Die Sportstadt St. Wendel ist zurück in der Familie der Powerman Duathlon Serie. In St. Wendel folgten der Powerman-Weltmeisterschaft 1998 internationale Rad- und Laufveranstaltungen. Vom 24.-26.06.2016 setzt St. Wendel erneut auf das weltbekannte Powerman-Label.
Bürgermeister Peter Klär sieht es als großes Kompliment und Vertrauensbeweis für die Kompetenzen der Stadt St. Wendel, dass die Verantwortlichen der Powerman AG aus der Schweiz auf ihn zukamen und um St. Wendel geworben haben. „Das zeigt, dass unser Organisationsteam international einen ausgezeichneten Ruf genießt.“ Der Verwaltungschef nahm das Angebot gerne an, da diese Veranstaltung bestens in das Profil der Kreisstadt passt und mit der Powerman AG einen verlässlichen Partner zur Seite hat, der die Powerman Serie weltweit professionell vermarktet. Das Organisationsteam um Verwaltungschef Peter Klär und OrganisationsleiterThomas Wüst vom Stadtmarketing freuen sich auf die neue Herausforderung und stecken bereits mitten in den konkreten Vorbereitungen.
Die Powerman Serie ist die weltweit größte und höchstklassige Reihe für Duathleten. Die Rennen finden auf fast allen Kontinenten statt, sind von der Internationalen Triathlon Union (ITU) anerkannt und genießen Weltcup-Status. In 2016 werden erstmals sechs Langdistanz-Wettbewerbe eine noch weitere Aufwertung als Powerman Champion Series (mehr Weltranglistenpunkte, höhere Preisgelder) erfahren. Eines dieser sechs exklusiven Rennen ist der Powerman Langdistanz-Duathlon in St. Wendel. Die Teilnahme der Weltelite dürfte damit gesichert sein. Alle Powerman-Rennen der Saison gelten als Qualifikation für die Duathlon-Weltmeisterschaft in Zofingen/Schweiz. Der besondere Reiz des Powerman liegt aber darin, dass neben den Profis auch Hobbysportler jeden Alters teilnehmen können.
Am Wochenende des 24. bis 26. Juni 2016 werden neben dem offiziellen Powerman Langdistanz Wettbewerb über 10 km Laufen/120 km Radfahren/20 km Laufen auch ein Powerman Sprint als Kurzdistanz über 5 km Laufen/40 km Radfahren/5 km Laufen und ein Powerkids für den Nachwuchs angeboten.
Der Ablauf der eigentlichen Wettkämpfe ist mit Start und Ziel in der Wendalinusstraße am Schloßplatz und der Wechselzone in der Mott komplett in die Innenstadt integriert, um Sportler, Zuschauern und Gästen eine besondere Atmosphäre zu bieten. Da die Athleten die Wettkampfstrecken auf mehreren Runden absolvieren, haben die Zuschauer oft die Gelegenheit ihnen zuzujubeln.
weitere Informationen und Anmeldung
Text und Foto Pressekonferenz: Pressemitteilung
(BU: vlnr: Uwe Armbrüster (STU), LSVS Präsident Klaus Meiser, Bürgermeister Peter Klär und der Chef der Powerman AG aus der Schweiz Stefan Ruf)
Aufmacherfoto: Klaus Arendt (Archiv: Powerman Horst aan de Maas)
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St. Wendel ist zurück in der Powerman Familie
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Schwimmen ist eigentlich ganz einfach
Nur drei Faktoren sind wichtig beim Schwimmen: Die Wasserlage, die Atmung und der Vortrieb. Annette Gasper verrät, auf was es beim Schwimmen ankommt.
Wasserlage
Je mehr wir beim Kraulen den Blick zum Boden richten, desto eher merken wir, wie wir auf dem Wasser schweben, und nur so können wir die Eigenschaft des Wassers, den Auftrieb, optimal nutzen. Oft höre ich das Argument, „dann sehe ich ja nicht mehr, wo ich hinschwimme“. Stimmt, aber das macht nichts. Es ist natürlich erlaubt, zwei bis drei Meter nach vorne zu schauen, so kann man immer noch reagieren, aber man muss den Kopf nicht in den Nacken ziehen. Und wer im Sommer in einem See schwimmt oder bei einem Triathlon startet, der kann sich gleich daran gewöhnen, dass die meisten Seen recht trüb sind und man daher eh nicht viel sehen kann.
Ganz einfach lässt sich die Wasserlage üben, wenn wir auf dem Rücken schwimmen und Richtung Hallendecke schauen. In dieser Position fällt auch das Atmen leicht. Außerdem gewöhnt man sich daran, dass man nicht sieht, wo man hin schwimmt. Mit dieser Erfahrung und diesem Vertrauen heißt es dann, sich umzudrehen und in Bauchlage das gleiche zu üben. Hier kann ein Schnorchel helfen. Alles worauf ihr achten solltet, heißt schweben, gleiten und Blickrichtung zum Boden halten. Gerne kann man dazu Kraulbeinschlag machen oder einfach nur gleiten.
Je wohler man sich im Wasser fühlt, umso mehr Auftrieb, den uns das Wasser gibt, spüren und nutzen wir, und um so mehr wird man zum Schwimmer.
Eine weitere Übung, die ihr mal ausprobieren solltet, ist die von Steven Shaw. Beim Gleiten lässt er seine Athleten den führenden Arm umdrehen. Die Handinnenfläche zeigt zur Wasseroberfläche. Warum – So kann man doch gar keinen richtigen Armzug machen?! Genau das gleiche habe ich im ersten Moment auch gedacht, aber Steven Shaw hat erkannt, dass diese Bewegung uns hilft den Rücken zu entspannen. Die Rotation in der Hüfte kommt dann von alleine und wir können entspannter gleiten.
Einfach weiter atmen
Ein weiterer Faktor, der den Triathleten das Leben schwer macht, ist das Atmen. Aus meiner Erfahrung aus 22 Jahren als Schwimmtrainerin kann ich sagen, viele Triathleten atmen unter Wasser nicht richtig aus. Atmen ist ein ganz natürlicher Reflex und daher muss man lernen, dass es kein Problem ist, gegen den Widerstand des Wassers entspannt auszuatmen und sich nach wie vor im Wasser wohlzufühlen. Nur so haben wir Platz in den Lungen und das Einatmen kann ganz einfach vonstatten gehen. Dabei gilt im Wasser das Gleiche wie an Land: Wir können permanent atmen und müssen weder extrem viel ein- noch ausatmen. Eine „ganz normale“ flache Atmung reicht aus und schon fällt es nicht mehr so schwer, am Stück durchzukraulen.
Vortrieb: Wie werde ich schneller
Fangen wir mit dem Lieblingsthema der Triathleten an, dem Beinschlag. Der Beinschlag beginnt in der Hüfte und ist eine lockere Kickbewegung. Die Betonung liegt auf locker und aus der Hüfte. Man kann den Beinschlag gut direkt nach dem Abstoß vom Beckenrand üben. Bei jeder Bahn einfach 5 bis 10 Meter nur Beinschlag schwimmen. Optimal finde ich auch, den Einsatz von Kurzflossen. Man wird automatisch schneller und es macht mehr Spaß. Zudem kräftigt man die Beinmuskulatur und spürt den Wasserwiderstand besser. Achtung, wenn man anfängt, mit Flossen zu trainieren, sollte man es nicht übertreiben, es reichen schon 200 bis 400 Meter. Sehr schön ist es auch, wenn man mit einem Schnorchel und Flossen schwimmt. So kann man sich optimal auf die Beinarbeit konzentrieren und das Atmen ist kein Problem. Ich empfehle eine Bahn Beinarbeit, eine Bahn Abschlagschwimmen, eine Bahn Kraul und eine Bahn zügig Kraul. Diese Serie kann man beliebig oft wiederholen.
Aber warum ist die Beinarbeit so wichtig?
„Ich brauche doch meine Beine noch zum Radfahren und Laufen und wenn ich einen Neo anhabe …“ Wie oft ich diesen Satz als Coach schon gehört habe, kann ich gar nicht sagen. Man muss nicht viel Beinschlag machen, aber mit einer gezielten Beinarbeit, verbraucht man kaum Energie, gewinnt aber Vortrieb. Dabei sollen die Beine in der Stromlinie des Körpers bleiben. Das bedeutet, man führt nur eine kleine Amplitude aus. Der Beinschlag kommt ganz locker aus der Hüfte. Das reicht schon aus. Eine sinnvolle Beinarbeit stabilisiert den Körper und sorgt für eine gute Wasserlage. Und ja, es stimmt, ein Neo macht das auch, aber das Geschrei ist immer groß, wenn doch mal ohne Neo geschwommen werden muss.
Eine schöne Übung für Beinschlag und Körperrotation ist folgende: Gut von der Wand abstoßen, die Hände am Körper anlegen und dann mit Kraulbeinschlag beginnen. Nach 2-3 Metern zuerst die Hüfte drehen und dann die Schultern bis der ganze Körper auf dem Rücken liegt. Die Zeit nutzen um etwas einzuatmen und dann wieder die Hüfte zuerst drehen und auf den Bauch legen. Eine halbe Bahn reicht, die zweite Hälfte dann normal Kraulen. Das geht dann wie von alleine.
Der perfekte Armzug
Und jetzt zu den Armen: Beim Eintauchen immer den Arm unter Wasser komplett strecken. Das sorgt für Auftrieb und eine gute Wasserlage. Dann den Ellenbogen an der Wasseroberfläche stehen lassen und den Unterarm anstellen. Das ergibt eine schöne große Fläche, mit der man Druck aufbauen kann. Den Arm bis zum Ende durchziehen. Wenn der Daumen an der Mitte vom Oberschenkel angekommen ist, ist der Zug erst zu Ende. Die Rotation um die Körperlängsachse hilft bei der Druckphase mehr Kraft auf das Wasser zu übertragen.
Mein Lieblingsschwimmer ist Ian Thorpe. Es gibt viele Videos auf youtube von ihm, ich habe ein schönes Beispiel rausgesucht. Ach ja, Thorpe ist 1.500-Meter-Schwimmer, kein Triathlet. Sein Beinschlag ist extrem gut, aber auch extrem kraftvoll. Das wäre für Triathleten zu viel, aber wie locker er die Beine einsetzt ist sehenswert und was er mit seinen Armen macht, ist die hohe Kunst des Schwimmens.
Annette Gasper hat mit vier Jahren mit dem Schwimmen begonnen und mit 14 Jahren als Trainerin in Kindergruppen gearbeitet. Sie hat ein Sportstudium M.A. Sportökonomie in Darmstadt absolviert und besitzt die B-Lizenz für Trainer des Deutschen Schwimm Verbandes.
Internet: swimpower.de
Buchtipp: John von Düffel „Schwimmen“. Er beschreibt in seinem Buch die Kommunikation mit dem Wasser ...
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Red Bull Tri Islands: Weitere 100 Startplätze!
Red Bull Tri Islands kehrt am 23.07.2016 zurück! Bereits jetzt sind die geplanten 500 Startplätze für den Triathlon mit dem einzigartigen Knockout- Modus vergeben. Die gute Nachricht ist, dass es weitere zusätzliche 100 Startplätze geben wird!
Auf Amrum, Föhr und Sylt kannst du beim „Inselhopping extrem“ zeigen, was in dir steckt. Der Dreisatz, den du lösen musst: 2,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen. Taktieren gilt nicht, denn der natürliche Knockout-Modus durch die Tide verhindert, dass es alle Teilnehmer nach Sylt schaffen.
Rückblick 2015
Wieder mit dabei sind die Vorjahresgewinner Jonas Schomburg und Hanna Winckler, die alles geben werden, um ihren Titel zu verteidigen. Bei rauen, böigen und damit wenig sommerlichen Bedingungen kämpften sich Hanna Winckler und Jonas Schomburg im vergangenen Jahr über die drei nordfriesischen Inseln und trotzten dem Knockout-Modus. Nach dem von der Deutschen Triathlon Union anerkannten Wettkampf sagte Jonas Schomburg begeistert: „Als Erster hier die Premiere von Red Bull Tri Islands zu gewinnen war ein Riesenspektakel und einfach überragend!“
Bildergalerie 2015
Ausblick 2016
In diesem Jahr wird die Challenge noch härter: Los geht’s nicht auf dem Festland per Fähre nach Amrum, sondern auf Föhr. Gemeinsam brechen die 600 Starter am 23. Juli zu einer Watt-Wanderung nach Amrum auf. Normalerweise legen Touristen die 4,3 Kilometer zwischen den beiden Inseln zurück, um die einzigartige Natur zu genießen. Die Teilnehmer bei Red Bull Tri Islands werden sich in den etwa zweieinhalb Stunden bereits mental auf den Inseltriathlon vorbereiten.
Nach dem Startschuss auf Amrum bezwingen die Teilnehmer die 2,5 Kilometer lange Schwimmstrecke durch das offene Meer nach Föhr. Aufgrund der Strömung und des Wellengangs ist es eine extreme Challenge auf Kurs zu bleiben, sonst kann aus den 2,5 km leicht mehr werden – das hat die Premiere in 2015 gezeigt. Nach 40 Kilometer Radstrecke auf Föhr bringen Zwölf-Mann-Boote die Teilnehmer zur zehn Kilometer langen Laufentscheidung nach Sylt. In Hörnum angekommen wurden die Triathleten am Hafen von frenetisch jubelnden Zuschauer empfangen. Um 17 Uhr startet das letzte Boot von Föhr nach Sylt. Danach verhindert der niedrige Wasserstand einen weiteren Shuttle zur finalen Laufentscheidung nach Sylt.
Die Anmeldung ist ab sofort für alle interessierten Sportler über redbull.com/triislands möglich. Die Startgebühr beträgt 139 Euro.
Text: Pressemitteilung
Fotos: Marc Müller
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DM Wintertriathlon erneut abgesagt
Bis zuletzt hatten die Organisatoren gehofft, dass sich der Winter im Salzburger Land noch vor dem 16./17. Januar einstellt. Umsonst. Wie schon 2015 muss der Wintertriathlon im Langlaufdorf Faistenau und damit auch die Deutsche Meisterschaft abgesagt werden.
„Die sehr dürftige Schneelage lässt eine Präparierung der Loipen nicht zu“, so Orga-Leiterin Anja Kobs. Zudem sei auch für die nächsten Tage kein Schnee in Sicht. Und den bräuchte man, um die Strecken in den verbleibenden neun Tagen noch DM-tauglich für die Athleten vorzubereiten. Die Veranstaltung im Falle von Schneemangel als Duathlon auszutragen, hatten die Verantwortlichen schon im Vorfeld ausgeschlossen. Es gehe ihr darum, die Marke „Wintertriathlon“ in der Fuschlseeregion zu etablieren, erklärt Kobs.
