018 ist online. Aufgeführt sind alle deutschen Triathlon- und Duathlon-Rennen sowie Swim & Run-Events, die bis Ende November 2017 bei der Deutschen Triathlon Union gemeldet wurden.
Hinzu kommen Termine für sämtliche Deutsche Meisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften. Erwähnt werden ebenfalls Ironman-, Ironman 70.3-, Challenge-, ICAN- und Xterra-Rennen in Europa.
Der Kalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Hier geht es zum tritime-Wettkampfkalender 2018
Der Wettkampfkalender für 2018 ist online. Aufgeführt sind alle deutschen Triathlon- und Duathlon-Rennen sowie Swim & Run-Events, die bis Ende November 2017 bei der Deutschen Triathlon Union gemeldet wurden.
Hinzu kommen Termine für sämtliche Deutsche Meisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften. Erwähnt werden ebenfalls Ironman-, Ironman 70.3-, Challenge-, ICAN- und Xterra-Rennen in Europa.
Der Kalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Hier geht es zum tritime-Wettkampfkalender 2018
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Andi Böcherer geht getuned in die neue Saison
Andi Böcherer trifft bei seinem ersten Rennen der Saison 2018 beim Dirty Race Crossduathlon in Murr auf Sebastian Kienle. Was es sonst noch Neues gibt, verkündet der 34-jährige Freiburger in einer Pressemitteilung.
Andi Böcherer hatte Ende 2017 aufgrund einer Verletzung ungewollt viel Zeit, sich Gedanken über sein Leben als Triathlonprofi zu machen: „Während meiner verletzungsbedingten Auszeit habe ich viel überlegt, an welchen Stellen ich noch Potenzial habe, das bisher nicht komplett genutzt wurde. Mein Trainer Lubos Bilek und ich haben deshalb schon ein paar Dinge umgestellt und angepasst.“
Feintuning ist angesagt
Auch – und vor allem – im für die Profis immer wichtiger werdenden Bereich des Equipments sah der Familienvater noch Verbesserungspotential: „Ich bin extrem happy, dass ich mit CUBE, New Balance, Zipp, SRAM und Uvex schon brutal gut ausgestattet bin. Für 2018 lautet mein Motto dennoch: Jetzt geht es den Details an den Kragen!“
In seiner verfrühten Off-Season hat Böcherer sich damit intensiv beschäftigt und aus eigenen Tests und vielen Expertenmeinungen ein Gesamtbild zusammengesetzt: „Im Bereich Aerodynamik beeinflussen zwei Dinge die Performance ganz besonders. Und das ist zuallererst der Klops, der oben auf dem Rad hockt – in meinem Fall also ich. Da ich dem Wind die mit Abstand größte Fläche in den Weg stelle, haben meine Sitzposition und Körperform eben den Löwenanteil an der Aerodynamik des Gesamtsystems.“ Deshalb will Böcherer in diesem Jahr nochmal verstärkt an seiner Sitzposition arbeiten – auf der Radbahn, im Labor und im Windkanal.
Die Bekleidung wird im Triathlon immer wichtiger
„Außerdem kommt es ganz besonders darauf an, wie dieser Klops verpackt ist, auf welche Oberfläche der Wind also trifft – und wie er diese wieder verlässt. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach dem individuell für mich schnellstmöglichen Rennanzug begeben. Dass die Bekleidung aber nicht nur schnell sein, sondern auch funktionell in der ersten Liga spielen muss, versteht sich von selbst.“ Diese Suche endete bei der dänischen Firma Fe226, einer innovativen und neuen Marke, die sich ausschließlich um den Triathlonsport kümmert. Böcherer vertraut im Wettkampf und beim Lauftraining ab sofort auf dieses Brand und lässt sein Input in Neuentwicklungen einfließen. „So stelle ich mir eine – im Wortsinne – gewinnbringende Zusammenarbeit vor. Ich bin hochmotiviert und kann es kaum abwarten, in die neue Saison zu starten.“
Der erste Wettkampf für Andi Böcherer steht schon am kommenden Wochenende auf dem Plan, wenn er beim Dirty Race Murr – einem Cross-Duathlon – unter anderem auf Sebastian Kienle trifft. Beide konnten das Rennen bereits für sich entscheiden und nutzen es als Standortbestimmung und Testwettkampf.
Text: Pressemitteilung von Andi Böcherer
Foto: Jacky Everaerdt / Activ’images Jacky
Andi Böcherer trifft bei seinem ersten Rennen der Saison 2018 beim Dirty Race Crossduathlon in Murr auf Sebastian Kienle. Was es sonst noch Neues gibt, verkündet der 34-jährige Freiburger in einer Pressemitteilung.
Andi Böcherer hatte Ende 2017 aufgrund einer Verletzung ungewollt viel Zeit, sich Gedanken über sein Leben als Triathlonprofi zu machen: „Während meiner verletzungsbedingten Auszeit habe ich viel überlegt, an welchen Stellen ich noch Potenzial habe, das bisher nicht komplett genutzt wurde. Mein Trainer Lubos Bilek und ich haben deshalb schon ein paar Dinge umgestellt und angepasst.“
Feintuning ist angesagt
Auch – und vor allem – im für die Profis immer wichtiger werdenden Bereich des Equipments sah der Familienvater noch Verbesserungspotential: „Ich bin extrem happy, dass ich mit CUBE, New Balance, Zipp, SRAM und Uvex schon brutal gut ausgestattet bin. Für 2018 lautet mein Motto dennoch: Jetzt geht es den Details an den Kragen!“
In seiner verfrühten Off-Season hat Böcherer sich damit intensiv beschäftigt und aus eigenen Tests und vielen Expertenmeinungen ein Gesamtbild zusammengesetzt: „Im Bereich Aerodynamik beeinflussen zwei Dinge die Performance ganz besonders. Und das ist zuallererst der Klops, der oben auf dem Rad hockt – in meinem Fall also ich. Da ich dem Wind die mit Abstand größte Fläche in den Weg stelle, haben meine Sitzposition und Körperform eben den Löwenanteil an der Aerodynamik des Gesamtsystems.“ Deshalb will Böcherer in diesem Jahr nochmal verstärkt an seiner Sitzposition arbeiten – auf der Radbahn, im Labor und im Windkanal.
Die Bekleidung wird im Triathlon immer wichtiger
„Außerdem kommt es ganz besonders darauf an, wie dieser Klops verpackt ist, auf welche Oberfläche der Wind also trifft – und wie er diese wieder verlässt. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach dem individuell für mich schnellstmöglichen Rennanzug begeben. Dass die Bekleidung aber nicht nur schnell sein, sondern auch funktionell in der ersten Liga spielen muss, versteht sich von selbst.“ Diese Suche endete bei der dänischen Firma Fe226, einer innovativen und neuen Marke, die sich ausschließlich um den Triathlonsport kümmert. Böcherer vertraut im Wettkampf und beim Lauftraining ab sofort auf dieses Brand und lässt sein Input in Neuentwicklungen einfließen. „So stelle ich mir eine – im Wortsinne – gewinnbringende Zusammenarbeit vor. Ich bin hochmotiviert und kann es kaum abwarten, in die neue Saison zu starten.“
Der erste Wettkampf für Andi Böcherer steht schon am kommenden Wochenende auf dem Plan, wenn er beim Dirty Race Murr – einem Cross-Duathlon – unter anderem auf Sebastian Kienle trifft. Beide konnten das Rennen bereits für sich entscheiden und nutzen es als Standortbestimmung und Testwettkampf.
Text: Pressemitteilung von Andi Böcherer
Foto: Jacky Everaerdt / Activ’images Jacky
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Funktionell Trainieren
Was bedeutet funktionelles Training überhaupt? Vor allem für Triathleten und wie individuell müssen die Übungen sein, damit sie auch effektiv sind. Denis Sandig klärt auf.
Zum Triathlontraining gehört weitaus mehr als Schwimmen, Radfahren und Laufen. Das Athletiktraining ist ein fester Bestandteil vieler Trainingsprogramme und umfasst neben dem Beweglichkeits- auch das Koordinationstraining, wie beispielsweise das Lauf-ABC. Aber auch leistungsfördernde Übungen mit dem Ziel, Verletzungen zu vermeiden oder die Stabilität zu verbessern, sollten Bestandteil eines ausgewogenen Triathlontrainings sein. In den letzten Monaten sind viele Trainingsgeräte mit dem Versprechen auf den Markt gekommen, besonders „funktionell“ zu sein. Aber was bedeutet das genau? Und wie wird das Athletiktraining eines Triathleten funktionell?
Überlastungen, Reizungen und Entzündungen können die Folge von hohen Intensitäten und gesteigerten Trainingsumfängen sein. Auch trainierte Spitzensportler sind nicht unverwüstlich. Der menschliche Körper ist eben bisweilen doch empfindlicher, als es viele Athleten wahrhaben wollen. Ausweichbewegungen, veränderte Bewegungsmuster, mangelnde Beweglichkeit, aber auch zu kurze Entlastungs- und Regenerationsphasen können die Folge einer (noch kleinen) Verletzung sein. Anstatt Ursachenforschung zu betreiben, trainieren viele einfach weiter und vergessen dabei, dass schon kleine Fehler in den motorischen Abläufen Scherkräfte, Fehlbelastungen und Kompensationen zur Folge haben können. Ein grundlegendes Schlüsselelement im „Functional Training“ ist die Erhebung des Funktionsstatus, um das Risiko für Verletzungen oder Überlastungen bestimmen zu können.
Was genau ist „Functional Training”?
In den letzten Jahren ist der Trend „Functional Training“ aus Amerika nach Europa geschwappt. Von Anfang an war vielen Beobachtern klar, dass es sich dabei nicht unbedingt um neue Übungen oder gänzlich neue Trainingsinhalte handelt. Viele Trainingsgeräte sind ddaher auch nicht wirklich neu. Die Kettlebell finden wir schon in Büchern zum Athletiktraining aus den 1930er-Jahren und früher. Aber auch Turnringe, Gummibänder und Schlingentrainer sind keine ganz neue Erfindung. Schon in den 70er- und 80er-Jahren sind in Europa Überlegungen in der Funktionsgymnastik systematisch zusammengestellt worden. Dabei sollte das Training auf Defizite und die Funktionalität des Körpers ausgerichtet werden. Heute ist der Markt von vielen verschiedenen Produkten und Übungen geprägt. Oft ist für den Sportler nur schwer zu erkennen, was für das eigene Training geeignet ist. Grundlegend gilt, dass eine bestimmte Übung oder Übungsausführung selbst niemals funktionell oder unfunktionell sein kann. Je nach Problem oder Zielstellung eines Sportlers kann eine Übung funktionell werden, obwohl sie vielleicht auf den ersten Blick gar nicht so wirkt. Dabei sind nachfolgende Fragen essenziell: Wovon ist die Übungsauswahl abhängig, und wie kann ich einen Sportler in seiner Leistungsentwicklung unterstützen?
Funktionelle Übungen müssen individuell zusammengestellt werden
Um einen Sportler in seiner Leistungsentwicklung zu unterstützen, sollte ein Trainer in der Lage sein, die Übungsauswahl auf seinen Athleten und die von ihm ausgeübte Sportart auszurichten und zusammenzustellen. Die Übungsinhalte sollten dabei grundlegend auf die Zielbelastungen übertragbar sein und hier auch wirken. Gerade auf diesem Gebiet liegen Erfolg oder Misserfolg des Functional Training sehr eng beieinander. Ein Blick in die Literatur und das Internet zeigt, dass das Athletiktraining mittlerweile in jeder Sportart eine sehr wichtige Rolle spielt. Wenn jedoch für Triathleten oder Läufer der „effektivste Zirkel“ oder „die besten Übungen für Ihr Training“ vorgestellt werden, sollten Sie skeptisch bleiben.
Training ist – und das gilt ganz besonders für das Athletiktraining – so individuell wie Ihr persönlicher Fingerabdruck. Eine Übung, die für einen Sportler sehr effektiv sein kann, schießt bei einem anderen Sportler am eigentlichen Problem vorbei.
Functional Movement Screen
Wenn in grundlegenden Bewegungsmustern Dysfunktionen vorhanden sind, liegt es auch sehr nahe, dass Sie nicht nur beim klassischen Training, sondern auch im Alltag um diese Probleme „herum trainieren“ oder ihnen „ausweichen“. Wenn Sie durch Training korrigierend eingreifen wollen, müssen Sie die Ursachen eines Problems kennen. Zu komplex sind die vielfältigen Ursachen beim Entstehen von Schmerzen. Eine der Hauptursachen für Verletzungen und Überlastungssyndrome sind Asymmetrien. Je stärker diese ausgeprägt sind, desto mehr Korrektur benötigen sie. Und genau diese Komplexität von Bewegung und der Bedeutung der grundlegenden Bewegungsmuster und deren Analyse und Korrekturstrategie bildet die Grundlage eines funktionellen Trainings.
Mit dem „Functional Movement Screen“ (FMS) gibt es die Möglichkeit, das Athletiktraining besser auf den Sportler auszurichten. Das Ziel des FMS ist es, Asymmetrien, Dysfunktionen und Schwachstellen im Körper aufzudecken. Die Grundlage bilden sieben verschiedene Bewegungsübungen, die jeder Mensch korrekt, das heißt ohne Ausweichbewegungen oder Schmerzen, durchführen können sollte. Eine tiefe Überkopfkniebeuge ohne Zusatzgewicht beispielsweise gibt dem Coach wichtige Informationen über die Beweglichkeit der Sprung-, Knie-, Hüft- und Schultergelenke, während gleichzeitig die Stabilität des Rumpfs und das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten beurteilt wird. Der Ausfallschritt überprüft zusätzlich die Beinachsen- und Rumpfstabilität, um die für den Alltag und Sport so bedeutende Fähigkeit, Sprung-, Knie- und Hüftgelenke des Standbeins im Lot beziehungsweise in einer Achse zu halten.
