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Anja Beranek: Mein Körper funktioniert wieder

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Anja Beranek: Mein Körper funktioniert wieder
Anja Beranek hat an den Ironman in Frankfurt nur gute Erinnerungen. Wir unterhielten uns mit der Fränkin nicht nur über den Beginn ihrer Karriere, sondern auch über den Stellenwert der WM auf Hawaii.   Anja, 2012 wurdest Du in Deinem ersten Profijahr in Frankfurt gleich Vize-Europameisterin. Welchen Stellenwert hatte dieser Erfolg für den weiteren Verlauf Deiner Karriere? Der zweite Platz hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, denn damals konnte ich im Vorfeld überhaupt nicht einschätzen, ob der Profitriathlon für mich das Richtige ist. Letztendlich aber war das Resultat und der gesamte Saisonverlauf die Bestätigung dafür, dass es der richtige Weg für Anja Beranek ist! Das damalige Rennen war der eigentliche Startschuss für meine Karriere. Im vergangenen Jahr hast Du nach eigenen Worten in Kona den vierten Platz gewonnen und nicht den dritten Platz verloren. Sicherlich konntest Du Dich durch die beste Platzierung einer Deutschen der vergangenen zehn Jahre (Sandra Wallenhorst wurde 2008 Dritte) vor Medien- und Sponsorenanfragen nicht retten … Der vierte Platz in Kona ist emotional und auch vom Stellenwert her das mit Abstand beste Ergebnis meiner Laufbahn. Ich kann jedoch nicht sagen, dass ich mich vor Sponsorenanfragen habe retten müssen, es ist schließlich immer noch „nur Triathlon“. Auf diesem Gebiet ist nach wie vor sehr viel Eigeninitiative gefragt. Die Resonanz in den Medien hingegen war enorm, was mir sehr deutlich zeigte, dass sich in unserem Sport tatsächlich alles nur um dieses eine Rennen dreht, und das ist Hawaii! Persönlich glaube ich auch, dass sich daran auch in Zukunft nichts ändern wird. Und warum? Weltweit gibt es immer mehr Ironman-Veranstaltungen, wodurch sich die Profis im Rahmen der Qualifikation zum Teil auch bewusst aus dem Weg gehen. Aber auf Hawaii treffen dann alle Stars aufeinander, und deshalb wird dieser eine Wettkampf auch DAS Rennen bleiben, um das sich – auch in der öffentlichen Wahrnehmung außerhalb unserer überschaubaren Szene – alles drehen wird. Es gibt pro Jahr immer mehr Ironman-Sieger, aber nur einen Weltmeister. Auch vor diesem Hintergrund habe ich im letzten Jahr definitiv den vierten Platz gewonnen! Was hast Du – auch mit weitem Blick voraus auf den 14.10. – in Deinem Training und persönlichem Umfeld verändert, um optimal vorbereitet in Frankfurt an der Startlinie zu stehen? Getreu dem Motto „never change a winning system“ habe ich nicht wirklich viel verändert. Es sind die gleichen Leute an Bord und ich fühle mich sehr wohl und gut aufgehoben. Gemeinsam mit meinem Trainer Dan Lorang arbeite ich nach wie vor an meiner schwächsten Disziplin, dem Laufen. Hannes Vitense und Alex Sulzberger sorgen beim Schwimmen beziehungsweise der allgemeinen Fitness dafür, dass ich mich auch auf diesen Gebieten weiter verbesser. Zu guter Letzt bin ich privat wieder nach Nürnberg gezogen. So bin ich nicht nur näher an meinem Team, sondern kann auch die sehr guten Trainingsbedingungen in der Region nutzen, wie beispielsweise beim Schwimmen. Es ist schon ein besonderes Privileg, auch mal nach Öffnungszeiten seine Bahnen ziehen zu dürfen. In Rimini bist Du mit einem Sieg in die Saison 2017 gestartet, in Samorin