Aufgeben, kommt für sie und ihr Team aber auch nach der zweiten Absage nicht Frage. „Wir müssen uns jetzt überlegen, ob Januar der richtige Zeitpunkt für dieses Event ist“, blickt sie auf eine Sitzung mit den Verantwortlichen voraus. Zudem sei eine Kunstloipe Pflicht. Diese sei aus Kostengründen für 2016 so kurzfristig aber nicht mehr zu realisieren gewesen. „Bedauerlich und schade“, findet auch Matthias Zöll, Geschäftsführer der Deutschen Triathlon Union (DTU), die erneute Absage der Veranstaltung.
„Die Entscheidung, das Event abzusagen, ist uns nicht leicht gefallen“, erklärte Roswitha Winkler vom örtlichen Tourismusverband enttäuscht. Dennoch, so Winkler weiter, wolle sie auch zukünftig daran arbeiten, das Langlaufdorf zu bewerben und zu positionieren. Dabei helfen, könnte Kobs und Winkler die „kleine, aber feine“ Fangemeinde der Wintertriathleten, die in den vergangenen Jahren spürbar gewachsen ist. Fast 100 Anmeldungen lagen bis zur Absage für die deutsch-österreichische Co-Produktion im Langlaufdorf Faistenau vor. Bereits gezahlte Startgelder werden vom Veranstalter an die Athleten zurückerstattet.
Text: Jan Sägert/Deutsche Triathlon Union
Foto: wintertriathlon.eu/ C. Albert Moser
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Nährstoffe: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile (I)
Der Muskelmotor ist vergleichbar mit einem Automotor. Nur wenn ausreichend Treibstoff zur Verfügung steht, kann der Motor Arbeit verrichten. Doch im Gegensatz zum Automobil kann der Muskelmotor unterschiedliche Treibstoffsorten nutzen; zudem ist er auf die regelmäßige Zufuhr einer Reihe weiterer Substanzen angewiesen.
Triathleten haben zahlreiche Faktoren bei der Nährstoffbedarfsdeckung zu berücksichtigen: allgemeines Ernährungsverhalten, Lebenssituation, Gesundheitszustand, Trainingsumfänge, -intensität und -häufigkeit, um nur einige zu nennen. Gerade im Ausdauersport schränkt ein Zuwenig an Treibstoff, sprich Kalorien, die Leistung drastisch ein. Wer wenig isst und wer auf eine hohe Nährstoffdichte verzichtet, hat zudem meist keine Chance, die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge aufzunehmen.
Grundsätzlich kann mit individuell abgestimmtem Essen und Trinken eine Bedarfsdeckung auch bei leistungsorientiertem Training erreicht werden. Ob das individuelle Ess- und Trinkverhalten eine adäquate Deckung garantiert, kann nur per Labordiagnostik, Ernährungsanamnese sowie Befindlichkeits- und Leistungskontrollen geklärt werden. Ist die gewünschte Leistungsentwicklung vorhanden und kommt es beispielsweise nicht zu erhöhter Infekt- und Verletzungsanfälligkeit, deutet dies auf eine ausreichende Nährstoffversorgung hin.
Stoffwechselbasis Wasser
Der Wasseranteil am Gesamtkörpergewicht beträgt rund 50–70 Prozent (%) und ist somit mengenmäßig der wichtigste Bestandteil des menschlichen Organismus. Die Muskulatur besteht zu 70–75 % aus Wasser, während das Fettgewebe nur circa 10–15 % Wasser enthält. Der Wasserbedarf des Körpers beträgt rund 1 Milliliter (ml) pro Kilokalorie (kcal) Energieverbrauch, ohne sportliche Aktivität somit rund 2,0–2,5 Liter pro Tag. Bei sportlicher Aktivität kann der Wasserbedarf auf vier bis fünf Liter pro Tag ansteigen. Abhängig von der Art und der Dauer der Belastung, dem Trainingszustand sowie der Temperatur der Umgebung und Höhenlage kann der Schweißverlust bei körperlicher Aktivität zwischen 100 ml und mehr als zwei Litern pro Stunde betragen.
Muskelbenzin Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind die wichtigste Energiequelle für Triathleten, sowohl für körperliche als auch für mentale Leistungsanforderungen. Kohlenhydrate werden im Körper als langkettige Glucoseverbindungen, die als Glykogen bezeichnet werden, in der Leber und den im Training beanspruchten Muskeln gespeichert. Die Speicherkapazität beträgt bei Untrainierten maximal 400 Gramm in den Muskeln und 75–150 Gramm in der Leber. Die Größe der Muskelglykogenspeicher kann durch Training in Verbindung mit einer kohlenhydratreichen Ernährung auf über 600 Gramm gesteigert werden. Die intramuskulär gespeicherten Kohlenhydratreserven entsprechen dann einem Energieäquivalent von 1.500 bis 2.500 kcal. Im Ruhezustand kann das Verhältnis der Energiegewinnung bei 90 % Fett und 10 % Kohlenhydraten liegen. Bei höherer Belastungsintensität verwertet der Körper immer mehr Kohlenhydrate. Bei sehr intensiven Belastungen kann das Verhältnis der Energiezufuhr von Fett zu Kohlenhydraten mittel- und langfristig 10 % zu 90 % betragen, kurzfristig kann die Fettverbrennung in der arbeitenden Muskulatur auch völlig ausgeschaltet sein. Diese Verschiebung hin zur alleinigen Nutzung der Blutglucose und der in der Muskelzelle gespeicherten Kohlenhydrate ist durch die Tatsache zu erklären, dass die maximale Energiemenge, die pro Zeiteinheit von den Kohlenhydraten zur Verfügung gestellt werden kann, höher liegt als beim Fett (oder Protein). Außerdem ist die Sauerstoffmenge, die zur Energiegewinnung aus Kohlenhydraten benötigt wird, etwa 10 % geringer als beim Fett. Pro Liter eingeatmetem Sauerstoff wird aus der Kohlenhydratspeicherform Glykogen 5,05 kcal Energie gewonnen. Aus Fett und Protein fällt die Energieausbeute deutlich geringer und langsamer aus, nämlich 4,5 kcal aus Protein und 4,65 kcal pro Liter Sauerstoff aus Fett. Für die sportliche Leistung mitentscheidend ist zudem die Geschwindigkeit, mit der die Energie dem Körper zur Verfügung steht. Die energetische Flussrate von Fettsäuren beträgt nur 0,24 Mikromol Adenosintriphosphat (ATP) pro Gramm pro Sekunde, die von Glykogen 0,5 Mikromol ATP pro Gramm pro Sekunde. Die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten ist somit mehr als doppelt so schnell wie aus Fett beziehungsweise Fettsäuren. Daraus folgt, dass sich Triathleten nur dann intensiveren Belastungen unterziehen können, wenn sie Kohlenhydrate als hauptsächliche Energiequelle dank einer kohlenhydratreichen Ernährung nutzen können. Triathleten wird je nach Leistungsniveau, Trainingsphase, -umfängen und -intensitäten eine Kohlenhydratzufuhr von fünf bis zehn Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag empfohlen.
Muskelbaustoff Proteine
Proteine sind für Wachstum und Entwicklung der Organe und Gewebe unentbehrlich. Der menschliche Organismus verfügt über keine echten Proteinreserven oder Proteinspeicher. Alle Proteine, die sich im Organismus befinden, sind funktionelle Proteine, das heißt, sie sind Bestandteil der Gewebe- und Muskelstrukturen oder gehören Stoffwechselsystemen wie dem Transport- oder Hormonsystem an. Auch überschüssiges Protein kann nicht als Protein gespeichert werden. Es wird gespalten und der resultierende Stickstoff entweder mit dem Harn ausgeschieden und der Rest entweder direkt für die Energieproduktion verwendet oder metabolisch umgewandelt als Glykogen oder zu einem sehr kleinen Teil als Fett gespeichert. Der Anteil der Proteine an der Gesamtenergie sollte zwischen 12 und 20 %, bzw. zwischen 1,2 und 2,0 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht liegen. Bei einem 70 Kilogramm schweren Radsportler bedeutet das eine Proteinzufuhr von 84 bis 140 Gramm pro Tag. Umfangreiche Ausdauerleistungen sowie Kurzzeitbelastungen mit hoher Intensität führen zu einem Verschleiß an Muskelfasern, zu strukturellen Veränderungen an den Zellmembranen, den Mitochondrien und zu Inaktivierung von Enzymen und Hormonen. So kommt es bei Ausdauersportlern im Belastungsstoffwechsel zu einem Eiweiß-Mehrverbrauch. Dies hat in der Regenerationsphase eine verstärkte Eiweißsynthese und einen höheren Eiweißbedarf zur Folge. Der quantitativ höhere Proteinbedarf von Triathleten wird aufgrund des ebenfalls erhöhten Energiebedarfs mit einer üblichen Mischkost ausreichend gedeckt. Eine Ergänzung der Ernährung mit Eiweißpräparaten aus quantitativen Gründen ist meist nicht notwendig. Soll allerdings Gewicht reduziert werden oder besteht eine sehr einseitige Lebensmittelauswahl, kann es zu einer zumindest temporären Proteinunterversorgung kommen, bei der der Einsatz von Eiweißpräparaten sinnvoll sein kann. Neben einer ausreichenden quantitativen Proteinversorgung kann eine qualitative Verbesserung der Protein- beziehungsweise Aminosäurenzufuhr positive Effekte auf die sportliche Leistungsfähigkeit haben, nicht nur beim Krafttraining, sondern insbesondere bei wiederholtem erschöpfendem Ausdauertraining. Eine Maßzahl für die Eiweißqualität ist die biologische Wertigkeit. Darunter wird die Menge in Gramm Körpereiweiß verstanden, die durch die Aufnahme von 100 Gramm eines Nahrungsproteins ersetzt werden kann. Als Bezug dient das Vollei mit einer biologischen Wertigkeit von 100. Beispiele für günstige Lebensmittelkombinationen sind Kartoffel-Ei-Gerichte oder Kombinationen aus Getreide- und Milchprodukten:
Muskeldiesel Fette
Neben den Kohlenhydraten stellt Fett die wichtigste Energiequelle für den Muskelmotor in Abhängigkeit von der individuellen Belastungsintensität sowie von der Verfügbarkeit der Kohlenhydrate dar. Selbst bei gut Trainierten mit einem Körperfettanteil von nur zehn Prozent besitzt die Fettmenge ein erhebliches Energiepotenzial. Ein Gramm Fett in Lebensmitteln liefert neun Kilokalorien, ...
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Nährstoffe: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile (II)
Nachdem im ersten Teil die Bedeutung der Nährstoffe Kohlenhydrate, Fette und Proteine für den Ausdauersportler beschrieben wurde, geht es nun um die Verstoffwechslung der Vitamine und Mineralstoffe.
Stoffwechsel-Zündkerzen Vitamine
Vitamine regulieren und steuern den menschlichen Stoffwechsel. Eine regelmäßige Zufuhr von Vitaminen mit der Nahrung ist somit für den Körper unverzichtbar. Wie hoch der tägliche Vitaminbedarf im Triathlon jedoch ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Körpergröße, Gewicht, Alter und Trainingsaktivität. Aufgrund des erhöhten Energieumsatzes korreliert eine isokalorische Ernährung mit einer erhöhten Vitaminaufnahme. Eine Ergänzung ist deshalb im Allgemeinen nicht notwendig. Oft ist bei großem Trainingsumfang ein Zeit-Mengen-Problem zu beobachten. Dabei besteht nicht mehr ausreichend Zeit, die notwendigen Energiemengen mit „normalen, gesunden“ Lebensmitteln aufzunehmen. Wird dann regelmäßig zum Beispiel auf Kohlenhydrat-Konzentrate (Carboloader) zurückgegriffen, leidet die Nährstoffdichte bei Vitaminen und Mineralstoffen. Dies bedeutet, dass mit vielen (notwendigen) Kalorien nur wenige Mikronährstoffe aufgenommen werden. Für einige Vitamine und Mineralstoffe existieren zwar körpereigene Speicher, sodass sich eine Nährstoffunterversorgung nicht sofort in schlechten Leistungen manifestiert, langfristig kann dies aber zu Störungen führen. Aufgrund der zumindest temporären hypokalorischen oder einseitigen Ernährung besteht ein erhöhtes Risiko einer Unterversorgung mit Vitaminen. Eine Substitution der fehlenden Nährstoffe mit Nahrungsergänzungsmitteln wird dann – individuell angepasst – notwendig. Die Anwendung von Vitaminen in Megadosen wird oft mit der Begründung vertreten, dass beträchtliche Mengen an Vitaminen über Schweiß und Urin ausgeschieden werden. Diese Argumentation entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Die Vitaminverluste über den Schweiß sind marginal. Für einige Vitamine werden spezifische Effekte diskutiert, die die sportliche Leistungsfähigkeit fördern sollen. So ist körperliche Belastung mit vermehrtem oxidativem Stress verbunden. Es ist vorstellbar, dass stark belastete Organe mit hohem aerobem Umsatz wie die Skelettmuskulatur durch eine über die Ernährung hinausgehende Zufuhr von Antioxidantien geschützt werden können. Gerade für Triathleten ist das ein interessanter Ansatzpunkt, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung von muskulären Überlastungen und die Unterstützung des Immunsystems. Eine Ernährung, die reich an grünem Gemüse ist, kann als beste Prävention gegen die negativen Folgen oxidativen Stresses angesehen werden. Dabei spielt die Steigerung der Zufuhr vegetabiler Nahrungsbestandteile, primär aus tiefgrünen und orangefarbenen Gemüsen und Obstsorten, eine entscheidende Rolle. 10–15 % der Männer und 15 % der Frauen verzehren selten Obst und Gemüse, was in einem Verzehr von im Bundesdurchschnitt 120 Gramm Gemüse pro Tag resultiert. 200–250 Gramm Gemüse pro Tag können die empfohlenen Zufuhrbereiche bereits sichern. Durch herkömmliche Koch- und Garmethoden können viele wichtige Inhaltsstoffe verloren gehen. Eine nährstoffschonende Zubereitung wie zum Beispiel im Dampfgarer bewahrt die wichtigen Mikronährstoffe im Lebensmittel.