Beim FMS kommt ein einfaches Punktesystem zum Einsatz: Wird eine Übung optimal ausgeführt, werden drei Punkte vergeben. Sind leichte Ausweichbewegungen oder Kompensationen erkennbar, gibt es nur zwei Punkte. Kann eine Übung nicht vollständig ausgeführt werden, gibt es nur einen Punkt und wenn sie Schmerzen verursacht null Punkte. Maximal können also 21 Punkte erreicht werden.
Mobilität und Koordination: Bewegungen optimieren
Ein zentrales Ziel im Athletiktraining ist das Reduzieren von Überlastungsschäden. Die Beinachsenstabilität oder die Beweglichkeit in Hüfte, Schulterkomplex und die Aktivierungsfähigkeit der Gesäßmuskulatur sind zentrale Probleme, die es gilt, zu optimieren, da hier häufig Dysfunktionen oder Kompensationen die Ursache für Schmerzen und Überlastungssyndrome sein können. Dazu bedarf es einer sportartspezifischen Betrachtung der möglichen Verletzungsmuster und damit verbundener Risiken. Ergänzend dazu müssen individuelle Dysfunktionen – immer unter Berücksichtigung der disziplinspezifischen Probleme – in den Bewegungsmustern erkannt und korrigiert werden. Eine eingeschränkte Schultermobilität ist beispielsweise beim Schwimmen ein zentrales Risiko für negative Entwicklungen wie der „Schwimmerschulter“. Beim Laufen hingegen ist eine instabile Beinachse für unterschiedlichste Probleme ursächlich. Wer also alle Sportarten über einen „Kamm“ schert, läuft Gefahr, sich zu verlaufen und möglicherweise am Ziel vorbeizurennen. Abgesehen davon, müssen jedoch grundlegende Bewegungen optimal funktionieren.
Grundlagen bilden
Eine Grundvoraussetzung für optimale Leistungen ist die richtige Technik. So ist beim Laufen die Streckung in der Hüfte und im Knie für das optimale Übertragen der Kräfte notwendig, was jedoch einander bedingt. Wenn nun eine eingeschränkte Mobilität die optimalen Bewegungsabläufe verhindert, kann das Gesamtsystem nicht mehr perfekt aufeinander abgestimmt funktionieren. Unabhängig von der betriebenen Sportart ist die ...
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Raelert Brothers starten zuversichtlich in die neue Triathlon-Saison
Die Raelert-Brothers sind gemeinsam im Trainingscamp auf Lanzarote in die neue Saison gestartet. Der Formaufbau stimmt, sodass auch bald die ersten Renntermine bekanntgegeben werden sollten.
Mit einem gemeinsamen ersten Trainingslager sind die Raelert-Brothers in die neue Saison gestartet. Zusammen mit den weiteren Mitgliedern des Teams Erdinger Alkoholfrei haben Andreas und Michael Raelert unter der Sonne von Lanzarote in allen Disziplinen gute Einheiten absolviert. „Wir können mit diesem ersten Block des Jahres zufrieden sein“, sagte Michael Raelert nach seiner Abreise aus Lanzarote, „die Einheiten waren gut und genauso die Stimmung bei den verschiedenen Team-Ausfahrten und gemeinsamen Treffen abseits des Trainings.“ Auch sein Bruder Andreas blickt nach dem Camp im Club La Santa sehr zuversichtlich voraus. „Für uns war das Teamcamp ein rundum gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht.“
Trainingscamp auf Lanzarote absolviert
Das vergangene Triathlonjahr haben die Raelert-Brothers in heimischen Gefilden mit gezieltem Grundlagentraining ausklingen lassen. „Darauf wollen wir nun aufbauen“, sagt Andreas Raelert, der bereits im Dezember ein erstes Trainingscamp auf Lanzarote absolviert hat und nun einen wichtigen weiteren Block folgen ließ. „So frühzeitig in einer neuen Saison ist es immer sehr schwer zu sagen, wo man steht. Aber das erste Gefühl ist gut, die Trainingseinheiten sind positiv verlaufen“, erklärt der Rostocker weiter. Nach einem durchwachsenen Jahr 2017 hat Andreas Raelert in den vergangenen Wochen wichtige Grundlagen legen können, damit er 2018 seine Ziele erreichen kann. „Für mich liegt der Schwerpunkt darauf, dass ich versuchen möchte, meine bestmögliche Leistung beim Ironman Hawaii zu zeigen“, sagt Andreas Raelert. „Leider war es mir im vergangenen Jahr nicht möglich, in Kona an den Start zu gehen. Entsprechend wichtig ist es mir persönlich, dieses versäumte Ziel in diesem Oktober zu erreichen und bei der Ironman-Weltmeisterschaft in einer sehr guten körperlichen und mentalen Verfassung zu sein.“ Die derzeitigen Trainings- und Leistungswerte machen einen vielversprechenden Eindruck, sodass Andreas Raelert einen frühzeitigen ersten Wettkampfstart in der neuen Saison favorisiert.
Andy Raelert möchte zum Ironman Hawaii
Auch Michael Raelert möchte bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Jahres erste Wettkämpfe absolvieren. Nach einem langen Trainingsaufenthalt Ende 2017 in Thailand bedeutete das Camp auf Lanzarote deshalb auch eine erste kleine Standortbestimmung für ihn. „Ich bin noch nicht in perfekter Form, aber auf einem guten und soliden Weg“, sagt Michael Raelert, „es macht unheimlich Spaß, sich im Training in der Gruppe schon einmal etwas auszuprobieren und punktuell die Form anzutesten.“
Derzeit arbeiten die Raelert-Brothers neben dem Training auch an der Zusammenstellung eines ersten Wettkampfplanes für die kommenden Monate. Die positiven Formentwicklungen der vergangenen Wochen und Tage lassen Andreas und Michael Raelert darüber nachdenken, frühzeitig mit einem ersten Schwerpunktrennen in das Rennjahr 2018 zu starten.
Text: Pressemitteilung Raelert Brothers
Foto: James Mitchell Photography
Die Raelert-Brothers sind gemeinsam im Trainingscamp auf Lanzarote in die neue Saison gestartet. Der Formaufbau stimmt, sodass auch bald die ersten Renntermine bekanntgegeben werden sollten.
Mit einem gemeinsamen ersten Trainingslager sind die Raelert-Brothers in die neue Saison gestartet. Zusammen mit den weiteren Mitgliedern des Teams Erdinger Alkoholfrei haben Andreas und Michael Raelert unter der Sonne von Lanzarote in allen Disziplinen gute Einheiten absolviert. „Wir können mit diesem ersten Block des Jahres zufrieden sein“, sagte Michael Raelert nach seiner Abreise aus Lanzarote, „die Einheiten waren gut und genauso die Stimmung bei den verschiedenen Team-Ausfahrten und gemeinsamen Treffen abseits des Trainings.“ Auch sein Bruder Andreas blickt nach dem Camp im Club La Santa sehr zuversichtlich voraus. „Für uns war das Teamcamp ein rundum gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht.“
Trainingscamp auf Lanzarote absolviert
Das vergangene Triathlonjahr haben die Raelert-Brothers in heimischen Gefilden mit gezieltem Grundlagentraining ausklingen lassen. „Darauf wollen wir nun aufbauen“, sagt Andreas Raelert, der bereits im Dezember ein erstes Trainingscamp auf Lanzarote absolviert hat und nun einen wichtigen weiteren Block folgen ließ. „So frühzeitig in einer neuen Saison ist es immer sehr schwer zu sagen, wo man steht. Aber das erste Gefühl ist gut, die Trainingseinheiten sind positiv verlaufen“, erklärt der Rostocker weiter. Nach einem durchwachsenen Jahr 2017 hat Andreas Raelert in den vergangenen Wochen wichtige Grundlagen legen können, damit er 2018 seine Ziele erreichen kann. „Für mich liegt der Schwerpunkt darauf, dass ich versuchen möchte, meine bestmögliche Leistung beim Ironman Hawaii zu zeigen“, sagt Andreas Raelert. „Leider war es mir im vergangenen Jahr nicht möglich, in Kona an den Start zu gehen. Entsprechend wichtig ist es mir persönlich, dieses versäumte Ziel in diesem Oktober zu erreichen und bei der Ironman-Weltmeisterschaft in einer sehr guten körperlichen und mentalen Verfassung zu sein.“ Die derzeitigen Trainings- und Leistungswerte machen einen vielversprechenden Eindruck, sodass Andreas Raelert einen frühzeitigen ersten Wettkampfstart in der neuen Saison favorisiert.
Andy Raelert möchte zum Ironman Hawaii
Auch Michael Raelert möchte bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Jahres erste Wettkämpfe absolvieren. Nach einem langen Trainingsaufenthalt Ende 2017 in Thailand bedeutete das Camp auf Lanzarote deshalb auch eine erste kleine Standortbestimmung für ihn. „Ich bin noch nicht in perfekter Form, aber auf einem guten und soliden Weg“, sagt Michael Raelert, „es macht unheimlich Spaß, sich im Training in der Gruppe schon einmal etwas auszuprobieren und punktuell die Form anzutesten.“
Derzeit arbeiten die Raelert-Brothers neben dem Training auch an der Zusammenstellung eines ersten Wettkampfplanes für die kommenden Monate. Die positiven Formentwicklungen der vergangenen Wochen und Tage lassen Andreas und Michael Raelert darüber nachdenken, frühzeitig mit einem ersten Schwerpunktrennen in das Rennjahr 2018 zu starten.
Text: Pressemitteilung Raelert Brothers
Foto: James Mitchell Photography
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Andi Böcherer gewinnt Dirty Race 2018
Der Freiburger Andi Böcherer gewinnt souverän den 17. Cross-Duathlon in Murr. Mit Favorit Sebastian Kinele konnte aufgrund einer Erkältung leider nicht starten.
Böcherer zeigte sich nach dem Rennen über 5 km Laufen, 15 km Mountainbiken und 4 km Laufen mehr als zufrieden: „Ich wollte hier vor allem beim Laufen meine Form testen und bin entsprechend hart angelaufen. Das hat sehr gut geklappt und die Kilometerzeiten haben mich zusätzlich motiviert. So hatte ich schon nach dem ersten Lauf einen guten Vorsprung. Ich habe auf dem Rad trotzdem Vollgas gegeben. Das war bei den schlammig-klebrigen Bedingungen gar nicht so leicht, hat aber richtig Spaß gemacht.“
Nach einem kleinen Sturz auf dem Bike, bei dem glücklicher Weise nichts passiert ist, konnte der 34-Jährige das Dirty Race in einer Gesamtzeit von 1:03:14 Stunden nach Hause laufen. Zweiter wurde Björn Laibacher vor Malte Plappert.
Bei den Damen ging der Sieg mehr als deutlich in 1:16:45 Stunden an die Vorjahressiegerin Kathi Wolff vom Tri Team Heuchelberg .
Alle Ergebnisse
Foto: Sandra Schlichenmaier
Der Freiburger Andi Böcherer gewinnt souverän den 17. Cross-Duathlon in Murr. Mit Favorit Sebastian Kinele konnte aufgrund einer Erkältung leider nicht starten.
Böcherer zeigte sich nach dem Rennen über 5 km Laufen, 15 km Mountainbiken und 4 km Laufen mehr als zufrieden: „Ich wollte hier vor allem beim Laufen meine Form testen und bin entsprechend hart angelaufen. Das hat sehr gut geklappt und die Kilometerzeiten haben mich zusätzlich motiviert. So hatte ich schon nach dem ersten Lauf einen guten Vorsprung. Ich habe auf dem Rad trotzdem Vollgas gegeben. Das war bei den schlammig-klebrigen Bedingungen gar nicht so leicht, hat aber richtig Spaß gemacht.“
Nach einem kleinen Sturz auf dem Bike, bei dem glücklicher Weise nichts passiert ist, konnte der 34-Jährige das Dirty Race in einer Gesamtzeit von 1:03:14 Stunden nach Hause laufen. Zweiter wurde Björn Laibacher vor Malte Plappert.
Bei den Damen ging der Sieg mehr als deutlich in 1:16:45 Stunden an die Vorjahressiegerin Kathi Wolff vom Tri Team Heuchelberg .
Alle Ergebnisse
Foto: Sandra Schlichenmaier
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Marc Dülsen: 2018 möchte ich mehr Rennen bestreiten
2016 feierte Marc Dülsen seinen ersten Sieg beim Ironman Wales. Letztes Jahr wurde er bei seinem ersten Profistart beim Ironman Hawaii Achzehnter. Wir stellen euch den 32-Jährigen im Interview etwas genauer vor.
Glückwunsch zu deiner Hochzeit im Januar, welche Highlights hast du 2018 noch geplant?