beim „the Championnship“ konntest Du – wenn lediglich auf den 7. Gesamtplatz schaut – Deine Form nicht abrufen. Kraichgau musstest Du sogar absagen. Welche Erkenntnisse hast Du daraus für die weitere Trainingsphase gezogen? In Samorin konnte ich sicherlich nicht das abrufen, was ich wollte. Nach einem sehr guten Winter auf Fuerteventura hat mich mein Körper rund um Samorin mit einem geschwächten Immunsystem fast vier Wochen ausgeknockt. Hinzu kam, dass ich in dieser nicht ganz so leistungsfähigen Phase auch bei der Ernährung etwas ausprobiert habe, was mir nicht so gut bekommen ist. Aber auch daraus habe ich – mit Blick auf Hawaii – sehr viel Erfahrungen gesammelt und gelernt. Schade ist natürlich, dass es in die Zeit der wichtigen Vorbereitungswettkämpfe gefallen ist. Für Frankfurt habe ich glücklicherweise die Kurve noch gekriegt, keine Sorge, mein Körper funktioniert wieder. Ein Blick auf die Starterliste in Frankfurt offenbart, dass Du vom Papier her die große Favoritin auf den EM-Titel bist. Mit Sonja Tajsich und Katja Konschak befinden sich jedoch auch zwei laufstarke Deutsche im Feld. Heißt Deine Rennstrategie „all or nothing“? Auf dem Papier schon, allerdings werde ich dort auch als schlechteste Läuferin gelistet! (lacht) Eine Langdistanz ist zu einem gewissen Prozentsatz immer eine Wundertüte, Strategien kann man im Vorfeld nicht ganz so festlegen, und einige Entscheidungen müssen im Rennen getroffen werden. Was ich machen kann beziehungsweise muss, um möglichst schnell an der Finish-Line zu sein, hängt auch davon ab, was mein Kopf sagt und wie sich meine Beine anfühlen. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich versuchen werde, das Rennen von Anfang an schnell zu gestalten. Und da ich mich im Laufen auch verbessert habe, bin ich gespannt, wie sich dies auf meinen Marathon auswirkt. Welche weiteren Wettkämpfe hast Du mit Blick auf die WM auf Hawaii noch geplant? Zur Verbesserung meiner Wettkampfhärte liebäugel ich mit einigen Mitteldistanzen, wie zum Beispiel in Zell am See, auf Rügen und in Estland. Letztendlich hängt aber alles von einem guten Abschneiden in Frankfurt ab. Und dafür drücken wir Dir alle Daumen. Foto: Klaus Arendt Anja Beranek hat an den Ironman in Frankfurt nur gute Erinnerungen. Wir unterhielten uns mit der Fränkin nicht nur über den Beginn ihrer Karriere, sondern auch über den Stellenwert der WM auf Hawaii.   Anja, 2012 wurdest Du in Deinem ersten Profijahr in Frankfurt gleich Vize-Europameisterin. Welchen Stellenwert hatte dieser Erfolg für den weiteren Verlauf Deiner Karriere? Der zweite Platz hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, denn damals konnte ich im Vorfeld überhaupt nicht einschätzen, ob der Profitriathlon für mich das Richtige ist. Letztendlich aber war das Resultat und der gesamte Saisonverlauf die Bestätigung dafür, dass es der richtige Weg für Anja Beranek ist! Das damalige Rennen war der eigentliche Startschuss für meine Karriere. Im vergangenen Jahr hast Du nach eigenen Worten in Kona den vierten Platz gewonnen und nicht den dritten Platz verloren. Sicherlich konntest Du Dich durch die beste Platzierung einer Deutschen der vergangenen zehn Jahre (Sandra Wallenhorst wurde 2008 Dritte) vor Medien- und Sponsorenanfragen nicht retten … Der vierte Platz in Kona ist emotional und auch vom Stellenwert her das mit ...

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