Stoffwechsel-Schmierstoffe Mineralstoffe
Mineralstoffe sind von entscheidender Bedeutung für die Übertragung von Nervenimpulsen, die Muskelkontraktion, die Aktivität von Enzymen als auch als Baustoffe für Knochen und Skelettsystem. Der Mineralstoffgehalt variiert zwischen den verschiedenen Geweben wie auch zwischen den intra- und extrazellulären Kompartimenten. So weist zum Beispiel das Skelett einen sehr hohen Calcium- und Phosphatgehalt auf, während die Muskelzellen viel Kalium und Magnesium enthalten, das Blut sowie die Interstitialflüssigkeit sehr viel Natrium und Chlorid. Mineralstoffe können – in Abhängigkeit von der Schweiß- und Urinproduktion – in größeren Mengen vom Körper ausgeschieden werden. Eine Übersicht über die Mineralstoffverluste mit dem Ganzkörperschweiß gibt die Tabelle. Ein zeitnaher Ausgleich der mit dem Schweiß ausgeschiedenen Mineralstoffe ist empfehlenswert. Bei hohen Trainingsumfängen steigen die Mineralstoff-(Elektrolyt-)verluste mit dem Schweiß. Vor allem Kalzium und Magnesium, aber auch Natrium, Zink und Eisen gehen hier verloren. Diese können über ein hochwertiges, mineralstoffreiches Mineralwasser mit einem Kalzium-Magnesium-Verhältnis von 2:1 und der bewussten Aufnahme zink- und eisenreicher Lebensmittel ausgeglichen werden. Ist dies im kombinierten Berufs- und Trainingsalltag nicht möglich, können Nahrungsergänzungsmittel einen Beitrag zur sicheren Bedarfsdeckung leisten. Zudem sind vor allem zink- und eisenreiche Lebensmittel in der Regel wenig triathlongerecht, sodass die kurmäßige Verwendung entsprechender Präparate Nutzen bringen kann. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte aber keinesfalls als Albi für eine unangemessene Lebensmittelauswahl herhalten.
Die Nährstoffdichte – Formel für Leistung
Die Nährstoffdichte beschreibt das Verhältnis ausgewählter Vitamine und Mineralstoffe pro Energieanteil des Lebensmittels. Dieses Verhältnis bleibt bei der Verwendung von Gemüse, magerem Fleisch und Fisch günstig, wenn beim Kochen die Vitamine nicht zerstört und die Mineralstoffe durch das Kochwasser nicht ausgewaschen werden. Moderne Zubereitungsmethoden ermöglichen selbst bei Gerichten mit normalerweise langen Garzeiten die Kombination gesundheitsbewusster Speisenzubereitung und sportlich aktiver Freizeitgestaltung. So enthält Broccoli aus dem Dampfgarer 50 Prozent mehr Vitamin C als gekochter Broccoli.
Bioverfügbarkeit als Basis der Mikronährstoffversorgung
Nährstoffe in Lebensmitteln können zwar vorhanden, aber dennoch nur schlecht oder gar nicht verfügbar sein. Man spricht hier von der Bioverfügbarkeit der Nährstoffe in einem Lebensmittel. Dieser Begriff umfasst all die Größen, die Einfluss darauf haben, welche Mengen eines Nährstoffs vom Organismus aufgenommen werden und dort effektiv zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist es wichtig zu beachten, in welcher Form der Stoff im Nahrungsmittel und in welchen Verhältnissen zu anderen Stoffen er vorliegt. Die Bioverfügbarkeit ist für die Beurteilung eines Lebensmittels als Nährstofflieferant entscheidend. Meist wird nur auf die Menge einer Substanz, zum Beispiel Magnesium, in einem Lebensmittel geschaut. Ist viel enthalten, gut; ist weniger enthalten, schlechter. Ob das im Lebensmittel enthaltene Magnesium aber auch tatsächlich in der Lage ist, seine Funktion zu erfüllen, steht auf einem anderen Blatt. Auch die Zubereitung entscheidet mit über die Bioverfügbarkeit. Aus gekochten Möhren beispielsweise ist die Bioverfügbarkeit für ß-Carotin, eine Vorstufe für Vitamin A, deutlich höher als aus rohen Möhren. Mit einer Teelöffelspitze Öl steigt zudem die Absorptionsrate. Zeitgemäße Garmethoden erlauben es, ganze Mahlzeiten mit gut bioverfügbaren Nährstoffen schnell und leicht zuzubereiten.
Fazit: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse sowie von Vollkornprodukten trägt zur ausreichenden Vitamin- und Mineralstoffversorgung bei. Je näher der Wettkampf kommt, desto mehr dominieren kohlenhydratreiche Lebensmittel. Sie sind das eigentliche Muskelbenzin im Triathlon. Oft ist in der Phase hochintensiver Trainingseinheiten die Aufnahme großer Mengen Obst, Gemüse und Vollkornprodukte aufgrund gastrointestinaler Problematiken nicht realisierbar. Dann gilt es, zum Beispiel über Getränke wie mineralstoffreiches Mineralwasser als gut bioverfügbare Quelle oder spezielle Sporternährungsprodukte einen Ausgleich der trainingsbedingten Verluste zu schaffen bzw. den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln in Erwägung zu ziehen. Oft wird damit geworben, dass einzelne Substanzen, seien es Aminosäuren, Mineralstoffe oder bestimmte Vitamine, zur Topleistung führen. Dies ist ein Trugschluss, denn wie beim ...
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Gewinnspiele 2015
In der Weihnachtszeit hat die tritime-Redaktion zahlreiche Startplätze und Produkte für den interessierten Triathleten verlost. Jetzt wird es Zeit, die Gewinner zu informieren. Herzlichen Glückwunsch!
Rollentrainer Bkool
Rebecca Sack aus Bad Vilbel
P-Jentschura Körperpflegeset
Enrico Burtz aus Wedemark
Alessa Semet aus Berlin
Sarah Christ aus Hüttenberg
Wolfgang Freitag aus Rietberg
Virginie Garten aus Dresden
Cateye Padrone Smart Computer
Petra Schwankl aus Deggendorf
Startplatz KnappenMan
Ralf Baumgarten aus Bad Orb
Startplatz Citytriathlon Tübingen
Kathy Emert aus Speyer
Startplatz Citytriathlon Frankfurt
Florian Kuhlemann aus Krefeld
Startplatz Chiemsee Triathlon
Elke Möllenhecker aus Mörfelden-Waldorf
Christian Schmidt aus Stuttgart
Profile Design Aero HC-Trinksystem
Katja Ritzmann aus Elmshorn
Signiertes Jan Frodeno tritime-Cover
Andreas Seifert aus Garbsen
… und zum Abschluss der Testlaufradsatz Hadron 800+ von Swiss Side
Thomas Kurowski aus Berlin
Alle Gewinner werden in den kommenden Tagen separat informiert beziehungsweise bekommen den Gewinn direkt zugeschickt.
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Skiken: Die Alternative für Triathleten
Manch Triathlet hat bereits sein erstes Trainingslager absolviert beziehungsweise sitzt auf den gepackten Koffern, um den nasskalten Bedingungen zu entfliehen. Für die Daheimgebliebenen bietet sich als Alternative zum Skilanglaufen das Skiken an.
Trainingsexperte Bennie Lindberg beantwortet einige grundlegende Fragen zum Skiken.
Bennie, was sind eigentlich Skikes und welches Material ist erforderlich?
Skikes sind nichts anders als „Rollskier“ oder „Inliner“ mit großen, luftgefüllte Rollen. Das Spezielle jedoch ist, dass sie mit Bremsen ausgestattet sind. Neben den Skikes reichen ganz normale Langlauf- oder Skatingstöcke aus. In den Skikes selbst stehen Sie mit Lauf-, Wander- oder Winterschuhen.
Für wen eignet sich die Ausübung dieses Sportes und wo kann ich die Technik erlernen?
Skiken eignet sich grundsätzlich für alle Ausdauersportler, die auf der Suche nach etwas Abwechslung im Trainingsalltagstrott sind. All diejenigen, die bereits Langlaufen oder Skaten können, sollten sich auch ohne Weiteres auf Skikes wohlfühlen, zumal die Technik nahezu identisch ist mit dem Skaten auf Schnee. Athleten, die noch nie auf Langlaufskiern gestanden haben, empfehle ich jedoch einen Anfängerkurs zu besuchen.
Worauf ist bei der Ausübung des Sports zu achten?
Auch beim Skiken ist die Sicherheit das A und O. Schnee ist weich und Stürze fallen meistens glimpflich aus, das ist beim Skiken auf der Straße und im Gelände anders. Ein Helm, Knieschützer, wie man sie vom Inlinen her kennt, und Handschuhe gehören einfach dazu.
Und wie baue ich das Skiken in meinen Trainingsplan ein?
Grundsätzlich können Triathleten in den Wintermonaten in schneearmen Regionen durch Skiken das Radfahren ersetzen. Aufgrund der höheren Belastung sollten sie jedoch die ursprünglich geplante Radtrainingszeit um 30–50 Prozent reduzieren. Außerdem wird der Puls bei einem ähnlichen Belastungsniveau etwa 10–15 Schläge höher sein.
Welche Vorteile bietet Skiken einen Triathleten?
Durch Skiken geben Ausdauersportler ihrem Körper neue Reize. Außerdem ist es vorteilhaft und gut für die Psyche, im Winter auch mal andere Sportarten auszuüben und neue Bewegungsabläufe einzustudieren. Nach einem Winter mit Skikes werden im März alle hoch motiviert mit dem Radtraining beginnen und sehr schnell Formfortschritte feststellen.
Interview: Klaus Arendt
Foto: fotolia/stephie
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Eiweiß: Was ist dran am Mythos Eiweiß? (II)
Der zweite Teil rund um den Nährstoff Eiweiß beschäftigt sich damit, wann eine Eiweißversorgung problematisch werden kann.
Problematische Eiweißversorgung
Problematisch kann die Eiweißversorgung daher vor allem bei vier Triathletengruppen werden:
Diejenigen, die insgesamt wenig essen. Ziel ist meist ein niedriges Körpergewicht zu erzielen oder zu halten beziehungsweise die Reduzierung des Körperfettanteils. Hier ist unbedingt darauf zu achten, dass der empfohlene Eiweißanteil beibehalten und bei Kohlenhydraten eingespart wird. Ansonsten geht es an die Substanz. Praktikabel sind hier Eiweißpulver, die ohne Fett, Cholesterin und Purine hochwertiges Eiweiß liefern.
Die Athleten, die sich mittel- bis langfristig sehr einseitig ernähren. So lässt z. B. eine sehr stark kohlenhydratbetonte Ernährungsweise („Kohlenhydratmast“) oft einen adäquaten Eiweißanteil nicht zu. Auch Vegetarier liegen bei der Eiweißzufuhr meist unter den für leistungsorientierte Aktive empfohlenen Werten. Sojaprodukte, ob als Sojadrink oder Tofu, sind hier neben Nüssen, Hülsenfrüchten und Getreide die Lebensmittel der Wahl.
Hohe Trainingsumfänge mit regelmäßigen, intensiven Einheiten, vor allem im Trainingslager, sind prädestiniert für eine nicht angemessene Eiweißzufuhr. Gerade für Trainingslager eignen sich Eiweißpulver und eiweißhaltige Regenerationsgetränke gut, um die Basiseiweißversorgung sicherzustellen.
Lebensmittelallergiker und Sportler mit Unverträglichkeiten (zum Beispiel Laktoseintoleranz) stellen die vierte Gruppe dar. Besonders wenn Milch und Nüsse nicht verzehrt werden können, ist eine gute Gesamtqualität der Proteine unter Umständen nicht gewährleistet. In solchen Fällen sollten Lebensmittel mit möglichst hoher biologischer Wertigkeit wie Sojaprodukte in den Speisenplan integriert werden. Auf die sinnvolle Kombination der Lebensmittel ist hier besonders zu achten, um eine gute Proteinqualität zu erzielen. Auf der anderen Seite „dürfen“ Triathleten deutlich mehr essen als Nichtsportler. Denn sie verbrauchen beim Training und im Wettkampf viel Energie. Bei einer abwechslungsreichen Kost wird dadurch „automatisch“ auch mehr Eiweiß verzehrt. Triathlongerecht erhöhen lässt sich der Eiweißanteil durch Magerquark oder Sauermilchkäse, Fisch wie Kabeljau, Thunfisch und Scholle, mageres Fleisch (Geflügel), Eier, Sojaprodukte wie Sojadrinks, Yoghurtalternativen und -desserts, Amarant, Hafer, Hülsenfrüchte und Nüsse. Grundsätzlich sollte der Eiweißbedarf über natürliche Lebensmittel gedeckt werden. In besonderen Situationen kann der Einsatz spezieller Eiweißpräparate sinnvoll sein. Das oft genannte Argument, dass Präparate sehr teuer seien, zieht hier nur bedingt. Bezogen auf den Preis für 100 Gramm Eiweiß schneiden Eiweißpulver besser ab als Fleisch und Fisch. Lediglich das Eiweiß aus Hülsenfrüchten ist deutlich billiger zu haben.
Quantität und Qualität
Bei der Basis-Eiweißversorgung spielt neben der Quantität vor allem die Qualität eine große Rolle. Diese wird auch als Biologische Wertigkeit bezeichnet. Das Prinzip der limitierenden Aminosäure ist die Grundlage zur Bestimmung der Proteinqualität. Dabei handelt es sich um die essenzielle Aminosäure, die in einem Protein beziehungsweise im Lebensmittel im Verhältnis zum Bedarf in der geringsten Menge enthalten ist. Sie bestimmt, wie effizient der Körper das Protein aus einem Lebensmittel verwertet und in körpereigenes Eiweiß umbauen kann. Grundsätzlich gilt: Tierische Eiweißquellen sind hochwertiger als pflanzliche. Die höchste Eiweißqualität eines einzelnen Lebensmittels besitzt das Hühnerei, vor Fleisch und Fisch. Und: Durch die Kombination von tierischen und pflanzlichen Eiweißen (beispielsweise Müsli = Milch/Joghurt + Getreide) wird die Eiweißqualität deutlich erhöht. Allerdings ist die Biologische Wertigkeit nicht in jeder Situation das Maß der Dinge. Gerade vor und während, aber auch nach der Belastung kann der Verzehr spezieller Aminosäuren/Eiweiße durchaus ratsam sein. Da so aber nicht alle essenziellen Aminosäuren aufgenommen werden, ist die Biologische Wertigkeit in dieser Situation zwar gleich Null, dennoch sind die Aminosäuren beziehungsweise das spezielle Eiweiß – wie das Molkenprotein – wirksam.