Vielen lieben Dank. Unsere Hochzeit war zwar bereits am 30. Dezember 2017, aber der Tag war definitiv ein Highlight. 2018 möchte ich zeigen, dass meine bisher erfolgreichste Saison im vergangenen Jahr keine Eintagsfliege war. Die erneute Hawaii-Teilnahme ist mein großes Ziel sowie ein weitere Podiumsplatzierung bei einer Langdistanz. Letztes Jahr war der Fokus komplett auf Hawaii gerichtet. 2018 möchte ich mehr Rennen machen!
Stell dich unseren Lesern bitte kurz vor.
Ich bin 32 Jahre alt, Ingenieur und Profitriathlet auf der Mittel- und Langdistanz. Als Kind und Jugendlicher war ich im Kanuslalom-Kader. Irgendwann konnte ich in diesem Sport von meiner Konstitution nicht mehr mithalten. Daraufhin habe ich mit Leichtathletik begonnen – Mittelstrecke und 3.000-m-Hindernis waren meine Disziplinen. Irgendjemand hat mich dann gefragt, ob ich Lust habe, bei einem Duathlon mitzumachen. Das hat mir super gefallen. Kurze Zeit später stand der erste Triathlon an – ich bin Brust geschwommen 🙂 – ich war trotzdem Feuer und Flamme.
Seit wann und warum bist du Triathlon-Profi?
Ich bin seit 2013 Profi. Ich habe 2012 mein Studium abgeschlossen und hatte im Triathlon als Amateur bereits alle meine großen Ziele erreicht. Zudem hatte ich mir, als ich 2011 auf Hawaii Dritter in meiner Altersklasse wurde, geschworen, dass ich nochmals nach Big Island zurückkomme.
Bist du Vollprofi oder arbeitest du noch Teilzeit?
Ich würde mich auf jeden Fall als Vollprofi bezeichnen. Allerdings bin ich derzeit noch auf das Einkommen aus einem Nebenjob angewiesen. Ich arbeite circa 15 bis 20 Stunden bei einem Laufschuhspezialisten in Freiburg – diese Zeit muss ich in meinen Trainingsalltag integrieren.
Du startest für das Pro Team Mohrenwirt. Was ermöglicht dir diese Teamzugehörigkeit?
Zunächst ist es einfach super, nicht nur Einzelkämpfer zu sein. Wir profitieren im Team alle voneinander und von der unvergleichlichen “Infrastruktur”, die Jakob Schmidlechner über die Jahre aufgebaut hat. Ohne diese Teamzugehörigkeit hätte ich 2016 mit dem Profi-Sport aufgehört.
Bei deinem ersten Profi-Start auf Hawaii warst du letztes Jahr Achtzehnter. Eigentlich eine gute Platzierung für die Premiere. Allerdings hattest du direkt nach dem Start einen Fußstritt in die Rippen abbekommen. Wie denkst du in Nachhinein über das Rennen?
Klar habe ich mich im ersten Moment furchtbar geärgert, dann sehr gefreut und danach überlegt, was alles möglich gewesen wäre, ohne dieses Malheur. Aber diese Gedanken habe ich schnell verworfen. Ich bin super zufrieden und wer weiß, vielleicht musste das genauso passieren.
Deine persönliche Bestzeit hast du 2017 beim Ironman Texas mit 8:07:25 Stunden aufgestellt. Wo siehst du derzeit deine Stärken im Triathlon und wo eher deine Schwächen?
Derzeit fühlt sich das Radfahren schon ganz passabel an, ich arbeite allerdings noch viel im Grundlagenbereich. Durch meinen aktuellen Trainerwechsel ist mein Training nun etwas anders strukturiert und ich bin mehr als gespannt und zuversichtlich, was die neue Saison bringt. Meine Schwäche wird denke ich, immer das verflixte Schwimmen bleiben.
Wie sieht dein Rennkalender für 2018 aus?
Ich werde wieder für fünf Wochen nach Texas fliegen und dort sowohl den Ironman 70.3 Galveston als auch den Ironman Texas bestreiten. Danach muss ich mal schauen, wo ich im Kona Ranking liege. Gerne würde ich auch wieder ein paar Rennen in der Region machen.
Danke für das Interview, Marc. Wir wünschen dir eine erfolgreiche Saison 2018.
Steckbrief:
Name: Marc Dülsen
Geburtstag: 30.07.1985
Trainer: Ben Reszel
Team: Pro Team Mohrenwirt
Heimatverein: Team Silla Hopp
Wichtigsten Erfolge:
2016:
– Ironmansieg Wales
– 9. Platz Ironman European Championships Frankfurt
– 6. Platz Ironman Vichy
2017:
-10. Platz Ironman Texas mit PB 8:07:25
– 3. Platz Ironman 70.3 Kraichgau
-18. Platz Ironman World Championships Kona, HI
Interview: Meike Maurer
Fotos: Aufmacher/ Klaus Arendt Ironman Wales/ areth Cattermole/Getty Images for Ironma
2016 feierte Marc Dülsen seinen ersten Sieg beim Ironman Wales. Letztes Jahr wurde er bei seinem ersten Profistart beim Ironman Hawaii Achzehnter. Wir stellen euch den 32-Jährigen im Interview etwas genauer vor.
Glückwunsch zu deiner Hochzeit im Januar, welche Highlights hast du 2018 noch geplant?
Vielen lieben Dank. Unsere Hochzeit war zwar bereits am 30. Dezember 2017, aber der Tag war definitiv ein Highlight. 2018 möchte ich zeigen, dass meine bisher erfolgreichste Saison im vergangenen Jahr keine Eintagsfliege war. Die erneute Hawaii-Teilnahme ist mein großes Ziel sowie ein weitere Podiumsplatzierung bei einer Langdistanz. Letztes Jahr war der Fokus komplett auf Hawaii gerichtet. 2018 möchte ich mehr Rennen machen!
Stell dich unseren Lesern bitte kurz vor.
Ich bin 32 Jahre alt, Ingenieur und Profitriathlet auf der Mittel- und Langdistanz. Als Kind und Jugendlicher war ich im Kanuslalom-Kader. Irgendwann konnte ich in diesem Sport von meiner Konstitution nicht mehr mithalten. Daraufhin habe ich mit Leichtathletik begonnen – Mittelstrecke und 3.000-m-Hindernis waren meine Disziplinen. Irgendjemand hat mich dann gefragt, ob ich Lust habe, bei einem Duathlon mitzumachen. Das hat mir super gefallen. Kurze Zeit später stand der erste Triathlon an – ich bin Brust geschwommen 🙂 – ich war trotzdem Feuer und Flamme.
Seit wann und warum bist du Triathlon-Profi?
Ich bin seit 2013 Profi. Ich habe 2012 mein Studium abgeschlossen und hatte im Triathlon als Amateur bereits alle meine großen Ziele erreicht. Zudem hatte ich mir, als ich 2011 auf Hawaii Dritter in meiner Altersklasse wurde, geschworen, dass ich nochmals nach Big Island zurückkomme.
Bist du Vollprofi oder arbeitest du noch Teilzeit?
Ich würde mich auf jeden Fall als Vollprofi bezeichnen. Allerdings bin ich derzeit noch auf das Einkommen aus einem Nebenjob angewiesen. Ich arbeite circa 15 bis 20 Stunden bei einem Laufschuhspezialisten in Freiburg – diese Zeit muss ich in meinen Trainingsalltag integrieren.
Du startest für das Pro Team Mohrenwirt. Was ermöglicht dir diese Teamzugehörigkeit?
Zunächst ist es einfach super, nicht nur Einzelkämpfer zu sein. Wir profitieren im Team alle voneinander und von der unvergleichlichen “Infrastruktur”, die Jakob Schmidlechner über die Jahre aufgebaut hat. Ohne diese Teamzugehörigkeit hätte ich 2016 mit dem Profi-Sport aufgehört.
Bei deinem ersten Profi-Start auf Hawaii warst du letztes Jahr Achtzehnter. Eigentlich eine gute Platzierung für die Premiere. Allerdings hattest du direkt nach dem Start einen Fußstritt in die Rippen abbekommen. Wie denkst du in Nachhinein über ...
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Kraul lernen – mal anders
Wie fängt man am besten mit dem Krauen an? Gute Frage! Trainer Sascha Wenzel stellt seine Methode vor, die eventuell etwas anders als üblich ist.
Das Schwimmen im Triathlon ist für viele Einsteiger die größte Herausforderung. Schwimmen ist technisch sehr anspruchsvoll und nur mit Kraft und Ausdauer kommt man im Wasser nicht weit. Zudem stellt das Freiwasserschwimmen für viele Triathloneinsteiger eine weitere Herausforderung dar. Die Frage, die sich stellt lautet daher: Wie gehe ich als Nicht-Schwimmer das Projekt, im kommenden Sommer den ersten Triathlon zu absolvieren oder nach den ersten, bereits gesammelten Erfahrungen, besser durch die erste Disziplin zu kommen, an?
Die Atmung stellt beim Kraulen meist das Problem dar
Schwimmen ist eine Sportart, die in unseren Breitengraden sehr beliebt ist. Fast jeder Mensch lernt früh in seiner Kindheit schwimmen. Doch leider ist es in Deutschland häufig so, dass das Brustschwimmen die Lage ist, die die Kinder als erstes lernen und danach auch am häufigsten schwimmen. Nur langsam findet ein Umdenken statt und man übernimmt aus anderen Ländern das Vorgehen, zuerst Rücken- und Kraulschwimmen zu schulen. Das ist meiner Meinung nach genau richtig. Der Fehler liegt darin, dass man mit dem Brustschwimmen den Kindern eine der schwierigsten Lagen als erstes beibringt. Doch warum fängt man nicht beim Einfachsten an? Lernt man in der Schule im Mathematikunterricht auch erst das 1 x 1 und dann das Addieren und Subtrahieren? Nein. Die einfache lerndidaktische Herangehensweise lautet: Vom Einfachen zum Schweren.
Nicht im Wasser wühlen, sondern schwimmen
Wenn wir zum Thema „Kraulschwimmen richtig erlernen“ zurückkehren, dann müssen wir darüber nachdenken, was beim Kraulen das Einfache und was das Schwere ist. Bei gefühlten 99 Prozent der Schwimmern ist die Atmung das Schwere, das Komplexe und viele verzweifeln an Aussagen des Trainers wie „nur seitlich atmen“, „den Kopf nicht heben, sondern drehen“, „beim Atmen stabil bleiben“ usw.
Deshalb schlage ich vor, neue Wege zu gehen und das Kraulschwimmen von vorne zu beginnen und mit dem Einfachen anzufangen. Wenn ich mich mit den allgemeinen Bewegungsaufgaben beim Kraulen auseinandersetze, sprich, die einfachen Dinge richtig ausführe und mich mit dem Medium Wasser vertraut mache, kann ich auch nach und nach die größeren Herausforderungen angehen. Denn je besser ich schwimme, desto einfacher wird auch die Ausführung der Atmung. Habe ich so gut wie noch keine Dynamik und kein Tempo im Wasser, weil mich alles überfordert, dann ist der Prozess der Atmung extrem schwer und lässt mich eher im Wasser wühlen statt schwimmen.
Meine Vorgehensweise beim Kraulen
Ich lasse mir von meinen Schwimmschülern zeigen, wo sie stehen. Ganz schnell erhalte ich so einen Eindruck, was passt und was nicht. Und ja, meistens ist die Atmung das große Problem. Aber das Problem rührt aus den Fehlern der Gesamtbewegung (Ursachen- und Folgenbetrachtung). Das bedeutet: übe ich zunächst den doch relativ einfachen Beinschlag, das „Hinlegen“ im Wasser und die zeitliche Abfolge des Armzugs – sowohl an Land als auch im Wasser – dann kommt zumindest schon einmal ein Bewegungsfluss zu Stande. Soweit ist alles nicht zwingend etwas Neues, wenn gleich ich häufige sehe, dass nicht immer so gearbeitet wird. Doch nun kommt der entscheidende und besondere Unterschied zu vielen Unterrichtsformen.
Kraulen lernen, ohne zu atmen
Ich lass bei den ersten Zügen und Übungen die Atmung einfach ganz weg! Das geht wie folgt: ich lasse den Schwimmer nur soweit schwimmen bis dieser Luft benötigt. Dann brechen wir ab und er kehrt zurück. Auch ist es ganz wichtig, dass der Schwimmer überhaupt erst einmal das Liegen und Gleiten im Wasser versteht und umsetzt. Deshalb findet jede Aufgabe mit ganz besonders schwungvollem Abstoßen vom Beckenrand statt. Denn jeder weiß, nach dem Abstoßen haben wir auf der Bahn die höchste Geschwindigkeit. Und mit Geschwindigkeit und Dynamik fallen uns die Aufgaben im Wasser leichter. Mittlerweile hat sich auch ein Hilfsmittel, der Schwimmschnorchel, durchgesetzt. Mit diesen kann man natürlich länger am Stück eine Übung ausführen und gerade auch für geübte oder fortgeschrittene Schwimmer ist es eines der besten Hilfsmittel, um an der Technik zu arbeiten. Der Effekt – von immer nur kurzen Abschnitten – sollte allerdings nicht unterschätzt werden. Es kommt zu einer höheren Widerholungszahl, die Korrektur und der Einfluss des Trainers ist größer und der Schwimmer fängt jedes Mal hoch konzentriert an. Bevor ich zum Thema Atmung im Kraulschwimmen gehe, müssen die Grundausführungen gut durchgeführt werden und zumeist schaffen die Schwimmer/innen bereits 25 Meter ohne Atmung, bevor wir das Thema Atmung konkreter angehen. Können die Schwimmer/innen solide die Bewegungsabläufe rhythmisch und dynamisch ausführen, dann unterbricht oder zerstört der Atmungsprozess das Grundsystem Kraulschwimmen auch nicht mehr so stark und die Tipps des Trainers können besser verstanden und umgesetzt werden.