Das richtige Eiweiß zur richtigen Zeit
Eine Proteinaufnahme, die reich an essentiellen Aminosäuren und leicht verdaulich ist, kann unmittelbar vor, während und nach der Belastung vorteilhaft für die Erholungsfähigkeit, den Erhalt der Muskelmasse und die Aufrechterhaltung der Immunfunktion bei hoher Belastungsintensität sein. Erfolgt eine Eiweiß- und Kohlenhydratzufuhr bis maximal eine Stunde nach der Aktivität, wird so der Eiweißaufbau in der Muskelzelle stimuliert. Nach spätestens vier Stunden schließt sich dieses sogenannte anabole Fenster und die Regeneration verläuft deutlich langsamer. Die Steigerung des Muskeleiweißaufbaus in dieser Situation ist dabei auch auf die Erhöhung des Insulinspiegels, also den durch die Kohlenhydrate ausgelösten, Zellen öffnenden Effekt zurückzuführen. Ohne die gleichzeitige Aufnahme von Kohlenhydraten erfolgt eine geringere Wirkung auf die Muskulatur. Molkenproteine (als Whey-Proteine erhältlich) stehen im Blut besonders schnell zur Verfügung und sollen daher für den Regenerationsprozess ideal geeignet sein. Aktuelle Studien dokumentieren, dass sich Milch und Kakao ebenfalls gut zur schnellstmöglichen Regeneration eignen. Auch Sojadrinks stehen reinen Molkeprodukten hier kaum nach und konnten in Studien den muskulären Eiweißstoffwechsel nach dem Training ebenso deutlich stimulieren wie Milch. Zur Regeneration unmittelbar nach der sportlichen Aktivität empfiehlt sich im verzehrten Lebensmittel ein Verhältnis von circa 30 Prozent Proteinen und 70 Prozent Kohlenhydraten.
Länger leistungsfähig mit BCAAs?
Die verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin machen rund ein Drittel des Skelettmuskel-Eiweißes aus. Sie werden auch als BCAAs (= Branched Chain Amino Acids) bezeichnet, sind essenziell (lebensnotwendig) und finden sich unter anderem in Milch, Molke oder Fleisch wieder. Bei langen Wettkämpfen und Trainingseinheiten kommt es zu einer verstärkten Energiegewinnung aus BCAAs. In einigen Studien konnte bei einem Marathon durch die BCAA-Aufnahme von 10 Gramm pro Stunde der Proteinabbau vermindert und die Eiweißsynthese erhöht werden. Wenn vor und während erschöpfendem Training die Muskelglykogenspeicher nur wenig gefüllt sind, kann eine BCAA-Zufuhr die vollständige Muskelglykogenentleerung hinauszögern. Ihr Einsatz könnte demnach auch beim Fettstoffwechseltraining Sinn machen. Besonders Leucin scheint beim Eiweißaufbau beziehungsweise beim Schutz vor katabolen Effekten bedeutsam zu sein. Daher ist eine eiweißbetonte Ernährungsweise mit hohem Leucingehalt, realisiert durch Lebensmittel wie Molke, Fleisch, Fisch sowie Soja und Hülsenfrüchte empfehlenswert. Die Produktion des „Entspannungs- und Ermüdungshormons“ Serotonin soll bei Verwendung von BCAAs während längerer Belastungen vermindert und so das Ermüdungsempfinden verzögert werden. Die Studienlage ist hier aber nicht eindeutig. Negative Effekte einer moderaten BCAA-Verwendung sind nicht dokumentiert. Trotzdem hat die basale Versorgung mit BCAAs über natürliche Lebensmittel zu erfolgen. Minimal sollten es circa drei Gramm, besser sechs bis sieben Gramm am Tag sein. Ein 2:1:1-Verhältnis von Leucin : Isoleucin : Valin scheint von Vorteil zu sein. Exakt dieses Verhältnis findet sich in den meisten tierischen Lebensmitteln, deren Eiweiß zudem durchschnittlich zu einem Viertel aus BCAAs besteht.
Fazit
Triathleten haben einen erhöhten Eiweißbedarf. Er kann über natürliche, eiweißreiche Lebensmittel gedeckt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch eine ausreichende Energieaufnahme. Bei insgesamt geringer Energiezufuhr, bei einseitiger ...
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Eiweiß: Was ist dran am Mythos Eiweiß? (I)
Nach fast dreißig Jahren, in denen die Kohlenhydrate ihm zumindest im Ausdauersport den Rang abgelaufen haben, wird wieder viel über die Bedeutung von Eiweiß diskutiert. Was ist dran am Mythos Eiweiß?
Wenn im Frühjahr wieder intensivere, schnellere Einheiten und erste Wettkämpfe auf dem Programm stehen, lohnt sich ein Blick auf die individuelle Eiweißzufuhr. Oft ist gerade bei Ausdauersportlern eine mangelnde Anpassung an steigende Trainingsintensitäten nicht im zu geringen Kohlenhydratverzehr, sondern in einer zu geringen Eiweißversorgung zu suchen. Aber wie viel davon benötigen Triathleten? Und wann brauchen sie es?
„Den ersten Platz einnehmen“
Dem ursprünglich aus dem Griechischen stammenden Begriff Protein (Eiweiß) kommt die Bedeutung „das Erste“ oder „den ersten Platz einnehmend“ am nächsten. Bezogen auf die Bedeutung der drei Makronährstoffe Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß für den menschlichen Organismus trifft dies mehr denn je zu. Die Bedeutung von Eiweiß für Aufbau, Erhalt und Reparatur der Muskulatur ist gemeinhin bekannt. Circa 20 Prozent des Muskels bestehen aus Protein. Triathleten sind auf das perfekte Zusammenspiel der aus Eiweiß bestehenden kontraktilen Elemente des Muskelgewebes angewiesen. Seine gerade für Sportler wichtigen Aufgaben gehen aber weit darüber hinaus. Proteine spielen eine wichtige Rolle bei der Übertragung genetischer Informationen. Sie sind als Bestandteil von Enzymen (Biokatalysatoren) für den geregelten Ablauf von Stoffwechselvorgängen und als Teil der Hormone für die hormonelle Regulation verantwortlich. Triathleten haben einen deutlich erhöhten Stoffumsatz und unterliegen bei intensiven Belastungen starken Hormonbeeinflussungen. Ohne eine angemessene Eiweißzufuhr sind hier schnell Defizite messbar. Rezeptoreiweiße übertragen Nervenimpulse und übermitteln damit Informationen. Auch die Funktionen des Immunsystems hängen vom Eiweiß ab. Hier kann es in Form von Antikörpern an Fremdsubstanzen andocken, diese markieren, unschädlich machen und so den Organismus vor Schaden bewahren. Bei einer unzureichenden Eiweißversorgung nehmen abbauende (katabole) Prozesse im Immunsystem und in der Muskulatur zu. Die Erholungsfähigkeit wird herabgesetzt, die Regeneration verzögert sich, das Infekt- und Verletzungsrisiko steigt. Auch Transport und Speicherung von Stoffen gehören zu den Aufgaben der Eiweiße. So ist das Protein Hämoglobin zuständig für den Sauerstofftransport, der Eiweißkomplex Ferritin für die Speicherung von Eisen im Körper. Haut, Bindegewebe und Knochen bestehen zu circa einem Drittel aus Kollagen, Faser- und Strukturproteinen, die mechanische Schutzfunktionen erfüllen. Jedes Protein besteht aus einer genau festgelegten, charakteristischen Reihenfolge (Sequenz) von Bausteinen, den Aminosäuren. Von den bisher über 200 unterschiedlichen analysierten Aminosäuren werden lediglich 22 für den Aufbau von Proteinen des menschlichen Körpers herangezogen. Aminosäuren kommen auch in freier Form in allen Geweben und den Körperflüssigkeiten vor. Durch den ständigen Aufbau neuer und den Abbau bestehender Proteine entsteht eine Aminosäurereserve von ungefähr 400–600 Gramm, die sich überwiegend im Blut findet. Sie wird auch als Aminosäurepool bezeichnet und ist die einzige Eiweißreserve, die dem Organismus zur sofortigen Verwendung zur Verfügung steht. Weitere Eiweißspeicher im engeren Sinne gibt es nicht. Fehlt Eiweiß und besteht ein akuter Aminosäurebedarf, werden Muskeln und Immuneiweiße (Immunglobuline) abgebaut.
Allgemeine Eiweißzufuhrempfehlungen für Triathleten unzureichend
Die sogenannten essenziellen Aminosäuren kann der Körper nicht selbst herstellen. Sie müssen in ausreichender Menge mit den Lebensmitteln aufgenommen werden. Aus den essenziellen können die meisten anderen, als nicht-essenzielle bezeichneten Aminosäuren produziert werden. Lebensmittel enthalten komplexe Proteine und nicht einzelne Aminosäuren. Daher werden die Empfehlungen für die Eiweißzufuhr für die gesamte Eiweißaufnahme und nicht für die essenziellen Aminosäuren ausgesprochen.
Die Eiweißzufuhrempfehlungen der offiziellen Fachgesellschaften sind seit vielen Jahren relativ konstant und variieren auch international kaum. Sie liegen für gesunde Erwachsene bei 0,8 g / kg Körpergewicht am Tag. Bei 70 kg Körpergewicht würden folglich 56 Gramm Eiweiß pro Tag als ausreichend erachtet, eine mittlere Eiweißqualität vorausgesetzt. Diese Eiweißzufuhrempfehlung beinhaltet bereits einen 30-prozentigen Sicherheitszuschlag und soll den Eiweißbedarf von 97,5 Prozent der Bevölkerung sicher abdecken. Der eigentliche Bedarf an Eiweiß liegt deutlich unter der Zufuhrempfehlung bei nur ca. 0,6 g / kg Körpergewicht pro Tag. Diese Werte sind allerdings derzeit selbst für Nicht-Sportler umstritten. So lassen sich bei diversen aktuellen Ernährungsrichtungen wie LowCarb oder Atkins Eiweißmengen finden, die diese Werte um das Dreifache übersteigen.
Laut nationaler Verzehrsstudie belief sich die durchschnittliche Eiweißaufnahme in Deutschland in den letzten Jahren auf circa 85 Gramm beim Mann und 64 Gramm bei der Frau. Das entspricht vierzehn Prozent der durchschnittlichen Gesamtenergieaufnahme. Damit wird in der Regel mehr als 1 g Eiweiß / kg Körpergewicht pro Tag verzehrt.
Triathleten sollten demnach Eiweißdefizite fremd sein, oder?
Regelmäßiges, vor allem sehr langes oder intensives Training erhöht den Eiweißbedarf. Bestimmte Aminosäuren werden gerade im Ausdauersport auch direkt zur Energiegewinnung herangezogen. Dieser Proteinverbrauch kann bei nur geringer Kohlenhydratverfügbarkeit bis fünfzehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs während der Belastung ausmachen. Zudem werden bei niedrigem Blutzuckerspiegel Aminosäuren in der Leber zu Traubenzucker (Glucose) umgebaut. Daher ist eine angemessene Kohlenhydratzufuhr während langer Belastungen auch ein Schutz vor Eiweißabbau.
Für Triathleten gelten derzeit je nach Intensität und Dauer der Belastungen Eiweißmengen von 1,4 g / kg bis 1,8 g / kg Körpergewicht pro Tag als empfehlenswert. Mengen von mehr als 2 g / kg Körpergewicht pro Tag sind ohne zusätzlichen Nutzen, bergen aber bei Nierengesunden auch kein Risiko.
Je jünger der Athlet, je intensiver und je länger das Training, desto mehr gilt es, sich am oberen Grenzwert zu orientieren. Dies gilt auch für gezieltes Muskelaufbau- und Krafttraining. Mit fortschreitendem Trainingsalter sind aber zum Erhalt selbst einer großen Muskelmasse beim gut Trainierten geringere Mengen an Eiweiß ausreichend. Beispiel: Bei 70 kg Körpergewicht werden für Triathleten circa 105 Gramm Eiweiß am Tag empfohlen. Dies entspricht dem Verzehr von einer Portion Müsli (7 Esslöffel) mit einem Glas Milch, ein Puten-/Tofuschnitzel mit Nudeln, Soße und Gemüse, drei Scheiben Joggingbrot, belegt mit fettarmer Wurst und Käse, ein Ei, Magerquark sowie einem Esslöffel Nüsse. Diese Tagesübersicht erscheint zunächst nicht besonders triathlongerecht, denn es fehlen die kohlenhydratbetonten Lebensmittel. Wird ein Energieverbrauch von 3.000 kcal angenommen, macht der Eiweißanteil im obigen Beispiel gerade vierzehn Prozent der Gesamtenergie aus – exakt der Wert, der in Deutschland durchschnittlich auch vom Nichtsportler erzielt wird. Mehr als die Hälfte der Gesamtkalorienaufnahme kann demnach noch aus Kohlenhydraten bestritten werden. Zwischenfazit: Bezogen auf g / kg Körpergewicht / Tag benötigen Triathleten deutlich mehr Eiweiß als Nichtsportler. Bezogen auf die prozentuale Gesamtenergiezufuhr weicht die Empfehlung hingegen kaum vom Nichtsportler ab – eine ausreichende Gesamtenergieaufnahme ...
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Deutsche Meisterschaften im Überblick
Nachdem die erste Deutsche Meisterschaft im Wintertriathlon mangels Schnee erneut abgesagt wurde, gibt die DTU die offiziellen Termine der Deutschen Meisterschaften des Jahres 2016 bekannt.
15.05.2016 Alsdorf Duathlon (Kurz) Elite/Altersklassen, Jugend/Junioren
19.06.2016 Heilbronn Triathlon (Mittel) Elite/Altersklassen
26.06.2016 Düsseldorf Triathlon (Sprint) Altersklassen
03.07.2016 Frankfurt Triathlon (Lang) Elite/Altersklassen
16.07.2016 Hamburg Paratriathlon (Sprint) PT1-PT5
23.07.2016 Nürnberg Triathlon Jugend/Junioren
23.07.2016 Zeulenroda Crosstriathlon Elite/Altersklassen
14.08.2016 Wilhelmshaven Paratriathlon (Mittel) PT1-PT5
21.08.2016 Immenstadt Triathlon (Kurz) Altersklassen
27.08.2016 Viernheim Paratriathlon (Super-Sprint) PT1-PT5
08.10.2016 Östringen Crossduathlon Altersklassen
in Planung: Triathlon (Sprint) Elite
Wer 2016 als Athlet oder Zuschauer bei allen Deutschen Meisterschaften dabei sein möchte, hat eine reizvolle Deutschlandreise über mindestens elf Etappen vor sich. So startet die DM-Saison mit einem Neuling im DTU-Kalender. Am 15. Mai findet im nordrhein-westfälischen Alsdorf, in der Nähe der niederländischen Grenze, für die Elite, Jugendliche und Junioren sowie alle Altersklassen-Athleten das erste Highlight des Wettkampfjahres statt, die DM über die Duathlon Kurzdistanz. „Wir freuen uns auf die DTU DM Duathlon, die dieses Jahr die erfahrenen Organisatoren vom Marathon-Club Eschweiler durchführen werden. Ich bin mir sicher, dass wir in Alsdorf gleich zum Saisonauftakt ein spektakuläres Duathlon-Wochenende mit beachtlichen sportlichen Leistungen erleben werden.“, sagt Matthias Teske, DTU-Referent für Marketing und Veranstaltungen.