Immer auf eine Aufgabe konzentrieren
Dieser ganze Lernprozess benötigt insgesamt natürlich einiges an Zeit, Durchhaltevermögen und Geduld. Und sollte langfristig angegangen werden. Manche Athleten lernen im Medium Wasser schneller und manche benötigen mehr Zeit. Meine Empfehlung ist es, immer nur kleine Aufgaben und Übungen auszuwählen und sich ausschließlich darauf zu konzentrieren – ein Thema möglichst immer und immer wieder anzugehen und die Distanz nur so kurz zu halten, dass man die Übung auch korrekt ausführen kann. Und nach einem qualitativ hochwertigen Techniktraining gilt immer, das Geübte in die gesamte Lage umzusetzen. Auch hier gilt wieder – nur kurze Distanzen schwimmen, damit die Technik sauber umgesetzt wird und sich einschleift. Meter sind nicht gleich Meter. Die Technik ist der entscheidende Faktor, um gut durch die erste Disziplin zu kommen! Dies gilt auch für fortgeschrittene Schwimmer, die sich auf ihre Schwächen konzentrieren wollen. Deshalb nehmt euch die Zeit und probiert, an eurer Technik zu arbeiten! Noch ist Winter und es bleibt genügend Zeit, den einen oder anderen Fehler auszumerzen.
Im nächsten Teil geht es um das Thema „die richtige Atemtechnik erlernen“
Text: Sascha Wenzel
Foto: fotolia.com / Lightfield Studios
Wie fängt man am besten mit dem Krauen an? Gute Frage! Trainer Sascha Wenzel stellt seine Methode vor, die eventuell etwas anders als üblich ist.
Das Schwimmen im Triathlon ist für viele Einsteiger die größte Herausforderung. Schwimmen ist technisch sehr anspruchsvoll und nur mit Kraft und Ausdauer kommt man im Wasser nicht weit. Zudem stellt das Freiwasserschwimmen für ...
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Ironman 70.3 Dubai: Sieg für Brownlee und Haug
Alistair Brownlee ist nach seiner Hüft-OP zurück und gewinnt souverän den Ironman 70.3 Dubai. Bei den Damen fliegt Anne Haug als Erste über die Ziellinie.
Nach dem Schwimmen lagen die Favoriten bei den Männern eng zusammen. Johann Ackermann stieg nach 22:35 Minuten als Erster aus dem Wasser. Es folgten im Sekundentakt Alistair Brownlee und Eric Watson. Maurice Clavel und Sven Riederer kamen zusammen auf Rang sechs und sieben in die erste Wechselzone.
Top Ten der Männer
nach dem Schwimmen:
1.Johann Ackermann 22:35 min
2.Alistair Brownlee 22:36 min
3. Eric Watson 22:37 min
4.Jesper Svensson 22:39 min
5.Nicholas Kastelein 22:42 min
6. Maurice Clavel 22:44 min
7. Sven Riederer 22:47 min
8. Manuel Kueng 22:50 min
9. Filipe Azevedo 22:51 min
10. Kevin Maurel 23:30 min
Auf dem Rad machte Alistair Brownlee gnadenlos Druck und distanzierte seine Mitstreiter zunehmend. Der Brite stieg mit einem Vorsprung von 2:25:56 Minuten vor Sven Riederer und Maurice Clavel vom Rad.
Top 8 der Männer
nach dem Radfahren:
Alistair Brownlee 2:25:56 h
Sven Riederer 2:29:54 h
Maurice Clavel 2:29:55 h
Jesper Svensson 2:29:55 h
Johann Ackermann 2:30:09 h
Kevin Maurel 2:32:07 h
Nicholas Kastelein 2:32:10 h
Ronnie Schildknecht 2:32:12 h
Bertrand Billard 2:32:26 h
Ilia Prasolov 2:32:26 h
Auch beim Laufen baute Alistair Brownlee seinen Vorsprung stetig aus. Der 29-Jährige zeigte keine Schwäche und siegte souverän in 3:35:32 Stunden.
Dahinter kämpften der Schweizer Sven Riederer und Maurice Clavel lange um die Podiumsplätze. Clavel musste auf den letzten Kilometern Federn lassen. Riederer sicherte sich den zweiten Rang. Der dritte Rang ging schlussendlich an seinen Schweizer Landsmann Ruedi Wild. Die Holzmedaille blieb für Maurice Clavel. Rang fünf ging an den Trainingspartner von Jan Frodeno – Nicholas Kastelein.
Top Ten Männer:
1. Alistair Brownlee 3:35:32 h
2. Sven Riederer 3:42:06 h
3. Ruedi Wild 3:42:44 h
4. Maurice Clavel 3:43:41 h
5 . Nicholas Kastelein 3:44:22 h
6. Ilia Prasolov 3:45:36 h
7. Jesper Svensson 3:45:43 h
8. Ronnie Schildknecht 3:47:09 h
9. Bertrand Billard 3:47:12 h
10 . Kevin Maurel 3:47:54 h
Anne Haug spielt Laufstärke aus und siegt
Im Frauenfeld dominierte Holly Lawrence die erste und zweite Disziplin. Die Britin beendete das Schwimmen nach 23:56 Minuten. Ellie Salthouse und Anne Haug folgten ihr mit knapp zwei Minuten Rückstand. Lawrence hielt diesen Vorsprung bis in die zweite Wechselzone und ging als Erste auf die Laufstrecke. Ihr folgten Kimberley Morisson und Sarah Lewis. Anne Haug beendete das Radfahren als Fünfte in aussichtsreicher Position mit 1:47 Minuten Rückstand auf die Führende. Wie nicht anders zu erwarten verkürzte die 35-Jährige auf dem Halbmarathon kontinuierlich ihren Rückstand auf die Spitze. Nach rund der Hälfte der Laufstrecke konnte die ehemalige Nationalkaderathletin die Britin überholen. Anne Haug ließ nichts mehr anbrennen, lief einen Halbmarathon in 1:14:11 Stunden und siegte in 4:00:25 Stunden. Auf Rang zwei folgte knapp fünf Minuten später Sarah Lewis. Rang drei sicherte sich Holly Lawrence.
Anne Haug sichert sich mit diesem Sieg die Chance, bei der „Triple Crown“ eine Million Dollar Preisgeld zu gewinnen. Dafür müsste die 35-Jährige in 2018 noch die Ironman 70.3- Weltmeisterschaft in Südafrika und den Ironman 70.3 in Bahrain gewinnen.
Text: Meike Maurer
Slider: Nigel Roddis/Getty Images
Fotos: Screenshots Liveticker Ironman.com
Alistair Brownlee ist nach seiner Hüft-OP zurück und gewinnt souverän den Ironman 70.3 Dubai. Bei den Damen fliegt Anne Haug als Erste über die Ziellinie.
Nach dem Schwimmen lagen die Favoriten bei den Männern eng zusammen. Johann Ackermann stieg nach 22:35 Minuten als Erster aus dem Wasser. Es folgten im Sekundentakt Alistair Brownlee und Eric Watson. Maurice Clavel und Sven Riederer kamen zusammen auf Rang sechs und sieben in die erste Wechselzone.
Top Ten der Männer
nach dem Schwimmen:
1.Johann Ackermann 22:35 min
2.Alistair Brownlee 22:36 min
3. Eric Watson 22:37 min
4.Jesper Svensson 22:39 min
5.Nicholas Kastelein 22:42 min
6. Maurice Clavel 22:44 min
7. Sven Riederer 22:47 min
8. Manuel Kueng 22:50 min
9. Filipe Azevedo 22:51 min
10. Kevin Maurel 23:30 min
Auf dem Rad machte Alistair Brownlee gnadenlos Druck und distanzierte seine Mitstreiter zunehmend. Der Brite stieg mit einem Vorsprung von 2:25:56 Minuten vor Sven Riederer und Maurice Clavel vom Rad.
Top 8 der Männer
nach dem Radfahren:
Alistair Brownlee 2:25:56 h
Sven Riederer 2:29:54 h
Maurice Clavel 2:29:55 h
Jesper Svensson 2:29:55 h
Johann Ackermann 2:30:09 h
Kevin Maurel 2:32:07 h
Nicholas Kastelein 2:32:10 h
Ronnie Schildknecht 2:32:12 h
Bertrand Billard 2:32:26 h
Ilia Prasolov 2:32:26 h
Auch beim Laufen baute Alistair Brownlee seinen Vorsprung stetig aus. Der 29-Jährige zeigte keine Schwäche und siegte souverän in 3:35:32 Stunden.
Dahinter kämpften der Schweizer Sven Riederer und Maurice Clavel lange um die Podiumsplätze. Clavel musste auf den letzten Kilometern Federn lassen. Riederer sicherte sich den zweiten Rang. Der dritte Rang ging schlussendlich an seinen Schweizer Landsmann Ruedi Wild. Die Holzmedaille blieb für Maurice Clavel. Rang fünf ging an den Trainingspartner von Jan Frodeno – Nicholas Kastelein.
Top Ten Männer:
1. Alistair Brownlee 3:35:32 h
2. Sven Riederer 3:42:06 h
3. Ruedi Wild 3:42:44 h
4. Maurice Clavel 3:43:41 h
5 . Nicholas Kastelein 3:44:22 h
6. Ilia Prasolov 3:45:36 h
7. Jesper Svensson 3:45:43 h
8. Ronnie Schildknecht 3:47:09 h
9. Bertrand Billard 3:47:12 h
10 . Kevin Maurel 3:47:54 h
Anne Haug spielt Laufstärke aus und siegt
Im Frauenfeld dominierte Holly Lawrence die erste und zweite Disziplin. Die Britin beendete das Schwimmen nach 23:56 Minuten. Ellie Salthouse und Anne Haug folgten ihr mit knapp zwei Minuten Rückstand. Lawrence hielt diesen Vorsprung bis in die zweite Wechselzone und ging als Erste auf die Laufstrecke. Ihr folgten Kimberley Morisson und Sarah Lewis. Anne Haug beendete das Radfahren als Fünfte in aussichtsreicher Position mit 1:47 Minuten Rückstand auf die Führende. Wie nicht anders zu erwarten verkürzte die 35-Jährige auf dem Halbmarathon kontinuierlich ihren Rückstand auf die Spitze. Nach rund der Hälfte der Laufstrecke konnte die ehemalige Nationalkaderathletin die Britin überholen. Anne Haug ließ nichts mehr anbrennen, lief einen Halbmarathon in 1:14:11 Stunden und siegte in 4:00:25 Stunden. Auf Rang zwei folgte knapp fünf Minuten später Sarah Lewis. Rang drei sicherte sich Holly Lawrence.
Anne Haug sichert sich mit diesem Sieg die Chance, bei der „Triple Crown“ eine Million Dollar Preisgeld zu gewinnen. Dafür müsste die 35-Jährige in 2018 noch die Ironman 70.3- Weltmeisterschaft in Südafrika und den Ironman 70.3 in Bahrain gewinnen.
Text: Meike Maurer
Slider: Nigel Roddis/Getty Images
Fotos: Screenshots Liveticker Ironman.com
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Jan Frodeno stolzer Papa von Sienna Sofia
Wie Jan Frodeno heute via Instagram bekannt gab, sind seine Frau Emma und er heute zum zweiten Mal Eltern geworden.
Nach Sohn Lucca ist die Familie von Jan Frodeno seit heute zu viert. Töchterchen Sienna Sofia erblickte in den frühen Morgenstunden in Australien das Licht der Welt. Alle sind wohl auf und gesund.
Herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs!
Wie Jan Frodeno heute via Instagram bekannt gab, sind seine Frau Emma und er heute zum zweiten Mal Eltern geworden.
Nach Sohn Lucca ist die Familie von Jan Frodeno seit heute zu viert. Töchterchen Sienna Sofia erblickte in den frühen Morgenstunden in Australien das Licht der Welt. Alle sind wohl auf und gesund.
Herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs!
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Kraul lernen – mal anders – Teil 2
Die meisten Schwimmanfänger und Triathloneinsteiger haben beim Kraulen Probleme mit der Atmung. In seiner Artikelserie erklärt Schwimmcoach Sascha Wenzel seine etwas andere Herangehensweise beim Erlenen der Kraul- und Atemtechnik.
Im ersten Teil ging es darum, das Thema „Kraulschwimmen erlernen/verbessern“ mit einer anderen Methodik anzugehen. Das schwierigste Element beim Kraulschwimmen, die Atmung, wird nach der Herangehensweise von Sascha Wenzel recht spät unter die Lupe genommen. Dahinter steckt das Motto: Vom Einfachen zum Schweren!
Atmen im Wasser
Nun fragen sich sicher einige, wie man am besten das Atmen in den Lernprozess einbauen soll, damit dieser wirklich von Beginn an ein „flüssiger“ Bestandtteil des Kraulschwimmens wird? Es gibt viele Möglichkeiten sich Hilfen und Rat zu holen. Egal ob mit Videos, im Buchhandel oder auch auf diversen Internetplattformen. Allerdings fällt auf, dass die Beiträge in den Videos meistens von absoluten Könnern ausgeführt werden. Die Literatur bedient sich häufig den komplett theoretischen bewegungswissenschaftlichen Ansätzen, was für Anfänger relativ schwer verständlich ist. Und die Tipps auf den diversen Internetplattformen fangen für mich auch meist sehr fortgeschritten an. Kurz zusammen gefasst bedeutet das: Die Theorie ist meist weit entfernt von der Praxis.