Einen Monat nach dem Duathlon-Highlight in Alsdorf empfängt Heilbronn am 19. Juli im Rahmen der Challenge Heilbronn die besten Mitteldistanz-Triathleten der Republik. Es folgt ein Zwischenstopp beim T³-Triathlon in Düsseldorf, wo es für alle Age Grouper um die Meistertitel über die Triathlon-Sprintdistanz geht. Am gleichen Wochenende gastiert auch die 1. Triathlon Bundesliga am Rhein. Nur eine Woche später, am 3. Juli, ist Frankfurt am Main zum ersten Mal nach 2002 wieder Gastgeber einer Deutschen Meisterschaft. Am Sitz der Deutschen Triathlon Union werden jedoch nicht wie damals über die Kurzdistanz, sondern über den „langen Kanten“ von 226 Kilometern im Rahmen des Ironman Frankfurt die nationalen Titelträger gesucht. Im würdigen Rahmen des ITU World Triathlon Hamburg werden am 16. Juli die nationalen Titel im Paratriathlon (Sprintdistanz) vergeben. Von der Alster geht die Reise gen Süden, denn schon am 23. Juli treffen sich Deutschlands beste Nachwuchsathleten in Nürnberg.
Zum ersten Mal Gastgeber einer Deutschen Meisterschaft ist am gleichen Wochenende die Kleinstadt Zeulenroda. Im Thüringer Schiefergebirge kämpfen die Altersklassensportler um die Medaillen im Cross-Triathlon. Wilhelmshaven bleibt wie Hamburg eine zuverlässige Bank im DTU-Rennkalender und richtet am 14. August zum wiederholten Mal die Deutschen Meisterschaften der Paratriathleten über die Mitteldistanz aus. Die Deutschen Meisterschaften über die Kurzdistanz hat der Verband in diesem Jahr ins Allgäu vergeben. Immenstadt empfängt die Age Grouper aus der ganzen Republik am 21. August im Rahmen des traditionsreichen Allgäu-Triathlons. Wenn die Paratriathleten am 27. August in Viernheim ihre Besten über die Supersprint-Distanz ermittelt haben, wartet noch das große Finale. Das baden-württembergische Östringen ist am 8. Oktober Gastgeber der Crossduathlon-DM.
Wo und wann Deutschlands Elite-Triathleten und die Mitglieder der Triathlon-Nationalmannschaft um die Olympia-Kandidaten Anne Haug, Sophia Saller & Co. um die Meistertitel über die Sprint-Distanz kämpfen, steht noch nicht fest.
Text: mit Informationen der DTU-Pressemitteilung
Foto: DTU/Jo Kleindl
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Herzfrequenz: Individuell wie ein Fingerabdruck!
In einer Trainingsgruppe bringt ein Vergleich der Herzfrequenzen sehr unterschiedliche Daten ans Tageslicht. Während die einen Athleten einen Durchschnittspuls von 130 Schlägen pro Minute vorweisen, liegen andere Sportler bei 150 Schlägen pro Minute.
Aber auch beim Ruhe- und Maximalpuls existieren enorme Unterschiede. Erfahrene Ausdauerathleten stellen bereits kleinste Schwankungen in ihrer Herzfrequenz fest und können anhand ihres Herzschlages feststellen, ob sie gut im Training und gesund sind. Nicht Sport treibende Menschen hingegen spüren ihren Herzschlag insbesondere dann, wenn sie sich körperlich (über)anstrengen, nervös oder aufgeregt sind. Der Puls ist somit eine sehr individuelle Angelegenheit. Grund genug, den in Freiburg praktizierenden Facharzt für Kardiologie, Sportmedizin, Innere Medizin und Diabetologie Dr. Kurt Johannes Schmieg zum Thema Herzfrequenz zu befragen.
Herr Dr. Schmieg, die Chinesen glaubten früher, dass einem Menschen nur eine fest vorgegebene Anzahl von Herzschlägen und Atemzügen zur Verfügung steht. Ihr Kollege Prof. Dr. Peter Axt sprach in einem Interview mit der tritime (Ausgabe 3/2011, Seite 172 ff.) über das „Glück der Faulheit“ und warb für eine Mäßigung im Sport. Was halten Sie als Kardiologe und Sportmediziner von diesen Thesen?
(Lacht!) Das ist eine beunruhigende Vorstellung, nur eine bestimmte Anzahl von Herzschlägen „zur Verfügung zu haben“, wie ich finde. Da wären wir Sportler ja eindeutig im Nachteil! Der Puls liefert uns neben der Frequenz noch eine Vielzahl weiterer Informationen: Beschleunigung und Verlangsamung der Herzschlagfolge, das Vorhandensein von Extrasystolen (Extraschlägen) oder Arrhythmien (Unregelmäßigkeiten), sowie die „Pulshärte“. Sie sind wichtige Indizes der Herzfunktion und lenken unsere Aufmerksamkeit bereits zu Beginn der Untersuchung in die richtige Richtung, die auch unsere Vorfahren vor Tausenden von Jahren schon zu nutzen wussten. Hier lagen die Chinesen richtig.
Was genau passiert durch die vermehrte körperliche Betätigung in/mit dem Herz?
Das Herz adaptiert die wiederholten Trainingsreize – Stichwort „Sportherz“. Vereinfacht gesagt werden die Herzwände bis zu einem gewissen Grad dicker, das Schlagvolumen nimmt zu, sodass pro Herzschlag mehr Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Die Herzfrequenz kann abnehmen, muss aber nicht. Sie kann nachts auf so tiefe Werte abfallen, dass bei Unkenntnis der Sportanamnese schon fast „Schrittmacherpflichtigkeit“ besteht (lacht). Wichtig ist, dass die Anpassungsvorgänge langsam ablaufen, der Körper und das Herz immer ausreichend Gelegenheit haben, die Trainingsreize zu verarbeiten.
Und welche „allgemeinen äußeren Einflüsse“ wirken sich auf die Leistungsfähigkeit unseres Herzens aus?
Hier unterscheidet man zwischen Faktoren, die man nicht beeinflussen kann wie Geschlecht, Alter, Körpergröße und genetische Voraussetzungen sowie Lebensumständen, die man beeinflussen kann: Ernährung, Alkohol/Nikotin/Medikamente, beruflicher/privater Stress, Regeneration/Schlaf, allgemeine Gesundheit. Und genau hier setzt der Ausdauersport an. Es besteht heute Übereinkunft, dass regelmäßiges, moderates Ausdauertraining sowohl in der Primär- als auch der Sekundärprävention (bei Vorliegen von Krankheiten) sinnvoll ist.
Mittlerweile existieren zahlreiche wissenschaftliche Studien und Publikationen zu dem Thema „Herzfrequenztraining“. Der Markt für Pulsmesser ist in den vergangenen zehn Jahren rasant gewachsen. Empfehlen Sie allen Sportlern die Nutzung von Pulsmessern oder machen Sie Unterschiede zwischen Anfängern und Erfahrenen?
Das Ziel sollte prinzipiell sein, dass jeder Sporttreibende ein „Körpergefühl“ entwickelt, welches ihm Sicherheit über die aktuelle körperliche Verfassung vermittelt. Wenn der Pulsmesser nur dazu verwendet wird, sich am Computer hinterher schöne bunte Kurven anzuschauen oder im Bekanntenkreis mit Durchschnitts-/Maximalwerten und Ruhepulsangaben zu „posen“, dann ist er sinnlos oder sagen wir, etwas zweckentfremdet (lacht). Da die Herzfrequenz per se ein recht labiler Parameter ist, der einer Vielzahl von äußeren Einflüssen unterliegt, sind zu starre Herzfrequenzvorgaben in Trainingsplänen wenig sinnvoll. Beispielsweise nimmt bei steigender Außentemperatur die Herzfrequenz zu, sodass Frequenzwerte im Januar-Trainingslager auf Lanzarote anders zu werten sind als zeitgleiche Werte in unseren Breiten. Daneben gibt es eine Vielzahl von Medikamenten, die die Herzfrequenz beeinflussen können. Natürlich ist es naheliegend, dass die aufgezeichneten Messdaten richtig ausgewertet und analysiert werden. Meist leistet hier auch ein Trainer oder Arzt eine notwendige Hilfestellung, damit die persönlichen Ziele auch erreicht werden.
Welchen Stellenwert sollten Athleten Leistungsdiagnostiken beimessen? Mit welcher Intention sollte ein Sportler diese Dienstleistung in Anspruch nehmen und was gilt es in diesem Zusammenhang zu beachten?
Für „Newcomer“ oder nach längerer Sportpause ist sicherlich ein Kardiocheck sinnvoll und unumgänglich. Die dabei regelhaft durchgeführte Ergometrie liefert in den allermeisten Fällen genügend Informationen, die der Trainierende in der ersten Zeit braucht. Eine gezielte Leistungsdiagnostik im Sinne eines Stufentestes mit Laktatbestimmung oder eine Spiroergometrie ist in meiner täglichen Praxis dem routinierten Sportler mit definierten Wettkampfzielen vorbehalten. Aus gegebenem Anlass ist erneut auf die Wichtigkeit hinzuweisen, dass nicht nur am Anfang einer Ausdauersportlaufbahn eine regelmäßige kardiologische Untersuchung sinnvoll ist.
Wenn ein Athlet sich weder untersuchen lässt, noch an seine Vorgaben hält, welche Folgen kann dies kurz- und langfristig auf das Herz und den Organismus haben?
Schlimmstenfalls werden angeborene oder erworbene Herzkreislauferkrankungen nicht oder zu spät entdeckt. Wenn trotz fieberhaftem Infekt weiter trainiert wird beziehungsweise Wettkämpfe absolviert werden, können lebensbedrohliche Erkrankungen des Herzens (Endokarditis und Myokarditis) und der Nieren (Nephritis) folgen. Einzelfälle, auch prominenter Sportler, die trotz dringenden klinischen Verdachts auf eine Myokarditis frühzeitig in den Wettkampfsport zurückkehrten und daraufhin am plötzlichen Herztod verstarben, können regelmäßig den Schlagzeilen der Boulevardpresse entnommen werden.
Und wie sehen die typischen Symptome hierzu aus? Kann man das „spüren“?
Der Bluthochdruck, um nur ein Beispiel zu nennen, macht sich meist erst dann bemerkbar, wenn irreversible Schäden am Herzen, den Blutgefäßen oder anderen Organen (Nieren, Augen) eingetreten sind. Dasselbe gilt auch für den Diabetes mellitus. Typische und verlässliche Symptome gibt es leider nicht.
Welche Maßnahmen sollten aus Ihrer Sicht „gefährdete“ Ausdauerathleten ergreifen, um solche Spätfolgen zu vermeiden?
Kaderathleten werden regelmäßig ärztlich untersucht und haben in Gesundheitsfragen an den Leistungsstützpunkten einen Arzt Ihres Vertrauens. Ambitioniert Sporttreibende mit vergleichbaren Trainingsumfängen (und zusätzlicher beruflicher Belastung) haben das häufig nicht oder nehmen es nicht in Anspruch. Ich denke, da besteht Nachholbedarf. Auch hier könnte ein ärztliches Back-up häufig sinnvolle Dienste leisten.
Immer wieder sind in den Medien Berichte und Reportagen über Projekte „von Null auf Marathon beziehungsweise Ironman“ zu finden. Wie stehen Sie persönlich solchen Formaten gegenüber?
(Schüttelt den Kopf) Dies dient der Auflagensteigerung dieser Medien, aber keinesfalls der Gesundheit des Athleten. Letztendlich handelt es sich bei denjenigen, die sich auf ein solches Projekt einlassen, um erwachsene und mündige Bürger. Verbieten kann man so etwas sicherlich nicht.
Herr Dr. Schmieg, ich danke Ihnen für Ihre ausführlichen Informationen.
Dr. med. Kurt ...
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Die Al-Sultans sind jetzt zu Viert
Ina, Faris und Jasim freuen sich über die Geburt der kleinen Nura (03.01.2016 um 12.21 Uhr).
Faris Al-Sultan, das Unikat im Triathlon-Spitzensport, das man nicht nur auf kurze Badehosen als Rennoutfit, beachtliche Brustbehaarung, lange Haare und Beduinenbart reduzieren sollte, sagte im vergangenen Jahr dem Spitzensport überraschend zwar Goodbye, er blieb der Szene aber als Botschafter, Moderator und als Trainer erhalten. Gerne erinnern wir uns an seine großen Erfolge und an seine ehrlichen Sprüche!
Faris, wie er leibt und lebt
„Nach der Schule wollte ich unbedingt Offizier und Kampfschwimmer werden. Aber mein rotes Seidenhemd, das ich bei der Bewerbung trug, hat dies wohl verhindert. Die wollten Befehlsempfänger und keine Freaks. Damals war ich sehr gefrustet, denn es wäre mein Traumjob gewesen.“
Lieber im richtigen Moment loslassen, als verbissen Zielen hinterherzulaufen, die man nur noch unter größten Qualen erreichen kann!
„Beim Training in der Gruppe musst du die ganzen Heißdüsen auch als Profi mal fahren lassen. Nichts ist schlechter, als der Trainingsweltmeister zu sein und aus jedem Training ein Rennen zu machen. Das ist hirnlos. Auch die Altersklassenathleten sollten im Trainingslager nicht jeden Tag ein Etappenrennen fahren. Das geht maximal eine Woche gut, aber dann haben sie sich in ihre Bestandteile aufgelöst. Ein Profi fährt nicht an irgendeinem Hügel irgendwas, er fährt, was er sich vorher überlegt hat. Das ist nicht spannend, es ist Arbeit.“
„Der mittlerweile abgesagte Challenge Oman in Salalah war meiner Meinung nach ein kompletter Gehirnfurz. Wie kann man denn bitte im August ein Rennen auf die arabische Halbinsel legen. Nicht nur die Anreise ist eine Katastrophe, es ist zudem mörderheiß! Wer soll da bitte starten? Sicherlich keine Europäer, die in dieser Jahreszeit die schönsten Rennen vor der Haustüre haben.“
„Solche Geschichten, wie sie im vergangenen Jahr in Bahrain stattfanden und bei denen innerhalb weniger Tage beide Marken ein Rennen veranstalten wollten, sind hirnrissig und völlig unnötig. Es gibt noch so viel Potenzial in anderen Ländern, warum also die Energie mit solchen Machtkämpfen vergeuden? Wenn Putin Geld für die Olympischen Spiele hatte, hat er bestimmt auch Geld für einen Ironman in Moskau rund um den roten Platz.“
„In den USA kannst du auf eine Kloschüssel Ironman schreiben und sie wird gekauft, ebenso auf Christbaumkugeln. Das absurdeste Produkt, das ich je im IM-Look gesehen habe, war ein Schwitzanzug für Judokas.“
„Wenn die WTC schon den Profis fast keine Antrittsgelder mehr zahlt, dann muss die Bühne, die sie bietet, aber verdammt gut sein. Das muss rocken, die Rennen müssen zu einem medialen Großereignis werden und davon sind viele Veranstaltungen noch weit weg. Das Gleiche gilt auch für die AK-Athleten: Wenn diese 1.000 Dollar für einen Start auf Hawaii zahlen, dürfen sie ein supergeiles und perfektes Rennen erwarten. Und dazu gehören für mich auch die Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, dass man bei der Pasta-Party nicht aus Plastiknäpfen essen muss.“
„Gute Platzierungen bei Rennen ohne Gegner sind maximal nett, aber nicht, was ich will. Zudem gibt es immer mehr 18-Jährige, die darauf brennen, einen Faris auf einer Kurzdistanz zu schlagen, sodass diese Rennen auch kein Spaziergang mehr sind.“
Foto: Michael Rauschendorfer
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Training nach Herzenslust (Teil 2)
Der Puls ist ein guter Indikator für viele Vorgänge in unserem Körper. Mit einem bisschen Erfahrung und Wissen ist der Puls dann ein sehr gutes Steuerungsmittel für Ihr Training.