Schrittweise zur richtigen Atmung
Ich möchte euch einen Weg zeigen, der natürlich auch in der Praxis umgesetzt werden muss. Allerdings geht es dabei nach dem „Step by Step“-Prinzip um die richtige Atmung. Und das ist nicht nur für Newcomer etwas. Da ich selbst viel mit Kindern im Schwimmsport arbeite, kann ich viele der einfachen Übungen mit ins Erwachsenentraining adaptieren. Warum nicht von den Kleinen lernen? Womit sollte man also starten, wenn man die richtige Atemtechnik lernen möchte?
Ein- und ausatmen im Wasser
Beginnen sollte man mit dem Ein- und Ausatmen im Wasser – es klingt banal und ist doch etwas Besonderes im Medium Wasser. Wir haben beim Kraulen nur ein gewisses Zeitfenster zum Atmen. Deshalb sollte bereits an Land verinnerlicht werden, was das heißt: Im Wasser ausatmen und über Wasser einatmen. Am effektivsten und gängigsten ist es, wenn man lernt, dass man durch die Nase ausatmet und mit dem Mund einatmet.
Hier eine Übung aus der Schwimmschule, die man zu Beginn gerne machen darf:
Wir stellen uns in flaches Wasser, halten den Zeigefinger vor die Nase und tauchen mit dem Kopf ins Wasser ab. Wir atmen über Wasser tief und zügig über den Mund ein und pusten gleichmässig und ruhig die Luft über die Nase wieder aus. Durch den Finger vor der Nase haben wir Kontrolle darüber, ob wir auch wirklich über die Nase ausatmen.
Dies machen wir mehrmals hintereinander, um den Rhythmus zu finden. Wenn dies gut klappt, dann führen wir diese Atemaufgabe auch in Bewegung aus. Nun nehmen wir den Finger von der Nase und gehen in die Streamline-Position (Pfeilposition), die man zu Beginn beim Abstossen grundsätzlich einnehmen sollte.
Gleicher Ablauf:
Über Wasser durch den Mund einatmen, dann abstossen und gleiten. Beim gleiten gleichmässig und ruhig ausatmen bis keine Luft mehr im Brustkob ist.
Wer beim Kraulen fortgeschritten ist und die Atmung „nur noch“ verbessern und nicht neu erlernen muss, der kann diese Übung sehr gut mit dem Schwimmschnorchel als Hilfsmittel ausführen und so in den Schwimmzug wechseln. Dabei sollte die Atmung immer im Mittelpunkt stehen. Bei dieser grundsätzlich simplen Aufgabe haben wir zugleich den Übungseffekt für die Wasserlage und das Wassergefühl.
Wir haben bisher nur ein- und ausgeatmet, aber noch gar nicht betrachtet, zu welchem Zeitpunkt die Atembewegung käme, geschweige denn, wie die Atmung im Bewegungsprozess abläuft. Deshalb, um das Thema Ein-Ausatmen abzuschliessen. Achtet darauf, dass ihr euch ein ruhiges und kontinuierliches Ausatmen antrainiert und das Ausatmen aktiv und zügig durchführt. Damit erleichtert ihr es euch später, den Prozess im gesamten Bewegungsablauf einzubauen. Übrigens rate ich von der üblichen Übung des Ein- und Ausatmens mit seitlicher Kopfdrehung im Stehen ab. Dabei gewöhnt ihr euch nur an, dass man den Kopf leicht anheben muss, damit man sich nicht verschluckt und Luft bekommt. Das ist später in der Bewegung falsch. Damit kommen wir zum nächsten Schritt.
Das Atmen in der Bewegung
Hier gehen viele zu schnell in den Gesamtkraulstil über und wollen direkt Kopfhaltung, Drehbewegung, Zeitpunkt etc. von Beginn an koordinieren. Die allgemeinen Dinge wie „der Kopf liegt im Wasser“, „der Blick geht leicht voraus“, „bei der Atmung dreht sich nur der Kopf“ (was nicht ganz stimmt), „das Atmen findet statt, wenn ein Arm in der Überwasserphase ist“ etc. sind bekannt und können überall nachgelesen werden. Doch ich empfehle diese einzelnen Elemente noch einmal aufzuteilen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass das Kraulschwimmen entweder gerade neu erlernt wird oder noch sehr unsicher ist. Gerade beim Thema Atmung gibt es fast immer Verbesserungsbedarf und diese Basisübungen können selbst jeden besseren Schwimmer vorwärts bringen. Deshalb nehmt euch Zeit und kombiniert nun euer erlerntes Ein- und Ausatmen mit Bewegung in der Wasserlag.
Legt euch in die sogenannte „Superman-Position“ (in Bauchlage, einen Arm eng am Kopf vorbei ausstrecken). Dazu führt ihr einen Kraulbeinschlag (für Ungeübte gerne mit Kurzflossen) und eure Atmung aus. Wenn ihr gleichmässig ruhig ausgeatmet habt, dann dreht ihr euch auf die Rückenlage und holt Luft.
Zu Beginn dürft ihr auf dem Rücken kurz verweilen, bevor ihr euch wieder zurückdreht. Je besser es klappt, desto weniger dürft ihr in der Rückenlage innehalten. Ziel sollte es sein, im Ein- und Ausatmerhythmen die Drehungen zu vollziehen und später sogar die Rückenlage wegzulassen und nur noch seitlich einzuatmen.
Worauf ihr bei dieser Übung achten solltet?
– der Arm bleibt immer eng am Kopf, besonders wichtig ist das beim Drehen
– Beim Drehen muss die Körperspannung besonders hoch gehalten werden damit man nicht unter die Wasseroberfläche absinkt
– Der Beinschlag darf nie unterbrochen werden
– Der Blick geht im Wasser leicht nach oben und über Wasser leicht nach hinten
– Je ruhiger und kontrollierte dieser Ablauf funktioniert, um so besser liegt man im Wasser
Diese Übung wird durch die Hinzunahme eines Pullboys erweitert. Legt diesen zwischen Kopf und ausgestreckten Arm. Dort darf der Pullboy nicht verrutschen oder gar verloren gehen. So erreicht ihr, dass ihr die Atmung aus der Drehung erzielt und nicht aus dem Heben des Kopfes! Wer noch ein kleines Schaumstoffhilfsmittel wie beispielsweise. eine halb durchgeschnittene Schwimmnudel hat, darf es auch gerne ...
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#machmalwasanderes: Transalpine-Run
Sieben Tage hintereinander absolvieren 600 Läufer in Zweier-Teams eine Strecke, die über 250 Kilometer mit 16.000 Höhenmetern quer über die Alpen führt. Viele begeisterte Trailrunner träumen von der Herausforderung, einmal über die Alpen zu laufen.
Im Vorfeld stellen sich jedoch die meisten folgende Fragen: Traue ich mir das zu? Habe ich den richtigen Partner? Bin ich fit genug für sieben Tage, 250 Kilometer und 16000 Höhenmeter? Vielleicht doch, oder ist das noch zu krass?
Die Veranstalter und Erfinder des GORE-TEX Transalpine-Run wollen ambitionierte Läufer nun ermutigen, ihrem Traum ein gutes Stück näher zu kommen: Bei der 14. Ausgabe des Transalpine-Runs gibt es erstmals die Möglichkeit, beim neuen Format „RUN2“ nur die ersten beiden Etappen im Zweier-Team zu laufen. Die erste Etappe führt von Garmisch-Partenkirchen (auf knapp 700 Metern Höhe) durch das Wettersteingebirge über 43,7 Kilometer bis nach Nassereith. Der höchste Punkt liegt bei 1.868 Metern, insgesamt sind am ersten Tag 2.470 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen! Am zweiten Tag geht’s von Nassereith nach Imst. Nach dem langen Vortag dürfen sich die Teilnehmer dauf 27,6 Kilometer und 1.624 Höhenmeter freuen. Kurz, knackig und traumhaft schön, so kann man die zweite Etappe beschreiben.
Die Startplätze sind beim ersten GORE-TEX Transalpine-Run RUN2 auf 100 Teams limitiert. Zusammen mit maximal 300 weiteren Teams des 7-Tage Rennens fällt der Startschuss am Sonntag, den 2. September 2018 in Garmisch-Partenkirchen.
„Unser Anliegen ist es, auch diejenigen Athleten an den Transalpine-Run heranzuführen, die vielleicht schon über eine Teilnahme nachgedacht, sich aber bisher noch nicht getraut haben. Wir möchten die Hemmschwelle senken und den Läufern etwas von ihrer Angst nehmen“, erklärt Uta Albrecht, Cheforganisatorin der PLAN B event company. Annette Hanssum, Marketing & PR Gore-Tex Produkte, fügt hinzu: „Es ist für begeisterte Läufer eine tolle Chance, die hochemotionale Welt des Transalpine-Run zu erleben. Ein Geheimnis der besonderen Atmosphäre dieses Rennens liegt sicherlich im Teamgedanken. Man muss die Schwächen des Partners akzeptieren und kann von seinen Stärken profitieren. Und auch beim RUN2 werden die Teilnehmer die geballte Energie verspüren: Man nimmt das Erlebnis und die Anspannung abends mit ins Bett im Wissen, dass man auch morgen wieder ran muss – für sich selbst, für den Partner, gegen den inneren Schweinehund.“
Während die RUN2-Teilnehmer ihr Herantasten an die Welt der Alpenüberquerung mit der Ankunft in Imst beenden, geht es für die 300 weiteren Teams noch insgesamt 184,1 Kilometer weiter, bis die finale Ziellinie in Brixen erreicht ist.
Die Anmeldung für den startet am 7. Februar 2018. Weitere Informationen zur zweitägigen Premiere finden Sie auf: transalpine-run.com/run2
Text: mit Informationen der Pressemitteilung PLAN B event company GmbH
Foto: whisthaler.com
Sieben Tage hintereinander absolvieren 600 Läufer in Zweier-Teams eine Strecke, die über 250 Kilometer mit 16.000 Höhenmetern quer über die Alpen führt. Viele begeisterte Trailrunner träumen von der Herausforderung, einmal über die Alpen zu laufen.
Im Vorfeld stellen sich jedoch die meisten folgende Fragen: Traue ich mir das zu? Habe ich den richtigen Partner? Bin ich fit genug für sieben Tage, 250 Kilometer und 16000 Höhenmeter? Vielleicht doch, oder ist das noch zu krass?
Die Veranstalter und Erfinder des GORE-TEX Transalpine-Run wollen ambitionierte Läufer nun ermutigen, ihrem Traum ein gutes Stück näher zu kommen: Bei der 14. Ausgabe des Transalpine-Runs gibt es erstmals die Möglichkeit, beim neuen Format „RUN2“ nur die ersten beiden Etappen im Zweier-Team zu laufen. Die erste Etappe führt von Garmisch-Partenkirchen (auf knapp 700 Metern Höhe) durch das Wettersteingebirge über 43,7 Kilometer bis nach Nassereith. Der höchste Punkt liegt bei 1.868 Metern, insgesamt sind am ersten Tag 2.470 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen! Am zweiten Tag geht’s von Nassereith nach Imst. Nach dem langen Vortag dürfen sich die Teilnehmer dauf 27,6 Kilometer und 1.624 Höhenmeter freuen. Kurz, knackig und traumhaft schön, so kann man die zweite Etappe beschreiben.
Die Startplätze sind beim ersten GORE-TEX Transalpine-Run RUN2 auf 100 Teams limitiert. Zusammen mit maximal 300 weiteren Teams des 7-Tage Rennens fällt der Startschuss am Sonntag, den 2. September 2018 in Garmisch-Partenkirchen.
„Unser Anliegen ist es, auch diejenigen Athleten an den Transalpine-Run heranzuführen, die vielleicht schon über eine Teilnahme nachgedacht, sich aber bisher noch nicht getraut haben. Wir möchten die Hemmschwelle senken und den Läufern etwas von ihrer Angst nehmen“, erklärt Uta Albrecht, Cheforganisatorin der PLAN B event company. Annette Hanssum, Marketing & PR Gore-Tex Produkte, fügt hinzu: „Es ist für begeisterte Läufer eine tolle Chance, die hochemotionale Welt des Transalpine-Run zu erleben. Ein Geheimnis der besonderen Atmosphäre dieses Rennens liegt sicherlich im Teamgedanken. Man muss die Schwächen des Partners akzeptieren und kann von seinen Stärken profitieren. Und auch beim RUN2 werden die Teilnehmer die geballte Energie verspüren: Man nimmt das Erlebnis und die Anspannung abends mit ins Bett im Wissen, dass man auch morgen wieder ran muss – für sich selbst, für den Partner, gegen den inneren Schweinehund.“
Während die RUN2-Teilnehmer ihr Herantasten an die Welt der Alpenüberquerung mit der Ankunft in Imst beenden, geht es für die 300 weiteren Teams noch insgesamt 184,1 Kilometer weiter, bis die finale Ziellinie in Brixen erreicht ist.