Jede vernünftige Trainingsplanung beinhaltet Belastungsblöcke, denen Entlastungsblöcke folgen. Dies liegt daran, dass der Puls die Tendenz hat, niedriger zu werden, je mehr Sie trainieren. Stellen Sie sich für die kommenden drei Wochen einmal folgendes identisches Trainingsszenario vor. Gleiche Umfänge, gleiche Intensitäten, gleiche Sportarten, gleiche Reihenfolge. Gleiche Uhrzeit. Ein gut aufgebauter Trainingsplan sollte während dieses Zeitraums bei Ihnen folgendes Trainingsgefühl vermitteln.
Erste Woche: Umfänge und Intensitäten stellen Sie vor keinerlei Probleme. Das Training kommt Ihnen eher locker vor.
Zweite Woche: Die vorgegebenen Trainingsziele erreichen Sie mühelos. Allerdings „fühlt“ es sich nicht mehr so leicht an wie in Woche eins.
Dritte Woche: Sie fangen an, sich zu fragen, wann die letzte Belastungswoche endlich vorbei ist. Sie müssen sich teilweise sogar dazu überwinden, die Vorgaben zu erfüllen.
Entlastungswoche: An den ersten vier Tagen freuen Sie sich darauf, endlich lockerer und weniger trainieren zu können. Danach aber sollten Sie bereits wieder darauf brennen, das Training zu steigern.
Obwohl alle drei Belastungswochen inhaltlich identisch sind, haben Sie das Gefühl, progressiv trainiert zu haben, denn Sie geben Ihrem Körper während dieses Zeitraums „keine Chance“, sich zu erholen. Die Müdigkeit der ersten Woche bleibt nicht konstant, sondern addiert sich von Woche zu Woche. Erst in der Entlastungswoche bieten die reduzierten Trainingsumfänge ausreichend Freiraum für die Regeneration. Pulsschwankungen sind aber auch von Tag zu Tag festzustellen. Häufig haben Athleten Schwierigkeiten, vorgegebene Pulsbereiche zu erreichen. Dies kann folgende Ursachen haben:
Der Athlet hat sich nicht an die Goldene Regel „hart vor zügig vor lang“ gehalten. Harte Trainingseinheiten machen nur dann Sinn, wenn Sie genügend ausgeruht sind, sodass Sie auch schnell mit dem entsprechend hohen Puls unterwegs sein können. Harten Einheiten sollten lange oder zügige Einheiten folgen, zügigen Einheiten nochmals zügige oder entsprechend lange Einheiten.
Der Körper leidet unter einem Mangel an Kohlenhydraten. Ohne hochwertigen Brennstoff ist es nahezu unmöglich, einen effizienten Fettstoffwechsel aufrechtzuerhalten. Dabei wird es noch schwieriger, auch noch schnell unterwegs zu sein.
Der Zeitraum zwischen zwei Trainingseinheiten wurde zu wenig für Regeneration und Schlaf genutzt.
Übertraining. Der Körper braucht dringend Ruhe. Gerade im Trainingslager kommt es häufig vor, dass die Teilnehmer von heute auf morgen tagtäglich zwischen drei und fünf Stunden mehr trainieren als daheim. Mit jedem Tag wird der Puls niedriger. Fälschlicherweise denken die meisten, dass sie immer fitter werden. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Viele graben sich selbst eine Grube und galoppieren „hurra schreiend“ hinein. Die Reaktion des Organismus kommt prompt. Eine Verletzung oder ein Infekt (im oberen Atemwegbereich) zwingt den Sportler zur Erholung.
Der Puls kann aber auch in die andere Richtung ausschlagen, also bei leichtem Training ungewöhnlich hoch sein. Geschieht dies nach einer längeren Trainingspause, bedeutet es lediglich, dass Sie noch etwas untrainiert sind. Bei den meisten Anfängern, die kürzer als drei Jahre trainieren, kann dies im Rahmen des Trainingsalltags aber auch bedeuten, dass die Trainingsumfänge einfach noch viel zu hoch sind. Bei erfahrenen Triathleten ist dies in aller Regel ein Indiz für zu intensives Training. In den meisten Fällen kämpft der Körper beispielsweise mit einem Virus. Die „Erste Hilfe“ ist denkbar einfach. Pause. Reduzieren Sie Umfänge und Intensitäten oder tun Sie einfach gar nichts, bis Ihr Körper die Bewegung wieder einfordert. Viele Athleten stellen dieses Phänomen auch in den beiden Wochen vor wichtigen Wettkämpfen fest. In diesem Fall handelt es sich dann allerdings um den positiven Trainingseffekt, der mit Tapering und Nervosität zu tun hat.
(Puls-)Richtungswechsel
Der Puls hängt auch davon ab, wie viel Nahrung und Flüssigkeit während eines langen Wettkampfes oder Trainings zugeführt wird. Verhält sich der Puls am Anfang noch normal, zeigt die Kurve aber gegen Ende nach unten, so ist dies ein Zeichen dafür, dass für das gewählte Tempo nicht genügend Kohlenhydrate zur Verfügung standen. Dies kann eine Folge davon sein, dass entweder nicht genügend gegessen wurde oder das Essen nicht schnell genug verdaut werden kann, weil die dazu erforderliche Flüssigkeit fehlt. Zeigt der Puls nach oben, stehen die meisten (mit Ausnahme eines (langgezogenen) Zielspurts) entweder kurz vor einem Hitzekollaps oder der Dehydrierung. Reagiert der Puls im Training gerade bei Tempoverschärfungen, Sprints oder am Berg langsamer als sonst, also quasi mit eingebautem Trägheitsmoment, so ist dies eine Warnung des Körpers und ein Zeichen dafür, dass Sie sich im Grenzbereich des Machbaren befinden. In aller Regel reicht ein Ruhetag mit ausreichend Schlaf und einem guten Essen aus, sich wieder zu erholen.
Training nach Gefühl
Erfahrene Athleten, die ihren Körper kennen und vor allem ehrlich gegen sich selbst sind, können auch sehr gut nach Gefühl trainieren. Über die Jahre besteht allerdings die Gefahr, dass die Objektivität etwas verloren geht. Während es die einen vor den harten 200-Meter-Sprints im Schwimmbecken graust, stehen den anderen bei den 1.000-Meter-Laufintervallen bereits am Vorabend die Haare zu Berge. Anstatt wie früher alles zu geben, sind viele bereits mit 90 bis 95 Prozent zufrieden. Dafür absolvieren sie aber zur Gewissensberuhigung ein paar Intervalle mehr. Dies ist aber nicht mehr das gleiche Training. 5 x 2.000 Meter Laufen mit Puls 180-85 und drei Minuten Gehpause ist nicht das Gleiche wie ein 10.000 Meter Tempolauf mit Puls 170. Oder drei Stunden Puls 150-160 auf dem Rad hat eine andere Wirkung als 200 Kilometer mit Puls 120, auch wenn man sich nach beiden Einheiten gleich müde fühlt. Die frühere Trainingsqualität geht verloren und die Leistungsfähigkeit lässt nach. Das Gefühl ist also nur bedingt ein guter Steuerungsmechanismus. Es ist möglich, eine Langdistanz mit einem intensiven und zielgerichteten Trainingsprogramm (12-15 Stunden in der Woche) nach vordefinierten Pulsbereichen, in unter zehn Stunden zu finishen. Das gleiche Ergebnis kann man auch mit dem doppelten Trainingspensum erreichen, dann natürlich deutlich lockerer und normalerweise in erster Linie gefühlsgesteuert. Natürlich werden jetzt viele „aufschreien“, denn es existieren zwischen diesen beiden Extremen etliche Varianten. Eine Methode ist natürlich genau so gut wie die andere. In erster Linie kommt es darauf an, welche zu wem passt und wie gern man trainiert!
Fazit
Auch wenn sich dies alles etwas kompliziert anhört, ist die Herzfrequenz immer ...
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Training nach Herzenslust (Teil 1)
1983 kam ich das erste Mal mit einem Pulsmesser in Kontakt. Während der Leichtathletik-WM in Helsinki staunte ich über diese drahtlose Übertragung der Herzfrequenz auf das Handgelenk. Ich lieh mir ein Gerät aus und lief ein paar Runden. Puls 154. Punkt. Ende der Aussage.
Auch heute noch haben viele Athleten das gleiche Aha-Erlebnis wie ich vor über 30 Jahren. „Heute bin ich eine Stunde mit einem Durchschnittspuls von 160 Schlägen pro Minute gelaufen.“ Das war’s. Der Pulsmesser wird häufig dazu benutzt, nur eine Zahl zu dokumentieren anstatt sie „professionell“ für den eigentlichen Zweck zu verwenden, der Trainingssteuerung.
Maximalpuls
Es existieren viele unterschiedliche Ansatzpunkte, den Maximalpuls zu errechnen. Die bekannteste Formel besagt „220 minus Alter“. Das Ergebnis ist genau so verkehrt wie die Aussage des statistischen Bundesamtes, dass der Durchschnittsmann in Deutschland 177 Zentimeter groß ist, 80 Kilogramm wiegt und die Anzuggröße 48 hat. Wenn Sie nach dieser Regel einen Einkauf tätigen, wird der Anzug einigen von Ihnen passen, anderen wiederum nicht. Wenn dieses einfache Beispiel schon nicht passt, woher soll jemand dann wissen, ob er von der oben aufgeführten Maximalpulsformel ausgehen kann? Die Antwort ist simpel. Gar nicht! Die amerikanische Ausdauerathletin Sally Edwards (unter anderem Zweitplatzierte bei den Ironman-Weltmeisterschaften 1981 in Kailua-Kona) trat dazu bereits 1996 in ihrem Buch „Sally Edwards’ Heart Zone Training“ den wissenschaftlichen Beweis an. Also bleibt nichts anderes übrig, als einen Maximalpulstest durchzuführen. Im Rahmen eines Belastungs-EKGs bei einem Sportarzt erfahren Sie auf diesem Wege neben Ihrem Maximalpuls auch noch einiges über den Gesamtzustand Ihres Herzens. Mit etwas Erfahrung können Sie die maximale Schlagkraft Ihres Herzens auch selbst feststellen, indem Sie sich, je nach Trainingszustand zwischen vier und zehn Minuten maximal belasten. Aber auch die Pulsmesser auf dem Markt bieten entsprechende Schätzungen an. Die sind in aller Regel genauer als die „220 minus Alter“-Formel, da neben den Schlägen pro Minute auch noch die Herzfrequenzvarianz einkalkuliert wird. Aber letztendlich handelt es sich auch hierbei nur um Schätzungen.
Ruhepuls und Herzvolumen
Die Pulsfrequenz ist eine hervorragende Kenngröße, wie es unserem Körper geht. Dabei hat der Maximalpuls keinerlei Aussagekraft über das Leistungsvermögen und nutzt, alleine betrachtet, recht wenig. Wichtig ist die ganze Bandbreite der Pumpleistung unseres Herzens. Fehlt also neben dem Ruhepuls, der am besten morgens kurz vor dem Aufstehen gemessen wird, auch noch das Herzvolumen. So kann zum Beispiel ein Herz mit 160 Schlägen pro Minute genau so viel Blut transportieren wie ein Herz mit 200 Schlägen. Die Chinesen glaubten früher, dass einem Mensch nur eine fest vorgegebene Anzahl von Herzschlägen und Atemzügen zur Verfügung steht. Diese Idee ist interessant und verdeutlicht auf einfache Art und Weise die gesundheitlichen Vorzüge sportlicher Betätigung. Das Herz eines Nichtsportlers mit einem Durchschnittspuls von 70 Schlägen in der Minute schlägt täglich 100.800 Mal (70 Herzschläge x 60 Minuten x 24 Stunden). Durch Training verbessert sich die Pumpleistung des Herzens. Ein Mensch, der täglich zwei Stunden mit einem Puls von 140 Schlägen pro Minute trainiert und dadurch zum Beispiel seinen Durchschnittspuls auf 50 Schläge pro Minute reduzieren kann, braucht
„nur“ 82.800 Schläge pro Tag (140 x 60 x 2 + 50 x 60 x 22). Dies bedeutet trotz des Trainings fast zwanzig Prozent weniger Arbeit für das Herz eines Sportlers. Allerdings birgt Sport auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko, denn gerade Anfänger steigern bei aller Motivation und Euphorie ihre Trainingsumfänge viel zu schnell. Unser Kreislaufsystem (Herz, Lunge, Blutgefäße) besitzt die Fähigkeit, sich relativ schnell neuen Reizen anzupassen. Unsere Muskeln dagegen brauchen doppelt so viel Zeit, um sich den höheren Belastungen anzupassen, Knochen, Sehnen und Bänder das Dreifache an Zeit!
Pulsmesser
Die meisten hochwertigen Pulsmesser besitzen standardmäßig Funktionen, die dem Athleten auf Basis von Alter, Geschlecht, Körpergröße und Aktivitätsniveau und den in den verschiedenen Belastungsstufen gemessenen Pulswerten bestimmte Trainingsbereiche vorschlagen. Die Genauigkeit dieser Angaben, bei denen auch die individuelle Herzfrequenzvarianz berücksichtigt wurde, ist für Sportler in den ersten beiden Trainingsjahren sicherlich ausreichend. Fortgeschrittene dagegen stoßen bei dieser „Bemessungsgrundlage“ an ihre Grenzen (siehe auch Anzuggröße 48). Aus diesem Grund unterziehen sich viele Triathleten einer umfassenden leistungsdiagnostischen Beratung.
Leistungsdiagnostik
Das Resultat einer Leistungsdiagnostik gibt dem Athleten Auskunft darüber, wie er zur Erreichung seines Ziels am effektivsten trainieren sollte. Das Training selbst wird dabei über die Geschwindigkeit (km/h), den Krafteinsatz (Watt) oder die Zeit in Kombination mit der Herzfrequenz gesteuert. Leider gibt es kein standardisiertes Verfahren zur Berechnung der (an)aeroben Schwelle. Es existieren lediglich verschiedene Modelle. Während einige ganz generell nur den Puls in Betracht ziehen, stellen andere feste Laktatgrenzen in den Vordergrund. Bei vielen Trainern stehen die Laktatkurve und der Bereich mit dem größten Steigungswinkel im Fokus, während andere schwerpunktmäßig eine Atemgasanalyse (Spirometrie) vornehmen. Idealerweise erhöht sich durch die Kombination mehrerer Werte auch die Aussagekraft des Tests. Inwieweit die Ergebnisse einer Lauf-Leistungsdiagnostik auch auf das Radtraining übertragen werden können, ist nicht immer einfach. Die häufig benutzte Formel, dass der Pulsschlag beim Radfahren um zehn Schläge niedriger ist als beim Laufen, kann bei guten Radfahrern und schlechten Läufern auch genau umgekehrt sein. Wie Sie sehen, handelt es sich bei all diesen Werten um sehr individuelle und in sich häufig widersprüchliche Aussagen und Regeln. Falls keine persönlichen Erfahrungswerte vorliegen, sollten Sie aus diesem Grund eine Leistungsdiagnostik immer nur für die Sportart machen, für die Sie die Werte auch benötigen. Versuchen Sie, den Test immer gleich zu gestalten. Dies bedeutet: gleiches Institut, gleiche Sportart, gleiche Stufenlänge,
gleiche Dauer und gleicher Widerstand. Nur so stellen Sie sicher, dass die Ergebnisse von Test zu Test auch miteinander vergleichbar sind. Hinterfragen Sie auch, wie der Test aufgebaut ist und warum diese Vorgehensweise gewählt wurde. Erkundigen Sie sich beim Erhalt von Trainingsempfehlungen und Trainingsbereichen auch danach, wie diese Bereiche festgestellt wurden und welche Trainingsphilosophie sich dahinter verbirgt. Auch wenn sich dies alles auf den ersten Blick sehr kompliziert anhört, stellen Sie sehr schnell fest, ob das Training in die richtige Richtung geht und Ihr Trainer sein Handwerk versteht
oder nicht. Denn nur dann, wenn Ihre Fragen von einem kompetenten Trainer oder Arzt ausreichend beantwortet wurden und Sie die komplexe Thematik einigermaßen verstanden haben, sind Sie auch bereit dazu, die vorgegebenen Trainingsempfehlungen umzusetzen.
Taschenrechner
Falls Sie den Gang zur Leistungsdiagnostik ...
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Nahrungsmittelintoleranzen
Ernährung und Lifestyle sind ein wichtiger Teil der gesundheitlichen Prävention. Die Ernährung spielt eine große Rolle, denn sie beeinflusst den Blutzuckerspiegel, die Hormone und unser Wohlbefinden. In Form zu bleiben, bedeutet zu wissen, welche Reize das Energieniveau stören.
Der Organismus wird unter anderem durch nicht vertragene Lebensmittel stark belastet. Genau wie zur Bekämpfung eines eingedrungenen Krankheitserregers werden entzündungsfördernde biochemische Zellinhalte freigesetzt und müssen später wieder entsorgt werden.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten beeinflussen unmittelbar die Darmgesundheit und können zudem überall im Körper Entzündungen verursachen. Das Energieniveau wird durch die gestörte Stoffwechselfunktion und das fehlgeleitete Immunsystem unmittelbar herabgesetzt, da dieselben Zellen, die Bakterien oder Viren bekämpfen, nun ein Lebensmittel attackieren. tritime-Chefredakteur Klaus Arendt traf sich in Potsdam mit Dr. Silvia Slazenger und unterhielt sich mit der Expertin für Ernährung und Inflammation über eine Thematik, die in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus der Menschen gerückt ist.
Nahrungsmittelintoleranz (NMI) ist ein sehr aktuelles Thema. Es betrifft nicht nur Sportler, sondern auch einen Großteil der Bevölkerung. Was bedeutet NMI im Detail und existieren Unterschiede?
Dr. Slazenger: Der Wissensstand, die Meinungen, die Erklärungs-Ansätze über die Nahrungsmittel-Intoleranz (NMI) sowie die frei verfügbaren Informationen sind sehr unterschiedlich. Daher gilt dieses Thema als umstritten und entzündet bei vielen Patienten und Therapeuten oftmals heftige Diskussionen. Bisher gibt es keine klare Definition für NMI, und NMI muss daher als Sammelbegriff für meist komplexe und vielfältige Ursachen verstanden werden. So erklärt sich auch der Dschungel an Informationen. Grob kann zwischen enzymatisch und genetisch bedingten Intoleranzen und „Fehlfunktionen“ des Immunsystems unterschieden werden. Die verschiedenen Formen von Laktose-Fruktose- oder Histamin-Intoleranz haben meist einen Enzymmangel oder einen Gendefekt als Ursache und sind recht gut zu diagnostizieren. Es kann sich aber auch um eine sekundär erworbene Unverträglichkeit im Zusammenspiel mit dem Immunsystem handeln und zusätzlich noch andere, individuell unverträgliche Substanzen aus der Ernährung oder der Umwelt beinhalten. Dazwischen gibt es viele Feinabstufungen und Mischformen. Sehr wichtig ist auch, NMI grundsätzlich von einer klassischen Nahrungsmittelallergie Typ 1 oder Allergien zu unterschieden, bei denen die Symptome kurz und heftig nach der Nahrungsaufnahme auftreten. Niesreiz, Hautjucken, Erbrechen und gegebenenfalls eine damit verbundene Atemnot ist ein Fall für den Allergologen.
Wie reagiert der Körper bei einer Unverträglichkeit?
Wenn das Immunsystem Nahrungsmittel als gefährlich identifiziert, bekämpft es diese wie sonst einen Krankheits-Erreger mittels einer Entzündungsreaktion. Allerdings mit einem problematischen Unterschied: Im Gegensatz zu einer Infektion nehmen wir Nahrungsmittel regelmäßig, in aller Regel täglich zu uns, und so kann es zu einer dauerhaften Abwehrreaktion kommen. Die Symptome zeigen sich meist erst zeitverzögert und müssen anfangs auch gar nicht spürbar sein. Sie belasten jedoch den Körper und beeinträchtigen dessen Leistungs- fähigkeit, sodass chronische Beschwerden und Folgeerkrankungen auftreten können.
Ich habe kürzlich von einer inflammatorischen NMI gehört. Was ist darunter zu verstehen?
Makrophagen und vor allem Neutrophile Granulozyten, die mit rund 70 % die größte Untergruppe der weißen Blutkörperchen darstellen, sind wichtige Akteure bei der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Entzündung. Neutrophile sind einzigartig mit einer hohen Phagozytose-Kapazität ausgestattet und einem großen Arsenal schnell synthetisierter oder bereits im Zellinneren vorgebildeter „Waffen“ gegen Mikroben. Sie besitzen die Fähigkeit, „Zellmüll“ zu fressen und zu entfernen. Sie können schnell und unspezifisch reagieren und bilden somit eine erste wirksame Verteidigungslinie. Doch das Immunsystem ist ein zweischneidiges Schwert: Genau diese Unspezifität kann zum Verhängnis werden, wenn sie fälschlicherweise dauerhaft aktiviert wird. Aktivierte Neutrophile Granulozyten schütten zur Vernichtung der vermeintlichen Gefahren oxidativ und proteolytisch wirkende Substanzen aus, die sogenannten „Freien Radikale“ (RNOS) und verschiedene Enzyme. Dazu gehören die Stickstoffmonoxid-, Superoxid- und Peroxonitrit-Radikale sowie die Myeloperoxidase, ein Enzym, das die Bildung oxidativ wirkender hypochloriger Säure koordiniert, Wasserstoff- peroxid, das kein freies Radikal darstellt, aber in hohem Grade zelltoxisch ist und andere Stoffe.
Als Folge einer kontinuierlichen Entzündungsreaktion wird zunächst auch das umliegende Gewebe massiv geschädigt. Durch die Verteilung dieser Substanzen im Körper können auch andere Areale in Mitleidenschaft gezogen werden. Weiterhin wird über inflammatorische Botenstoffe (Zytokine) das restliche Immunsystem mit eingeschaltet. Bleibt der auslösende Reiz bestehen, wird auch die Entzündung chronisch unterhalten, ein Fall von unerwünschtem „positivem Feedback“. Forscher haben beobachtet, dass bei langanhaltenden systemischen Entzündungsprozessen eine Autoimmunität auftreten kann.
Inwiefern schränkt eine Nahrungsmittelintoleranz auch die Leistung eines Sportlers ein?
Wenn das Immunsystem aufgrund einer „Intoleranz“ ständig aktiviert wird, kann es vor allem zu Müdigkeit und Leistungseinbrüchen kommen. Weiterhin werden exzessiv schädliche RNOS und biochemische Botenstoffe produziert, welche zu Gewebs-schädigungen und dem vorzeitigen Altern der Muskeln führen können. Gerade der Körper eines Hochleistungsathleten muss sowieso mit erhöhtem oxidativem Stress umgehen: Bei der Mitochondrien-Aktivität der Zellen zur Energiegewinnung entsteht natürlicherweise auch immer ein gewisses Maß an freien Radikalen als biochemisches Nebenprodukt. Bei einem Sportler in gesteigertem Maße, da auch mehr Energie produziert wird. Bei regelmäßigem (!) moderatem Training passt sich normalerweise der Körper an und bildet vermehrt Radikalfänger. Eine extreme Belastung oder Wettkämpfe führen jedoch in jedem Falle zu einem starken Anstieg an RNOS. Der hohe Level sinkt erst im Verlauf mehrerer Tage nach dem Event. Athleten haben in dieser Zeit einen erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen, um den oxidativen Stress abzubauen. Kommt nun auch noch die Radikalbildung durch NMI dazu, steigt die Grundbelastung deutlich an. Die Arbeit, alle RNOS adäquat zu entsorgen, wird für den Körper schlichtweg zu viel. Auch die externe Zufuhr von Mikronährstoffen und Radikalfängern kann nur bedingt helfen, diese Symptome zu lindern, setzt jedoch nicht bei den Ursachen an und verhindert auch nicht die folgenden Interventionen des Immunsystems.
NMI kann außerdem Störungen und Entzündungen der Darmschleimhaut verursachen, was die Nährstoffaufnahme generell vermindern und speziell auch zu Serotonindefiziten führen kann. Dem Körper steht weniger Energie zur Verfügung, und das Verlangen nach Zucker wird größer, um diesen Mangel auszugleichen. Zucker jedoch behindert den Körper massiv beim Abbau von freien Radikalen, womit ein Teufelskreis beginnt! Langfristig sollte daher Vorsicht geboten sein mit der Auswahl stark zuckerhaltiger Energieriegel, Gels und Isogetränken. Magen-Darm Beschwerden (häufig bei Läufern), Gewichtsprobleme und Hautprobleme können ebenfalls durch NMI hervorgerufen oder aber verstärkt werden.
Bestimmte immunbiologische Botenstoffe blockieren die Insulinrezeptoren an Muskel-, Gehirn- und Leberzellen. Die Muskelzellen werden ausgehungert, da wichtige energieliefernde Stoffe stattdessen in Form von Fett gespeichert werden, wodurch sich auch erklären lässt, warum Menschen durch eine Lebensmittel-Intoleranz dick werden können. Auch ...
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Radsport total im hessischen Nidda
Das hessische Nidda wird vom 24.-26. Juni 2016 Gastgeber der ersten Deutschen Meisterschaft Jedermann Straße und Nachwuchs.
„Wir streben bei der Deutschland-Premiere unseres neuen Formats 1.000 Teilnehmer für die 1. Deutsche Meisterschaft Jedermann Straße an. Dazu 600 Teilnehmer für die am Sonntag stattfindende Deutsche Meisterschaft Nachwuchs, die 2015 bereits erfolgreich Station in Nidda gemacht hat. Zusammen mit den Teilnehmern, die schon am Freitag das Rennsport-Wochenende eröffnen, dürfen wir uns auf ein absolutes Großevent freuen. Mit abgesperrter Strecke, Zeitfahrrampe, Zeitmessung und Rahmenprogramm dürfen sich hier Amateure einmal wie Profis fühlen“, so Udo Sprenger, Vizepräsident Bund Deutscher Radfahrer (BDR), auf der heutigen Pressekonferenz in Nidda-Bad Salzhausen.
vorläufiger Zeitplan in Nidda / Bad Salzhausen am 24.-26.06.2016
Freitag, 24. Juni, ab 19.00 Uhr:
Einzelzeitfahren
(1 Runde ca. 20 km)
Generationenrennen
(2 Fahrer, Altersunterschied min. 15 Jahre, 1 Runde ca. 23 km)
Pasta Party
Siegerehrung auf der Showbühne des Parkfestes in Bad Salzhausen
Samstag, 25. Juni, ab 11.00 Uhr
Hauptevent über eine Streckenlänge von ca. 92 km (4 Runden)
Elite (18-35 Jahre), Männer und Frauen
Masters 1 (36-49 Jahre), Männer und Frauen
Masters 2 (50+ Jahre), Männer und Frauen
Teams (min. 4 Fahrer), Männer, Frauen, Mixed
Siegerehrung auf der Showbühne des Parkfestes in Bad Salzhausen
Sonntag, 26. Juni, ab 09.30 Uhr
Deutsche Meisterschaften 1er-Straße der Nachwuchsklassen U15 bis U19
Niddas Bürgermeister Hans-Peter Seum: „Wir haben eine tolle Gegend und eine tolle Strecke, die Steigungen und flache Passagen beinhaltet. Ich werde selbst mit an den Start gehen! Auch touristisch erhoffen wir uns durch dieses Radsport-Wochenende einen spürbaren Impuls und weitere Aufmerksamkeit für Nidda und Umgebung.“ Seum dankte besonders Dr. Alexander Herzog, der mit seiner in Bad Salzhausen ansässigen Fachklinik als Unterstützer das Rennwochenende möglich macht. Dr. Herzog war selbst Leistungssportler und ist seit Jahren im Radsport aktiv. Er unterstützt den Hessischen Radsport-Verband mit dem Schwerpunkt Jugend und führt seit vielen Jahren Rad-Trainingslager in und um Nidda durch. Dr. Herzog: „Wir wollen Menschen fördern und ihnen über das Fahrrad die Möglichkeit geben, zum Sport zu finden. Dass jetzt bei der 1. Deutschen Meisterschaft Jedermann Straße erstmals in einem Rennen ein Deutscher Meister ermittelt wird, eröffnet viele realistische Chancen, neuen Zuwachs für den Radsport zu bekommen. Nidda wird langsam aber sicher zur Radsport-Hochburg Deutschlands.“
Kai Walter von der ausrichtenden WEC GmbH skizzierte im Detail das Eventwochenende von Freitag bis Sonntag und freute sich über die gute Resonanz bei den Anmeldungen, die seit Ende vergangenen Jahres geöffnet ist: „Ich hoffe bei der Premiere auf über 1.000 Teilnehmer, die wir durch verschiedene Startblocks und den fliegenden Start am Niddaer Marktplatz gut bewältigen können. Bis auf das E-Bike sind bei der 1. Deutschen Meisterschaft Jedermann Straße alle Fahrradtypen zugelassen. Wer wollte als Hobby-Fahrer nicht schon mal wie bei der Tour de France von der Rampe starten und auf einer abgesperrten Strecke Tempo machen, ohne auf den weiteren Verkehr achten zu müssen? In Nidda machen wir das möglich. Im Vorfeld werden wir auch mehrere Trainingsfahrten zur Einstimmung anbieten.“
Text: Pressemitteilung WEC GmbH | Jürgen Rollmann
Foto: WEC GmbH (v.l.: Hans-Peter Seum, Udo Sprenger, Kai Walter, Dr. Alexander Herzog)
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Triathlon-Premiere in Beilngries
Am 27./28.08.2016 feiert Beilngries eine Premiere: In der quirligen Zwiebeltreterstadt findet der erste Naturpark-Altmühltal-Triathlon statt. Für die Teilnehmer wird es ein aufregender Wettbewerb, denn es geht auf abwechslungsreiche Strecken.