Die Anmeldung für den startet am 7. Februar 2018. Weitere Informationen zur zweitägigen Premiere finden Sie auf: transalpine-run.com/run2
Text: mit Informationen der Pressemitteilung PLAN B event company GmbH
Foto: whisthaler.com
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Zwift goes running
Zwift ist in Sachen Radrollentraining seit längerem in aller Munde. Nun möchte das Fitnessunternehmen seinen Erfolg im Radsport mit dem Start der Zwift Run Fee Access im Indoor Running-Segment wiederholen.
Die Fitness Plattform Zwift, deren Ursprung in der E- Games-Branche liegt, hat sein Produktportfolio mit dem Zwift Run Free Access für die Läufer-Community erweitert. Bisher lief Zwift Run als Alpha-Version, die nur den Bestandskunden der Cycling Applikation zugänglich war. Zwift Run wird absofort kostenfrei im Vorlauf des Abonnement- Service bis zum Ende des Jahres verfügbar sein.
Mit der Community durch virtuelle Welten laufen
Seit der Einführung im Jahr 2014 hat Zwift den Indoor Cycling-Bereich revolutioniert. Die Community basierte Fitness-Plattform hat weltweit eine halbe Million Radfahrer verbunden, um diese in der virtuellen 3D-Welt gemeinsam trainieren, miteinander kommunizieren und sich in Wettrennen messen zu lassen. Im Januar 2018 hat Zwift 1,61 Millionen Kilometer pro Tag und Einzelevents mit bis zu 3.500 Teilnehmern verzeichnet. Zwift bereitet sich nun darauf vor, eine ähnliche Entwicklung für den Laufsport vorzubereiten, in dem es die umfangreichste Trainingsplattform für Läufer auf der ganzen Welt anbietet.
Ob zuhause oder im Fitness-Studio, Zwift Run möchte das Trainingserlebnis geselliger , motivierender, strukturierter und messbarer machen.
22% Prozent der Zwift-User sind Triathleten. Das in Kalifornien beheimatete Start-Up plant diesen Prozentsatz innerhalb der kommenden 12 Monate auf bis zu 35 % zu erhöhen. Unabhängig davon, dass Zwift generell in Radsport-Kreisen eine höhere Popularität genießt, entwickelt sich Zwift gerade im Triathlonbereich sehr stark. Dies ist u.a. dem Umstand zu verdanken, dass viele Weltklasse-Athleten Zwift öffentlich nutzen und so für Triathleten sichtbar sind.
Auch viele Profisportler nutzen Zwift
„Es ist beeindruckend, wie Zwift es schafft, das letzte Etwas aus einem herauszuholen.“, So Lionel Sanders, ITU Long Course World Champion. „Ich erledige den Großteil meines Trainings indoor, da es auf diese Art weitaus einfacher für mich ist, meine Zeit und mein Training optimal einzuteilen. Zwift hilft mir wirklich motiviert zu bleiben und die Community stellt sicher, dass du dich auf dem Kurs nie einsam fühlst.“
Es ist geplant, das Angebot von Zwift Run Free Access, das derzeit als Beta-Version läuft, durch Running Group Workouts und Brick Sessions in den kommenden Monaten zu erweitern. Zwift plant außerdem Swim-, Bike- and Run-Trainingsprogramme für Athleten zu erstellen, die indoor und outdoor trainieren.
Individuelle Trainingseinheiten auf Zwift
Die TrainingsPeaks-Integration erlaubt es Athleten individuelle Trainingseinheiten nach Zwift zu importieren, diese auszuführen und mit Trainern zu teilen. Strava ermöglicht Zwiftern ebenfalls ihre Läufe innerhalb der Community zu teilen, virtuelle Kilometer zu speichern und Bestzeiten auf Strava-Segmenten aufzuzeichnen. Ab Februar ist es auch möglich, Zwift-Kilometer bei ausgewählten Strava-Challenges anzurechnen.
Zwift Run ist durch die Verwendung von Bluetooth oder ANT+ Footpods mit allen Laufbändern kompatibel. Die Footpods können mit iOS-Geräten, der neuesten Apple-TV-Version oder Laptop-Computern verbunden werden und über die Zwift App kallibriert werden. Immer mehr Laufbänder können auch direkt, sprich ohne Footpod, verbunden werden.
Text und Fotos: Pressemitteilung Zwift
Zwift ist in Sachen Radrollentraining seit längerem in aller Munde. Nun möchte das Fitnessunternehmen seinen Erfolg im Radsport mit dem Start der Zwift Run Fee Access im Indoor Running-Segment wiederholen.
Die Fitness Plattform Zwift, deren Ursprung in der E- Games-Branche liegt, hat sein Produktportfolio mit dem Zwift Run Free Access für die Läufer-Community erweitert. Bisher lief Zwift Run als Alpha-Version, die nur den Bestandskunden der Cycling Applikation zugänglich war. Zwift Run wird absofort kostenfrei im Vorlauf des Abonnement- Service bis zum Ende des Jahres verfügbar sein.
Mit der Community durch virtuelle Welten laufen
Seit der Einführung im Jahr 2014 hat Zwift den Indoor Cycling-Bereich revolutioniert. Die Community basierte Fitness-Plattform hat weltweit eine halbe Million Radfahrer verbunden, um diese in der virtuellen 3D-Welt gemeinsam trainieren, miteinander kommunizieren und sich in Wettrennen messen zu lassen. Im Januar 2018 hat Zwift 1,61 Millionen Kilometer pro Tag und Einzelevents mit bis zu 3.500 Teilnehmern verzeichnet. Zwift bereitet sich nun darauf vor, eine ähnliche Entwicklung für den Laufsport vorzubereiten, in dem es die umfangreichste Trainingsplattform für Läufer auf der ganzen Welt anbietet.
Ob zuhause oder im Fitness-Studio, Zwift Run möchte das Trainingserlebnis geselliger , motivierender, strukturierter und messbarer machen.
22% Prozent der Zwift-User sind Triathleten. Das in Kalifornien beheimatete Start-Up plant diesen Prozentsatz innerhalb der kommenden 12 Monate auf bis zu 35 % zu erhöhen. Unabhängig davon, dass Zwift generell in Radsport-Kreisen eine höhere Popularität genießt, entwickelt sich Zwift gerade im Triathlonbereich sehr stark. Dies ist u.a. dem Umstand zu verdanken, dass viele Weltklasse-Athleten Zwift öffentlich nutzen und so für Triathleten sichtbar sind.
Auch viele Profisportler nutzen Zwift
„Es ist beeindruckend, wie Zwift es schafft, das letzte Etwas aus einem herauszuholen.“, So Lionel Sanders, ITU Long Course World Champion. „Ich erledige den Großteil meines Trainings indoor, da es auf diese Art weitaus einfacher für mich ist, meine Zeit und mein Training optimal einzuteilen. Zwift hilft mir wirklich motiviert zu bleiben und die Community stellt sicher, dass du dich auf dem Kurs nie einsam fühlst.“
Es ist geplant, das Angebot von Zwift Run Free Access, das derzeit als Beta-Version läuft, durch Running Group Workouts und Brick Sessions in den kommenden Monaten zu erweitern. Zwift plant außerdem Swim-, Bike- and Run-Trainingsprogramme für Athleten zu erstellen, die indoor und outdoor trainieren.
Individuelle Trainingseinheiten auf Zwift
Die TrainingsPeaks-Integration erlaubt es Athleten individuelle Trainingseinheiten nach Zwift zu importieren, diese auszuführen und mit Trainern zu teilen. Strava ermöglicht Zwiftern ebenfalls ihre Läufe innerhalb der Community zu teilen, virtuelle Kilometer zu speichern und Bestzeiten auf Strava-Segmenten aufzuzeichnen. Ab Februar ist es auch möglich, Zwift-Kilometer bei ausgewählten Strava-Challenges anzurechnen.
Zwift Run ist durch die Verwendung von Bluetooth oder ANT+ Footpods mit allen Laufbändern kompatibel. Die Footpods können mit iOS-Geräten, der neuesten Apple-TV-Version oder Laptop-Computern verbunden werden und über die Zwift App kallibriert werden. Immer mehr Laufbänder können auch direkt, sprich ohne Footpod, verbunden werden.
Text und Fotos: Pressemitteilung Zwift
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Design your own Dress
Individualität ist Trumpf. Dies gilt auch bei der eigenen Sportbekleidung. Wir haben mit Uli Mutscheller von Ruhepuls 40 gesprochen, auf was man achten sollte, wenn man seinen eigenen Look gestalten möchte und was heute technisch möglich ist .
Uli, was hat sich in den letzten Jahren bei der individuellen Sportbekleidung getan?
Der größte Fortschritt ist auf dem Gebiet der Druckvorstufe festzustellen, die mittlerweile komplett digitalisiert wurde. Man muss heute keine Siebe mehr herstellen, sondern kann die Trägerpapiere für den eigentlichen Stoffdruck direkt per Plotter erzeugen. Das bedeutet für den Kunden eine größere Gestaltungsfreiheit, besonders bei Klein- und Kleinstserien. Auch die Anzahl der Farben ist für die Druckkosten mittlerweile unerheblich. Zudem werden die Stoffe immer technischer. Sie sind spezifisch auf die Einsatzbereiche und Sportarten zugeschnitten. Im Triathlon gibt es zum Beispiel superschnelle Materialien, die durch Teflonbeschichtung weniger Wasser aufnehmen, schneller trocknen und im Wasser pfeilschnell sind. UV-Schutz und Atmungsaktivität sind für Hitzerennen ein großes Thema. Und bei kalten Trainingsbedingungen kommen bedruckbare Klimamembrane zum Einsatz, die nicht nur wasserdicht, sondern auch atmungsaktiv sein müssen. All dies ist heute alles kein Problem mehr.
Wo liegen die Hauptunterschiede bei verschiedenen Anbietern in Europa?
Die Unterschiede liegen hauptsächlich im Umfang des Produktprogramms. Manche Hersteller setzen auf Topseller und werfen alles andere aus dem Programm. Das hält die Produktion schlank, schränkt jedoch den Kunden ein. Zudem gibt es Unterschiede in der „Flexibilität“: Es gibt Anbieter, die mit Grundmodellen und mit zusätzlichen Optionen bei den Details arbeiten. Andere setzen auf fixe Modelle, die je nach Anbieter mit verschiedenen Details vorspezifiziert sind. Ein weiterer Unterschied liegt in der Aufbereitung der Druckdaten auf verschiedene Größen. Im besten Fall wird für jede Größe eine eigene Druckvorlage erstellt, damit die Relationen optimal sind. Wenn man sich diesen Schritt spart, kann es passieren, dass bei den extremen Größen Logos zu klein oder zu groß werden. Darüber hinaus gibt es auch Unterschiede in der Druckqualität. Der Druckprozess als solcher ist überall nahezu identisch. Die Qualität des Drucks hängt allerdings von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel von der Güte der Druckfarben und Stoffe, der Qualität der Druckmaschinen sowie vom Arbeitsumfeld. Hier sind Schlagworte wie Sauberkeit und Temperaturkonstanz von Bedeutung. Natürlich bringt auch das schönste Kleidungsstück nichts, wenn es nicht passt oder im täglichen Einsatz – beim Training oder im Wettkampf – nicht funktioniert. Hier hilft nur die Erfahrung des Herstellers und die Rückmeldung von Aktiven bei der Produktentwicklung.
Kannst Du uns die unterschiedlichen Implementierungs- und Druckverfahren erklären, die es derzeit im Bekleidungsbereich gibt?
Richtig individuell kann man nur mittels Sublimationsdruck arbeiten. Hier wird ein Trägerpapier verwendet, um mit Hitze und Druck den Stoff zu bedrucken. Vorteil: Die Farbe verbindet sich mit dem Stoff und bildet eine Einheit. Dies verspricht Langlebigkeit und beständige Qualität. Jede Stoffbahn wird einzeln bedruckt und danach zu einem Kleidungsstück zusammengefügt. Das Bedrucken von fertigen Standardprodukten mit verschiedensten Druckverfahren erlaubt nur eine sehr eingeschränkte Personalisierung und ist zum Beispiel bei elastischen Stoffen oder hochfunktionellen Materialien meines Erachtens problematisch.
Welche optischen Möglichkeiten hat man beim Design, und wo sind Grenzen gesetzt?
Grundsätzlich kann man fast alles, was am Bildschirm darstellbar ist, auch drucken. Da die Stoffbahnen zuerst bedruckt und dann genäht werden, sollten keine Gestaltungselemente, wie zum Beispiel Logos, über die Nähte hinweglaufen. Ansonsten gibt es fast keine Grenzen. Für farbverbindliche Drucke gibt es auf Stoff gedruckte Farbcodes oder einen Andruck.
Welche Schritte vom Layout-Entwurf bis zum fertigen Produkt sind nötig?
Wie bei allen Projekten spielt der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Unter Zeitdruck leidet die Kreativität. Für ein gelungenes Design sollte man genügend Zeit einplanen. Erfahrungsgemäß wird dieser Punkt oft unterschätzt. Ich kann deshalb nur raten, rechtzeitig mit der Planung zu beginnen und nicht erst kurz vor der Saison. Die technischen Schritte sind:
– Auswahl der Modelle und Größenbestimmung durch den Kunden
– Designentwicklung – entweder selbst gestalten, durch einen Grafiker oder durch den Produzenten designen lassen
– Erstellung von Druckdaten
– Druck der Transferpapiere für den Textildruck
– Zuschnitt der Stoffbahnen
– Bedruckung der Stoffbahnen mittels Sublimationsdruck
– Erstellung des Kleidungsstücks durch Zusammennähen der bedruckten Stoffteile
Für den Kunden ist der aufwendigste Bereich die Designentwicklung. Der Zeitbedarf ist abhängig von der Qualität der gelieferten Logos und der Anzahl der Korrekturrunden. Wir schaffen die Freigabe eines Designs im Extremfall in wenigen Tagen, und auf der anderen Seite dauert es manchmal Wochen bis zur Freigabe. Danach braucht der Kunde nur noch etwas Geduld, da die Produktion der Bekleidung rund sechs bis acht Wochen in Anspruch nimmt.
Auf was sollte man generell in Sachen Komfort sowie Stoffe, Schnitte und Sitzpolster achten? Gibt es in diesen Bereichen große Unterschiede bei einzelnen Anbietern?
Mich persönlich würde interessieren, wo und wie die Textilien produziert werden. Daraus kann man schon sehr viel über die Qualität, die Arbeitsbedingungen vor Ort, aber auch über den Bezug zum Produkt erfahren. Schließlich geht es bei Sporttextilien auch um Emotionen, und da spielen oft kleine Details die entscheidende Rolle. Ansonsten gilt wie so oft: Das Gesamtpaket muss stimmen. Kein Hersteller hat nur Highlights im Programm. Es gilt, für ein Teamprojekt einen Partner zu finden, in dem sich sehr viele Mitglieder wiederfinden können. Bei den Themen Stoffen und Sitzpolstern sollte man auf Marken setzen, besonders wenn man kein Insider ist. Eine gute Beratung durch den Hersteller hilft, um die beste Auswahl zu treffen.
Ab welcher Stückzahl kann man seinen individuellen Look umsetzen?
Einzelstücke zu fertigen, ist sehr teuer, und deshalb bieten dies die meisten Produzenten nicht oder nur zu einem recht hohen Preis an. Eine sinnvolle Mindeststückzahl sind zehn Stück pro Modell, wobei die Größe normalerweise keine Rolle spielt. Größere Stückzahlen werden in der Regel preislich attraktiver.
Danke Uli für den interessanten Einblick in die Produktion von individueller Sportbekleidung.
Weitere Hersteller:
Individualität ist im Triathlon Trumpf, nicht umsonst haben sich auch nachfolgende Hersteller auf spezielle Kundenwünsche beim individuellen Design ihrer Trainings- und Wettkampfbekleidung eingestellt: u. a. Bioracer, Castelli, Champion System, Ekoi, Orca, ReneRosa, Specialized
Interview: Meike Maurer
Fotos: Ruhepuls 40
Individualität ist Trumpf. Dies gilt auch bei der eigenen Sportbekleidung. Wir haben mit Uli Mutscheller von Ruhepuls 40 gesprochen, auf was man achten sollte, wenn man seinen eigenen Look gestalten möchte und was heute technisch möglich ist .
Uli, was ...
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Umweltschutz im Sport
Die Umweltverschmutzung schreitet täglich voran. Die Wahrheit ist weder rosarot noch himmelblau. Wir zerstören jeden Tag unseren Planeten. Wir Menschen haben eine Verantwortung für uns und für unseren Lebensraum – die Erde. Aber warum eigentlich jetzt mehr denn je zuvor?
Wir alle gehören doch zur Gattung der gewissenhaften, gesundheitsbewussten Ausdauersportler. Wir sind Menschen, die die Natur lieben. Nur allzu oft gewinnen wir den Kampf gegen den inneren Schweinehund und das Wetter und schwingen uns anstatt auf die Rolle oder das Laufband aufs Rad oder begeben uns in den Wald. Selbst beim Schwimmen schreckt uns kaltes Wasser nicht ab, und wir ziehen uns bereitwillig und meistens mit einem breiten Grinsen der Vorfreude den Neoprenanzug an, um die ersten Runden im Fluss, See oder im Meer zu drehen. Wir sind in vielen sportlich motivierten Situationen bestrebt, ein nachhaltiges Leben zu fühlen, aber leider geht das meistens nur soweit, wie es uns nützt.
Bio ist nicht gleich umweltbewusst!
So lange wir das Fahrrad nutzen, um zusätzliche Trainingskilometer zu machen, ziehen wir dieses dem Auto vor. Aber was passiert, wenn wir zu Wettkämpfen anreisen oder ins Trainingslager. Hier schrecken wir nicht vor langen Flugreisen oder einsamen Autofahrten zurück. Selbst wenn wir zu Hause Bio-, fair gehandelte und regionale Produkte in den Alltag einbauen, rückt die Frage nach dem Umweltschutz bei diesen Punkten stets in den Hintergrund. Ebenso ist es, wenn es um die Wahl der richtigen chemisch modifizierten atmungsaktiven Funktionskleidung geht oder beim stolzen In-Empfang-Nehmen der zum Teil in Plastiktüten verpackten Finisher-Medaillen oder T-Shirts. Wer kauft hier fair, regional oder Bio, wenn es doch um wenig Gewicht und maximale Leistungsfähigkeit geht? Wen kümmert es schon, ob die Transportwege der in Deutschland, der EU oder doch noch weiter weg produzierten kostenlosen Give-away-Produkte in Starterbeuteln und auf Triathlonmessen zum Teil einen unterirdischen CO2-Fußabdruck hinterlassen haben, bis sie in unseren Händen liegen, um anschießend im Müll zu landen? Muss das sein? Ist das wirklich nötig? Und im Ziel? Auch wenn dort die Verpflegung in Einweggeschirr verteilt wird, kümmert uns das in diesem Moment herzlich wenig.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Warum teilen wir den Veranstaltern nicht dieses Dilemma mit? Warum sind trotzdem immer noch Wettkämpfe mit kaum oder einem schlechten Umweltmanagement Jahr für Jahr hoch frequentiert und werden mit den Bestnoten bei der Durchführung überschüttet? Warum sind wir auf diesem Auge blind? Es ist mit Sicherheit eines der schwierigsten Themen, wo wir doch „nur“ unseren Sport zelebrieren wollen, aber ganz ehrlich, wenn wir uns dem nicht jetzt stellen, wann dann?
Triathlon ohne Schwimmen?
Jeder kennt die Unterwasserbilder der Schwimmer beim Start des Ironman auf Hawaii. Stellen Sie sich einmal die Situation vor, dass das Schwimmen nicht mehr stattfinden kann, weil das Meer von Plastikmüll übersäht, mit Medikamentenrückständen oder Pestiziden belastet ist und die zugehörige Umwelt- und Gesundheitsschutzbehörde den Schwimmauftakt verbietet, weil die Gefahr für die Menschen zu groß ist. Oder was wäre, wenn die heimatliche Rad- und Laufstrecke nicht mehr durch einen herrlichen, schattenspendenden und windabhaltenden Mischwald führen würde, sondern stattdessen nur noch Häuserschluchten die Strecke säumten oder Sie durch ein Braunkohletagebaugebiet fahren dürften? Das Ganze hat genau in dem Moment seine Industrieromantik, wenn Sie dort sind und liefert ganz eigene Geschichten und viele Bilder für Instagram und Co. Wem ist da schon bewusst, dass hier Raubbau an der Natur begangen worden ist, wenn man das perfekte Foto bekommt und dazu gleich noch viele Likes? Das Ablichten zeigt irreparable Umweltschäden und die Zerstörung unserer Erde, unseres Lebensraums. Sollten wir die sozialen Medien und unsere „Öffentlichkeitsarbeit“ nicht mehr dafür nutzen, auf Probleme und Lösungen hinzuweisen, statt immer nur Trainingserfolge und Bilder von entfernten Stränden zu posten?
Erste Ansätze
In den vergangenen Jahren wurden gerade im Bereich von Triathlonveranstaltungen neue Müllkonzepte entwickelt, die sogenannte „Litter Areas“ miteinbeziehen. Auch die Wettkampfregeln wurden um den Punkt Umweltschutz erweitert. Auf einmal finden sich dort Punkte wie die nicht regelkonforme Entsorgung von Müll während des Rennens oder auch klare Anweisungen für das Wasserlassen während des Rennens wieder. Wer sich nicht daran hält, wird, ja genau, disqualifiziert. Triathleten befolgen diese Anweisungen ohne Murren und Knurren, weil eine Disqualifikation oder das damit verbundene DNF eben keine Option darstellt. Keiner stellt sich die Frage nach dem Warum, alle ziehen mit – viele jedoch nur an diesem einen Tag im Jahr und meistens auch nur für die Dauer des Wettkampfs. Doch was ist davor, was ist danach? Es kommt leider zu oft vor, dass wir den Umweltschutz nur punktuell – sprich am Wettkampftag – umsetzen, aber nie so richtig leben und vor allem nie ganzheitlich nachhaltig denken. Was heißt das überhaupt? Ganzheitlich nachhaltig? Aktuell gibt es nicht die wahre Definition dieser Begriffe, da jeder diese anders auslegt, aber ein Gradmesser für eine nachhaltige Lebensführung kann der sogenannte individuelle ökologische Fußabdruck sein.
Ökologischer Fußabdruck?
Der ökologische Fußabdruck stellt ein Prinzip zur Messung des Verbrauchs an Umwelt dar. Genauer gesagt, wird damit berechnet, wie viel Fläche auf der Erde notwendig ist, um das Leben samt seines Lebensstils eines einzigen Menschen auf der Erde zu ermöglichen, ausgehend von der Fortführung heutiger Produktionen. Hierzu gehören die Betrachtung und der Einbezug verschiedener Variablen, wie zum Beispiel wie viel Fläche für die Herstellung von Kleidung, Nahrung, zur Energiebereitstellung sowie zur Entsorgung des entstehenden Mülls dieser Person benötigt wird. Jeder kann heutzutage individuell seinen eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen. Wir Triathleten lieben doch Zahlen und Fakten, warum also nicht auch mal den individuellen ökologischen Fußabdruck pro Wettkampf oder pro Jahr berechnen?
Ich gehe mal mit gutem Beispiel voran und bestimme mithilfe von footprint-deutschland.de meinen ökologischen Fußabdruck pro Jahr und speziell für einen Wettkampftag – ich teste diesen exemplarisch für den Challenge Roth. In die Berechnung fließen die fünf Hauptkategorien für den Konsum ein: Wohnverhältnisse, Nahrung, Konsumgüter, Transport und Dienstleistungen. Das Ergebnis ist für mich nicht überraschend, aber doch niederschmetternd. Obwohl ich der Meinung bin, dass ich bereits viele Alltagssituationen umweltfreundlich und mein Leben nachhaltig gestalte, sieht es schlimm aus mit den Werten. Mein ökologischer Fußabdruck – egal, ob pro Jahr oder pro Wettkampftag – ist so groß und breit, wie sich meistens die Füße am Abend ...
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Quo vadis, Triathlet?
Was treibt dich an? Wo willst du hin? Sind es Strava-Kommentare, Social-Media-Likes, Platzierungen oder wirkliche Leidenschaft für deinen Sport? Sportmentaltrainerin Daniela Dihsmaier fragt nach.
Viele Triathleten machen genau das, was sie erfüllt: Schwimmen, Radfahren und Laufen an wunderschönen Orten und mit vielen Gleichgesinnten. Alles ist gut, so scheint es zumindest, wenn wir Facebook und Instagram vertrauen dürfen. Doch wie jede leistungsorientierte Tätigkeit bringt es auch der Triathlon mit sich, dass wir Training und Wettkampf auch mal als Stress erleben. Vorsicht ist geboten, wenn der geliebte Sport nur noch Spaß macht, wenn die Platzierung, die Zeit oder die Social-Media-Likes stimmen. Verbinden wir jedoch mit dem Sport zunehmend Frust oder Ärger, dann ist es an der Zeit, sich mit dem eigenen Sinnempfinden auseinanderzusetzen.
Dieses Sinnempfinden untersucht die Professorin Tatjana Schnell an der Universität Innsbruck empirisch wissenschaftlich. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass es nicht den einen Sinn des Lebens gibt, der für uns alle gültig ist, sondern es vielmehr darum geht, aus verschiedenen Bereichen Sinn zu schöpfen.
Fragen über Fragen
Was treibt mich an, und wofür stehe ich? Was ist mir bedeutsam? Wo will ich hin? Was sind meine Träume? Was habe ich schon erreicht? Was vermisse ich in meinem Leben? Was tun, wenn man gar nicht weiß, was man außer Triathlon vom Leben will?
Vielleicht merken viele Betroffenen gar nicht mehr, was sie wirklich fühlen, außer dass sie grundsätzlich etwas unter Strom stehen oder angespannt sind. Die Zielsetzung dieser Fragestellungen ist, die eigenen Gefühle, die eigene Intuition wiederzuerkennen. Letztere basiert auf unseren Erfahrungen, also: Was tut mir gut, und was belastet mich? Die Intuition ist eng gekoppelt mit den Körpersignalen, jedoch haben viele verlernt, auf genau diese zu hören. Aus dem Ignorieren von Gefühlen können leicht Ersatzbedürfnisse, Ängste und Depressionen entstehen.
In meiner Coaching-Praxis steigt die Zahl derer, die nicht genau wissen, wie es weitergehen soll, weshalb ich an dieser Stelle drei Fallbeispiele aus dem Bereich Triathlon vorstellen möchte.
Beispiel 1: Die Arbeit macht keinen Spaß, aber sie finanziert den Sport. Es wird hart trainiert, um das Dilemma im Job zu vergessen.