Ob beim Schwimmen im Main-Donau-Kanal, beim Rennradfahren mit Blick auf beeindruckende Jurakalkfelsen oder beim Laufen durch die historische Altstadt mit barocken Bauten und mittelalterlichen Türmen. Teilnehmen kann jeder – Freizeitathleten, Hobbysportler, Teams und Firmenmannschaften oder Kinder. Bewegung und Attraktionen stehen im Vordergrund und zwar für die ganze Familie.
Der Naturpark Altmühltal lockt gerade in den Sommermonaten mit seinen Naturschönheiten, seiner Kulinarik und seinem südlichen Flair viele Familien an. In dem staatlich anerkannten Erholungsort stehen Museen, Burgen, Schlösser oder Naturschätze auf der Besichtigungsliste. Zudem bietet Beilngries unzählige Sportmöglichkeiten: Fahrradfahren, Nordic Walking, Kanufahren, Klettern, Schwimmen, Laufen oder Bootwandern. „Da lag es für unsere sportbegeisterte Region, mit der Nähe zur Challenge Roth, klar auf der Hand: Beilngries braucht seinen eigenen Triathlon“, so Alexander Anetsberger, Erster Bürgermeister. „Mit dem Naturpark Altmühltal Triathlon bieten wir der ganzen Familie ein außergewöhnliches Sport-Wochenende mit attraktivem Rahmenprogramm und kulinarischen Besonderheiten. Auf der Ausstellungsfläche vor dem Rathaus können sich Besucher zu unterschiedlichen Produkten beraten lassen oder sich gleich für den nächsten Triathlon eindecken. Am 27.08.16 fällt der Startschuss für die Teilnehmer auf der Sprint – und der Olympischen Distanz.
Aktuell laufen die Vorbereitungsarbeiten für einen eigenen Lauf für Frauen und Kinder auf Hochtouren. Am Samstagabend wird dann ausgelassen mit fetziger Musik gefeiert.“
Neben der einzigartigen Kulisse bietet der Naturpark Altmühltal Triathlon Beilngries eine weitere Attraktion: die Bayerische Meisterschaft im Super Sprint Team Relay. Hier bilden vier Teilnehmer jeweils eine Mannschaft. Jeder absolviert einen vollständigen Triathlon. Das Besondere: die Distanzen sind ultrakurz. Bei der Reihenfolge gilt „Ladies first“. Nachdem die erste Frau 300 Meter geschwommen, 8 Kilometer gefahren und 2,5 Kilometer gelaufen ist, übergibt sie den Transponder an den ersten Mann, der sofort Richtung Schwimmstrecke durchstartet. Die kurzen Distanzen und die häufigen Wechsel machen das Rennen extrem spannend. Aufgrund der ausgeklügelten Streckenführung haben die Zuschauer beste Sicht und können ihre Favoriten bei allen Disziplinen anfeuern und unterstützen. Der Start sowie die Wechselzone des Events befinden sich am Yachthafen von Beilngries.
Anmeldung ab dem 15. Januar 2016 unter triathlon-beilngries.de
Text: Pressemitteilung
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Können wir im Winter wirklich die Beine hochlegen?
Wenn ich erzähle „ich bin Triathlet“, ernte ich meist Anerkennung. Häufig kommt sogar die Aussage: ganz schön harte Sportart. Aber ganz so hart sind wir gar nicht. Wenn es etwas kälter wird, fangen viele an zu jammern und suchen nach einem Trainingslager im warmen Süden. So auch ich!
Im Winter läuft auch bei und mir alles etwas gemütlicher! Bei Euch etwa auch? Die Weihnachtsmärkte waren geöffnet, draußen ist es kalt und das Tageslicht lässt zu wünschen übrig. Mein ganzes Umfeld hat auf „gemütlich“ umgestellt. Verständlicherweise fällt es da auch mir schwer, nach draußen zu gehen und Sport zu betreiben.
Auf geht’s
Aber wisst Ihr was? Wenn ich im nächsten Jahr eine gute Saison haben möchte, muss ich genau jetzt den Hintern hoch bekommen! Im Winter lege ich die Grundlagen für die neue Saison. Nur jetzt habe ich die Möglichkeit, Veränderungen auszuprobieren. Während der Wettkampfzeit ist dies absolut undenkbar! Nur jetzt kann ich meine Kraft gezielt trainieren und auch in die Maximalkraftbereiche gehen, die es mir später ermöglichen, eine höhere Grundgeschwindigkeit in allen drei Sportarten zu haben. Keine Frage, es ist extrem schwer zu trainieren, wenn um mich herum alles etwas langsamer läuft, die Kekse gebacken werden, die Heizung bollert und nebenher auch noch gute Filme im Fernsehen laufen. Ich weiß aber ganz genau, was passiert, wenn ich trotz allem mein Training fokussiert durchziehe. Ich werde eine gute Saison haben!
Nicht umsonst sagt man, der erfolgreiche Sommersportler wird im Winter gemacht! Und nach diesem Motto kriegt den Hintern hoch und seid standhaft. Wenn Ihr Euer Training geschafft habt, könnt Ihr mit einem guten Gefühl kekseessenderweise auf der Couch sitzen und schön eingekuschelt vor dem Fernseher sitzen! Ich genieße diese Momente dann umso mehr!
Zauberwort „visualisieren“
Hier noch ein kleiner Tipp! Wenn Ihr schon jetzt Euren Saisonhöhepunkt kennt, schreibt das Datum des Renntermins auf einen großen Zettel. Hängt diesen Zettel an einen Ort, wo Ihr Euch häufig aufhaltet und lasst Euch dadurch immer an Euer Ziel erinnern. Visualisieren von Dingen ist der erste Schritt, um dran zu bleiben. Mein Renntermin hängt an meiner Toilettentür! Durch meine gute Verstoffwechselung, die ich durch unseren Sport habe, halte ich mich dort mehr als einmal am Tag auf. Tja und bevor ich Luftlöcher in die Wand starre, schaue ich auf diesen blöden Zettel und werde daran erinnert, dass es nicht mehr allzu lange bis zu meinem nächsten Start dauert.
Auch ein Maßband kann mich unterstützen. Dabei steht jeder Zentimeter für einen Tag. Die letzten 100 Tage kann ich dann Tag für Tag einen Zentimeter abtrennen! Dadurch werde ich zusätzlich motiviert, weil der Tag der Tage, auf den ich hintrainiert habe, immer näher rückt. In unserem Sport sehnen wir nicht das Ende der Vorbereitung herbei, es ist vielmehr der Startschuss für das Rennens! Und genau dafür trainiert, verzichtet und investiert ein jeder von uns so viel! So wird es für jeden von uns ein hoch emotionales Erlebnis sein, den letzten Zentimeter abzuschneiden oder den großen Zettel mit dem Datum abzuhängen, der zeigt, dass Dein ganz besonderer Tag gekommen ist!
Text: Andreas Niedrig
Fotos: Pearl Izumi/Kai Dudenhöfer
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Pfeiffersches Drüsenfieber
Zahlreichen namhaften Spitzenathleten in sämtlichen Sportarten bereitete das Virus des Pfeifferschen Drüsenfiebers eine ungewollte Auszeit zu unpassender Gelegenheit oder bescherte sogar einen ärgerlichen Karriereknick.
Gerade unter jungen Leistungssportlern stellt das Pfeiffersche Drüsenfieber eine häufige Infektionskrankheit dar. Sie verläuft oftmals ohne klare Symptome oder unter dem Deckmantel einer banalen Grippe und wird schließlich erst nach einer längeren Phase mit Leistungseinbuße, chronischer Müdigkeit und Schwächegefühl diagnostiziert. Das Pfeiffersche Drüsenfieber, auch infektiöse Mononukleose oder Kuss-Krankheit (kissing disease) genannt, zählt zu den sehr häufigen und meist harmlos verlaufenden Viruserkrankungen, die durch das Epstein-Barr-Virus (EBV), das zur Gruppe der Herpes-Viren gehört, hervorgerufen wird. Übertragen wird der Erreger über den Speichel beziehungsweise Tröpfchen- oder Schmierinfektion, was den hohen Durchseuchungsanteil im Kindes- und Jugendalter erklärt. Schätzungsweise 95 Prozent der Europäer infizieren sich bis zum 30. Lebensjahr mit dem Virus. Während bei Kindern unter zehn Jahren die Infektion meist völlig symptomlos verläuft, zeigen Jugendliche und Erwachsene
grippeähnliche Erscheinungen und es kann auch zu Komplikationen kommen.
Krankheitsverlauf und Diagnose
Die Inkubationszeit (Zeitspanne zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit) beträgt bei Kindern 10 bis 30 Tage, bei Erwachsenen bis zu 50 Tage. Die Krankheit beginnt dann häufig mit (grippeähnlichen Symptomen wie) Fieber, Gliederschmerzen, starker Müdigkeit und Nachtschweiß. Viele Betroffene klagen über eine Hals- beziehungsweise Mandelentzündung. Der Gaumen ist gerötet und die Mandeln sind mit einem schmutziggrauen Belag überzogen, wodurch häufig ein fauliger Mundgeruch entsteht. Zusätzlich schwellen die Lymphknoten an Hals, Nacken, Achselhöhle und auch Leiste an. Bei 50 Prozent der Betroffenen vergrößert sich die Milz, manchmal auch die Leber. Schnupfen sowie Bindehautentzündung des Auges und Schwellung der Augenlider können ebenfalls auf die Krankheit hinweisen. Nach wenigen Wochen ist die Erkrankung in aller Regel ausgestanden, sie kann sich jedoch auch einmal über einige Monate erstrecken. Nach Abklingen der akuten Symptome stellt sich ein lebenslanger Trägerstatus ein. Normalerweise erkrankt ein Mensch in seinem Leben nur einmal am Pfeifferschen Drüsenfieber, jedoch verbleibt, ähnlich wie bei anderen Herpes-Viren, das Epstein-Barr-
Virus lebenslang im Körper. Eine durchgemachte Infektion, egal ob symptomlos im Kindesalter oder in mehr oder weniger starker Ausprägung im Jugend- oder Erwachsenenalter lässt sich also immer im Blut nachweisen. Im Erwachsenenalter ist mit dem Virus nicht zu spaßen. Insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder bei Verschleppung einer nicht ausgeheilten Primärinfektion kann es zu Komplikationen kommen wie Herzmuskelentzündung, Milz- und Leberschwellung bis hin zum Milzriss. Verlaufsformen mit monatelanger Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Antriebsschwäche und chronischer Lymphknotenschwellung sind ebenfalls bekannt. Zudem ist bei einer Schwächung des Immunsystems ein erneutes Aktivwerden des Epstein-Barr-Virus – wie bei allen Herpes-Viren – immer wieder möglich, wobei allerdings dann in diesen Fällen die Erkrankung in abgeschwächter Form verläuft. Langandauernde extreme Müdigkeit, Schwächegefühl und Leistungsabfall sollten immer an eine kürzlich abgelaufene Epstein-Barr-Infektion denken lassen. Charakteristische Veränderungen des Blutbildes liefern eindeutige Hinweise auf eine EBV-Infektion. So zeigt sich eine auffällige Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), insbesondere der B-Lymphozyten, die bei der Immunabwehr eine große Rolle spielen. Außerdem lassen sich bestimmte Antikörper gegen das Virus im Blut nachweisen. Zu Beginn der Erkrankung treten sogenannte IgM-Antikörper auf, später dann IgG-Antikörper. Somit lässt sich zwischen frischer und abgelaufener Infektion unterscheiden. In vielen Fällen sind auch die Leberwerte erhöht.
Warum gerade Sportler?
Der betroffene Sportler sollte zunächst jegliches Training und sportliche Betätigung einstellen, sich Ruhe gönnen und auf eine ausreichende Erholung achten. Solange körperliche Symptome wie Schwellung der Lymphknoten oder Halsschmerzen vorhanden sind, ist ein Training absolut tabu. Eine Milzvergrößerung muss mittels Ultraschalluntersuchung ausgeschlossen werden. Solange diese noch vergrößert ist, verbietet sich wegen der Gefahr eines Milzrisses mit möglicher innerer Verblutung ebenfalls jegliche körperliche Anstrengung. Außerdem sollen die Leberwerte wieder im Normbereich sein, bevor das Training wieder aufgenommen wird. Spezifisch wirkende Medikamente gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber gibt es nicht. Schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente können in der Akutphase Fieber, Hals und Gliederschmerzen lindern. Bei Fieber ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Außerdem sollte sich der Erkrankte viel Ruhe und ausreichend Schlaf gönnen sowie auf körperliche Anstrengung verzichten (was man meist freiwillig tut). Somit wird dem Körper die Chance gegeben, die Infektion zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken. Prophylaktisch kann man nur den Kontakt zu erkrankten Personen meiden und auf ein gesundes und gestärktes Immunsystem achten. An der Entwicklung eines Impfstoffes wird gearbeitet, jedoch dauert es noch einige Jahre bis ein entsprechendes Präparat marktreif ist.
Auch wenn es schwer fällt: Mehrere Wochen Trainingspause sind die Regel. Die Wiederaufnahme eines leistungsorientierten Trainings sollte erst dann erfolgen, wenn der Arzt grünes Licht gibt und der Sportler sich subjektiv wieder wohl fühlt. Ansonsten drohen langfristige Verläufe und mögliche Komplikationen. Der eigene Körper wird es einem danken. Und vielleicht ist während einer solch ungewollten Zwangspause auch einmal Zeit für Dinge, die während des Trainingsstresses auf der Strecke geblieben sind. Think positiv!
Text: Dr. Kathrin Egger
Foto: Fotolia | Frank Wagner
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