Athleten, die sich hier wiederfinden, neigen dazu, ihre (unguten) Gefühle bezüglich des Jobs zu verdrängen, indem sie sich in immer neue sportliche Aktivitäten stürzen. Und nach dem Motto „Je härter, desto besser“ bleibt dem Kopf keine Möglichkeit zum Denken und Reflektieren.
In diesen Fällen bitte ich meine Klienten, an ihre beruflichen Träume von früher zu denken. Was waren die Wünsche, bevor sie so viel Triathlon gemacht haben? Manchmal ist dann beim Erzählen plötzlich ein angedeutetes Lächeln da, und es können auch Gefühle von Freiheit, voller Energie und Tatkraft, auftreten. Gemeinsam stellen wir fest, dass da etwas ist, das schon beim darüber Reden guttut. Wenn also die Erinnerungen an diese alten Wünsche positive Gefühle hervorrufen, dann schauen wir uns gemeinsam an, wie sich diese Träume vielleicht in abgewandelter Form wieder mehr in den Alltag integrieren lassen. Gerade die Herbst-/Winterzeit bietet Triathleten die Chance zu kleinen Trainings-Auszeiten, um über das eigene Leben nachzudenken. Und ein sinnerfüllter Job macht nachgewiesenermaßen zufriedener, und somit steigt auch die Chance auf eine gesundheitliche Ausgeglichenheit, die sich wiederum positiv auf das Triathlon-Training auswirkt.
Beispiel 2: Es wird sehr viel trainiert und Opfer werden erbracht, aber dennoch stimmen die Wettkampf-Ergebnisse nicht.
Wer sich zu sehr zum Erfolg zwingt, dem geht die kognitive Leichtigkeit verloren. So kann ein Verstricken in negative Gedanken und Gefühle entstehen. Das kann sich körperlich zum Beispiel durch Engegefühle in der Brust, Verdauungsprobleme, ein Druck im Nacken oder auch ein allgemeines Schweregefühl ausdrücken. Nie erfolgreich zu sein, ist oft ein Hinweis auf zu viel Druck. Manchmal verbirgt sich dahinter auch eine Vermeidungsstrategie, wie beispielsweise Angst vor Neid und Eifersucht, Angst, andere zu kränken, Angst, erfolgreicher zu sein als das nahe Umfeld, Angst vor Entdeckung der eigenen Inkompetenz oder auch die Angst, etwas falsch zu machen. Diese Ängste gilt es zunächst, aufzudecken.
Im Coaching empfinden es Klienten bei zu großem Leistungsdruck oft entlastend, wenn wir mehr Sinnquellen in ihrem Leben finden. Der selbst auferlegte Wettkampf- und Trainingsdruck kann sich dann wie von alleine abschwächen. Mögliche, den Triathlon ergänzende Sinnquellen können beispielsweise sein:
Naturerleben verstärken,
bewusstes Erleben,
soziales Engagement, Fürsorge,
etwas tun oder erschaffen, das von bleibendem Wert ist,
Liebe und Familie,
Gemeinschaft mit anderen.
Beispiel 3: Es ist alles erreicht, doch Zufriedenheit stellt sich immer noch nicht ein. Das Umfeld versteht die Unzufriedenheit nicht.
Eine große Gefahr gerade bei sehr leistungsorientierten Menschen liegt darin, sich nur auf die Sinnquelle Selbstverwirklichung zu konzentrieren. Wenn es ausschließlich darum geht, hervorragende Leistungen zu bringen, die eigene Freiheit auszuleben, Herausforderungen zu suchen und die persönliche Entwicklung voranzubringen, dann ist es für die meisten auf Dauer nicht erfüllend. Es kommt zu einer Sehnsucht oder Unzufriedenheit, die viele nicht deuten können. Um dieses Loch zu füllen, entsteht häufig der zwanghafte Drang nach noch mehr Erfolg, um den eigenen Selbstwert zu stabilisieren. Diese Art des Selbstwerterhalts währt aber nur so lange, wie der letzte Erfolg nachhallt. Hier lohnt es sich zusammen mit einem Coach oder Sportpsychologen, tiefer zu graben, wie der eigene Selbstwert definiert wird und wovon er abhängig gemacht wird. Wer es schafft, sich von diesem Erfolgszwang zu lösen und die eigentlichen Bedürfnisse wiederentdeckt, der wird im Triathlon auch wieder Freude, kognitive Leichtigkeit und Spaß an der Leistung empfinden.
Fazit
Zusammenfassend gibt es in allen drei Fallbeispielen eine Gemeinsamkeit: Wenn wir es schaffen, unsere Bedürfnisse und unsere Intuition wahrzunehmen, haben wir einen guten Hebel gefunden für ein zufriedenes Leben, Leistungsfähigkeit und Motivation. Denn viele Probleme sind in der Vernachlässigung von weiteren Bedürfnissen und Sinnquellen begründet. Nicht ohne Grund fällt es Menschen, die eine sehr schwere Erkrankung erlitten haben, oft leichter, das Leben und auch den Triathlon wieder zu genießen: Sie haben gespürt, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Daniela Dihsmaier ist Sport Mental Coach und systemischer Coach & Beraterin für Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung. Mehr Infos
Quellen: Gehirn & Geist (Ausgabe 08/2017, S. 16), Corssen/Tramitz (S. 140), Tylor/ Schneider (S. 321), Sher (S. 231, 233)
Foto: Holger Schmidt
Was treibt dich an? Wo willst du hin? Sind es Strava-Kommentare, Social-Media-Likes, Platzierungen oder wirkliche Leidenschaft für deinen Sport? Sportmentaltrainerin Daniela Dihsmaier fragt nach.
Viele Triathleten machen genau das, was ...
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Laufen ist alles andere als schnelles Gehen …
… diese Aussage klingt sehr trivial und lässt manch Läufer mit einem Fragezeichen im Gesicht zurück. Wie viel Wahrheit hinter diesem Satz steht, wird einem erst bewusst, wenn man sich mit dem momentan wohl erfolgreichsten Laufcoach im Triathlonbereich, Wolfgang Schweim, unterhält.
Seit Patrick Lange letztes Jahr auf Hawaii mit neuem Lauf-Streckenrekord von 2:39:45 Stunden seinen ersten ganz großen Erfolg mit Rang drei feiern konnte und erst recht nach seinem diesjährigen Kona-Sieg und Laura Philipps drittem Rang bei der diesjährigen Ironman-70.3-Weltmeisterschaft steht Wolfgang Schweim nicht ohne Grund im Blickpunkt vieler Triathleten und Läufer.
Um sein Konzept vom schnellen und effizienten Laufen zu verstehen und im Optimalfall umsetzen zu können, muss man den Menschen Wolfgang Schweim kennenlernen, seine persönliche Laufgeschichte erfahren und bereit sein, sich auf etwas „Neues“ einzulassen. Selbst Profi-Triathleten und -Läufer müssen bei ihm im sogenannten Basiskurs beginnen, um seine Laufphilosophie von der Pike auf zu verstehen.
Ich erfinde das Laufen nicht neu!
Wer ist Wolfgang Schweim, der auch unter dem Begriff „Running Wolf“ bekannt ist, und was macht ihn als Lauftrainer so erfolgreich? Wir haben den 65-Jährigen in seinem Urlaubsdomizil auf Mallorca besucht, ein spannendes Lauf-Coaching und einen sehr interessanten Menschen kennengelernt. „Die Erfolge von Patrick Lange und Laura Philipp sind absolute Glücksfälle für mich, das ist mir bewusst“, eröffnet der Laufexperte unser Gespräch und ergänzt: „Das Laufen habe ich deswegen sicherlich nicht neu erfunden, aber ich habe einen besonders ganzheitlichen Blick auf das Thema und beziehe logische und physikalische Regeln in mein Verständnis von einem ökonomischen und schnellen Laufstil mit ein. Und das sieht man bei Patrick und Laura. Was sich im ersten Moment vielleicht komisch anhört: Ich beschäftige mich intensiv mit den Persönlichkeiten der Läufer, mit denen ich zusammenarbeite.“
Wer steckt hinter dem Lauf-Guru?
Der 1952 in Bad Segeberg geborene Wolfgang Schweim ist von klein auf ein Bewegungsmensch. Er beginnt als Jugendlicher eine Ballettausbildung, die er abbrechen muss, weil ihm das Geld fehlt. Er ist Hippie, passt sich nur ungern dem System an. Seine ganze Liebe gehört der Musik. Er ist Schlagzeuger, Produzent und Texter und erfolgreich, aber der ganz große Durchbruch will nicht gelingen. Eher zufällig kommt Schweim mit knapp über 20 Jahren zum Laufen. Am Ratzeburger Küchensee beobachtet er die Leistungsruderer, die jeden Morgen eine Runde um das circa 7,4 Kilometer große Binnengewässer laufen. Das beindruckt ihn und er trainiert so lange, bis er die Strecke am Stück durchlaufen kann. Dazu muss man wissen, dass Anfang und Mitte der 70er-Jahre das Laufen als Breitensport überhaupt nicht verbreitet war – Läufer sogar für komplett verrückt erklärt wurden. Diese Tatsache beeindruckt Wolfgang jedoch wenig. Er meldet sich spontan für ein Rennen an. „Der Wettkampf war eigentlich eine Katastrophe. Die Leichtathletik-Jungs haben mich fast alle stehen lassen“, erzählt der 65-Jährige und erinnert sich an seine erste Lauferfahrung. Und dennoch war der Tag ein Erfolg. Horst Pape, Lauftrainer der schnellen Jungs, sah auf Anhieb das Talent und den Willen hinter Wolfgangs Performance und sprach ihn an. Beim nächsten offiziellen Training seiner Leichtathletikgruppe stand der damals 22-Jährige mit auf der Bahn. „Es war eine harte Schule, aber ich bin Horst Pape sehr dankbar dafür.“ Auch wenn Wolfgang nie zu den absoluten Top-Läufern gehören sollte, war seine Laufleidenschaft entfacht. Heute würden sich viele wegen seiner 32-Minuten-Zeiten auf zehn Kilometern die Finger lecken.
Laufen damals und heute
In den Zeiten unserer Großeltern war es ein Ding der Unmöglichkeit, laufen zu gehen. In den 60er-Jahren wurde man oftmals für verrückt erklärt, wenn man durch den Wald lief, da jeder Nichtsportler dachte, diese Leute würden gleich vor Erschöpfung zusammenbrechen. Marathon-Laufen in den 70ern war wie die Everest-Besteigung ohne Sauerstoffgerät von heute … für viele einfach unvorstellbar. Eine Person brachte mit seinen Erfolgen die große Jogging-Bewegung erst in Amerika und dann in Europa ins Rollen. Es war der Olympiasieger im Marathon 1972 in München – der Amerikaner Frank Shorter. Er sah gut aus, konnte reden und die Leute mit Argumenten wie „Laufen ist gesund“, „man kann auch kürzere Strecken laufen“ und „Frauen sind auch in der Lage, Marathon zu laufen“ fürs Laufen zu begeistern. So fing in den USA der Jogging- und Fitness-Boom an und kam Ende der 70er, Anfang der 80er nach Europa und Deutschland. Bis dahin lief nur, wer einem Leichtathletikverein angehörte und dies „professionell“ betrieb.
Der Jogging-Markt wurde ein interessanter Bereich für die Sportindustrie. Bis dato gab es nur einfache Laufschuhe ohne Dämpfung, was sich ab sofort ändern sollte. Es wurden Schuhe für die breite Masse der Läufer konzipiert, und diese bekamen immer mehr Dämpfung und eine höhere Sprengung im Fersenbereich. Warum eigentlich? Weil die meisten Läufer Jogger und keine Läufer waren. Sprich: Sie landeten wie beim normalen Gehen über die Ferse, bremsten ihr Gewicht ab und beschleunigten es wieder. Um diese Personen beziehungsweise ihre Fersen vor der Belastung des bis zu vierfachen Körpergewichts zu schützen, erfand die Laufschuhindustrie bis heute verschiedenen Dämpfungssysteme. „Das ist auch völlig in Ordnung. Nur schnelles Gehen, sprich Joggen, hat mit schnellem Laufen nichts zu tun. Für die breite Masse – und wir reden hier von rund 95 Prozent der Jogger mit diesem Laufstil – ist ein Dämpfungsschuh völlig in Ordnung, allerdings nicht für Läufer, die schnell und effektiv laufen wollen. Ambitionierte Läufer brauchen Schuhe mit wenig Sprengung und Dämpfung, mit einem gebogenen Leisten und am besten mit viel Platz für ihre Zehen, sprich breite Schuhe im Zehenbereich“, erklärt Wolfgang Schweim.
Wolfangs Karriere in der Laufindustrie
Eher zufällig startete auch Wolfgangs Karriere als Manager in der Sportindustrie. Ende der Siebziger schwappte die Jogging-Welle langsam, aber sicher nach Europa. Wolfgang Schweim war zu diesem Zeitpunkt klar, dass es als Musiker für ihn schwer werden könnte, seine Familie zu ernähren. Er hatte die Idee, einen Brief nach Amerika an das Headquarter von Nike zu schreiben, in dem er vorschlug, die Laufschuhe von Nike in Deutschland auf den Markt zu bringen. Wochen später kam ein Anruf. Wie es der Zufall wollte, war Nike gerade dabei, in Weiterstadt die erste Nike-Zentrale Deutschlands aufzubauen, und Wolfgang sollte sich mit dem Geschäftsführer treffen. Jetzt ging alles ganz schnell – ruckzuck war er eingestellt. Wolfgang war ...
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